Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Wieso gibt es keine weibliche Analogie zu "Muttersöhnchen"?

Joseph S, Wednesday, 20.05.2009, 00:32 (vor 6065 Tagen) @ Hardy

Ich denke, daß das daran liegt, daß Männer ihre Töchter nicht auf solch grausamme Weise verziehen.

Die Muttersöhnchenmutter verweigert ihren Sohn gezielt die Einweisung in grundlegende Tätigkeiten wie Essenzubereitung Wäschepflege und ähnlichem, um ihn in Abhängigkeit von ihr zu halten. So gesehen ist er eine ziemlich lächerliche Gestalt.

Diese Lächerlichkeit spürt er aber nicht, weil sie ihm auch eine Größe zumißt, die er nicht hat. Der Vater wird ihm als schlecht gezeigt, (Ich lasse bewußt offen, ob er tatsächlich schlecht ist. Es gibt auch schlechte Väter, aber ob er es ist, ist hier nicht von Bedeutung.) und der Sohn als der zukünftige gute, weil von ihr geformte, Mann verehrt. Er soll sich nach ihrem Wunsch wie Ödipus verhalten, und sie gemäß ihrem Haß an seinem Vater rächen. Sie pflanzt ihm so die Vorstellung vom übermächtigen, aber nur als Beschützer von Frauen guten Mann ein. Der typische Pudel eben. Mit dem Widerspruch zwischen dem Lob und Anspruch, und der Wirklichkeit als schwacher kleiner Junge, ist ein Kind schnell so überfordert, daß üble psychische Verwerfungen nicht verwunderlich sind. Extremfälle sind bekannte geschichtliche Gestalten.

So erklärt sich ein Widerspruch in der heutigen Sicht von Männlichkeit. Zum einen soll man stolz auf seine Männlichkeit als starker Beschützer sein, und muß sie ständig beweisen, um den Auftrag der Mutter als Held zu erfüllen. Zum andern sind die Männer die Schlechten und Bösen, gegen die man kämpfen soll.

Das eigentliche Problem ist die Muttersohnchenmutter. Das Muttersöhnchen ist nur die sichtbare Folge des Problems.

Gruß,
Joseph


gesamter Thread:

 

powered by my little forum