Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zensiert bei Mädchenmannschaft

DschinDschin, Friday, 06.03.2009, 12:53 (vor 6138 Tagen) @ Zeitgenosse

Mehrwert entsteht dadurch, daß die Produktionsfaktoren zur Erzeugung eines
Produktes eingesetzt werden, das die Verbraucher gemäß ihrer Präferenzen
höher bewerten als die den dafür verbrauchten Faktoreinsatz.

Und da sich die Präferenzen und Wertschätzungen der Verbraucher durch den
Preis, den sie bereit zu zahlen sind, ausdrücken, gilt: Mehrwert wird
geschaffen, wenn der Umsatz, den ein Unternehmer mit dem Verkauf eines
Produkts erziehlt, die Produktionskosten übersteigt, wenn er also Gewinn
macht.

Unter diesen Rahmenbedingungen führt Eigennutz also zu Gemeinwohl. Das ist
gemeint mit Adam Smiths "unsicherbarer Hand".

Marx hat das seinen Lebtag nicht begriffen.

Gruß

Zeitgenosse

Richtig! - Aber wer verfügt über den Mehrwert? - Der Kapitalbesitzer, der Unternehmer, der Arbeitgeber!

Der Arbeitnehmer (der ja eigentlich die Arbeit gibt) erhält vom Arbeitgeber (der ja eigentlich die Arbeit nimmt) nur einen Bruchteil des erwirtschafteten Mehrwerts, nämlich im Grenzfall, dem vollkommenen und vollkommen liberalen Arbeitsmarkt, den Teil, der gerade noch ausreicht die Reproduktion des Proletariers (also des Verkäufers von Arbeit) zu sichern.

Arbeitet regelhaft nur einer in der Familie, pendeln sich die Löhne für diesen Einen auf dem Existenzminimum einer Familie mit 2,1 Kindern ein.
Arbeiten regelhaft zwei in der Familie, pendeln sich die Löhne auf dem Niveau ein, dass die Löhne der Beiden gerade für das Existenzminimum einer Familie mit 2,1 Kindern ausreichen. Die Familie hat letztlich also nichts gewonnen.

Gewonnen hat der Kapitalbesitzer, der Unternehmer, der nun die Produktionsfaktor Arbeit, berechnet auf Arbeitsstunden, für etwa die Zweidrittel bis die Hälfte der bisherigen Kosten einkaufen kann. Sein Anteil am Mehrwert nimmt zu.

Schon heute krallen sich in Deutschland die wenigen Kapitalbesitzer mehr als 50% des erwirtschafteten Bruttosozialprodukts. Der Rest verteilt sich auf die große Masse derer, die gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.

Das Traurige: Die Diagnose von Marx ist richtig, aber es gibt keine wirklich gute Therapie.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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