Oder auch nicht

Hemsut, Thursday, 22.01.2009, 16:05 (vor 6180 Tagen) @ Alex Andro

Und da hackt ihr auf den deutschen Beamten herum

.. der Beamte an sich - gleich welcher Hautfarbe - ist ein possierliches Tierchen, das sich vorwiegend in miefigen Büroräumen aufhält. Dort schichtet er täglich Aktenberge von rechts nach links und umgekehrt, füttert seinen persönlichen Amtsschimmel und macht nach verichtetem Tagwerk pünktlich Feierabend. Der Beamte tritt oft in Horden auf und hat die Angewohnheit, sich und seine Leistung allzu wichtig zu nehmen. Dabei ist er lediglich ein kleines Rädchen im Uhrwerk einer großen Gesellschaft. Fällt ein Beamter als Rädchen aus, ist das noch lange keine Katastrophe. Der Beamte sieht das natürlich anders.

Wie im Tierreich allgemein üblich, hat der Beamte auch ein weibliches Pendant. Weibliche Beamte - auch Beamtinnen genannt - sind von ihrer Wichtigkeit noch mehr eingenommen als der Beamte. Sie lassen es den gemeinen Bürger oft noch mehr spüren, daß sie in genau diesem Moment über wesentlich mehr Macht verfügen. Beamtinnen besitzen natürlich gendergerecht eine Amtschimmeline, die sie jedoch ebenso liebevoll und ausdauernd füttern wie der Beamte den seinen.

Jeder Beamte ist unter seinen Landsleuten gefürchtet als Prinzipen- und Paragraphenreiter. Auch sein alleiniges Vorrecht, einen Amtsschimmel zu besitzen, löst immer wieder Verwunderung bei den Bürgern aus. Dasselbe gilt natürlich für die Beamtin.

Woher der Beamte genau kommt, läßt sich evolutionsbiologisch leider nicht mehr erklären. Ebensowenig steht er auf der Liste der bedrohten Arten. Ganz im Gegenteil: obwohl sich Beamte und Beamtinnen selten direkt paaren, stirbt der Beamte jedoch nicht aus. Weitere Untersuchungen und Studien sind derzeit in Arbeit. Da mehrere Forschungsrichtungen gleichzeitig bemüht werden müssen, können wir erst in einigen Jahrzehnten mit Ergebnissen rechnen. Bis dahin muß die Menschheit mit dem Beamten leben...

Gruß - Hemsut