Wer kennt Maenner.ch?
Hallo Benno
Ich bin auf dies gestossen:
Der Präsident von männer.ch, Markus Theunert, wurde Ende 2007 für die
Legislaturperiode 2008-2011 durch den Schweizer Bundesrat in die
Eidgenössische Kommission für Frauenfragen (EKF) gewählt, die den Bundesrat
in Fragen der Gleichstellung als ausserparlamentarisches Expertengremium
berät. [6]
Ich frage mich, was er da will. Für Männer kann er da wahrscheinlich nicht viel tun. Seltsam.
Gibt es bereits Informationen über unsere "Mitstreiter" aus der Schweiz?
Dann brauche ich nicht von vorn anzufangen.
Im Folgenden kannst du eine Zusammenstellungen meiner Äußerungen zu Männer.ch hier und im Manndat-Forum lesen. In den verlinkten Strängen findest du noch weitere Meinungen. Ich habe seit der Gründung an zahlreichen Treffen teilgenommen und konnte dadurch einen näheren Eindruck gewinnen.
Gruß, Gismatis
27.9.2006, Dialog mit Scipio: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=9169
Scipio: Das eigentlich Ärgerliche ist, dass männer.ch als Organisation vorgibt, Männerinteressen wahrzunehmen, dabei aber unfähig ist, sich von vulgärfeministischen Sichtweisen zu lösen.
Ich: Als ich an die Gründungsversammlung von männer.ch ging, rechnete ich nicht damit, auf eine maskulistische Gruppe zu stoßen, nachdem was ich bereits gelesen hatte. Aber es schien sich dabei auch nicht um profeministische Männer zu handeln. Nun, der Vorstand von männer.ch scheint sich in der Tat aus der traditionellen Männerbewegunng zu rekrutieren. Aber ich halte männer.ch für durchaus in der Lage, etwas für Männer in der Schweiz zu erreichen. Sie haben einige gute Ansätze. Deshalb, und mangels Alternativen, habe ich mich zur Mitarbeit entschlossen.
Scipio: Ich habe deshalb auch entschieden, mich nicht bei männer.ch zu engagieren.
Ich: Schade, Scipio. Ich habe wirklich gehofft, bei männer.ch Gleichgesinnte zu finden, Leute, die "Mythos Männermacht", die "Sind Frauen bessere Menschen?" gelesen haben, die wissen, wovon man spricht, wenn man den Feminismus kritisiert. Solche Leute hat männer.ch dringend nötig. Nächstes Jahr nimmt die Arbeitsgruppe Gleichstellung ihre Arbeit auf. Als sich diese Arbeitsgruppe dieses Jahr formiert hat, konnte ich mich wirklich gut einbringen. Wäre das nicht trotzdem auch etwas für dich? Weißt du, ich glaube, männer.ch steht noch ganz am Anfang. Sie suchen den Schulterschluss mit feministischen Organisationen. Nun, ich habe meine Skepsis kundgetan. Sie werden ihre Erfahrungen machen müssen. Es würde mich nicht wundern, wenn sich in einigen Jahren ein Kurswechsel abzeichnet, weil die maskulistisch noch jungfräulichen Mitglieder die feministische Wirklichkeit kennengelernt haben.
13.6.2008: http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/1/21447137-0-01113
Es ist nämlich so, dass diese Organisation gegenüber dem, was wir Männerrechtsbewegung oder Maskulismus nennen, starke Vorbehalte hat. Dabei geht es, wie mir scheint, gar nicht unbedingt um inhaltliche Positionen, sondern um das Auftreten. Während Maskulismus bedeutet, seine Forderungen zu stellen, ohne auf weibliche Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, scheint Männer.ch eine gegensätzliche Vorgehensweise zu bevorzugen: Forderungen können nur gestellt werden, wenn dadurch die Gefühle von Frauen nicht verletzt werden.
17.6.2008: http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/1/21502005#21502005
Ich unterstütze Männer.ch, weil ich finde, dass sie trotzdem Sinnvolles leisten. Zum Beispiel haben sie ja den Vätertag lanciert. Ich unterstütze halt das, was da ist. Maskulistische Männer hätten ebenfalls eine Organisation gründen können, haben es aber nicht getan, bzw. es gelang bisher nur im kleinen Rahmen.
2.8.2008: http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/1/22035324#22035324
Ich bin von Männer.ch auch enttäuscht. Ich habe mir mehr von dieser Organisation erhofft. Dabei bin ich mit ihren Zielen in weiten Teilen einverstanden. Das Problem sehe ich einfach darin, dass sie die Schwerpunkte falsch setzen. Dass sie gleich zu Beginn erstmal ein Frauenanliegen unterstützen, ist bezeichnend. Aber Kritisieren ist einfach, es besser zu machen, schwieriger. Das Problem dabei ist offenbar, dass nach einem Schweizer Pendant zu Manndat das Bedürfnis noch zu wenig vorhanden ist. Ich sehe das an der Männerpartei. An sich praktisch ohne Konkurrenz hat sie im Vergleich zu Männer.ch einen äußerst bescheidenen Zulauf. Ich betrachte Männer.ch inzwischen einfach als "Väter.ch", denn auf diesem Gebiet stimmt die Richtung für mich, und da sind sie ja auch nicht untätig. Was den Rest betrifft, so hoffe ich einfach, dass sie nicht allzu viel Schaden anrichten.
6.8.2008, Dialog mit Peter: http://www.carookee.com/forum/MANNdatAktion/1/22078894-0-01113
Peter: Die Forderungen, die männer.ch stellt sind grösstenteils dieselben, die von den Frauenorganisationen an die Männer gerichtet werden. Männer.ch tut so, als gäbe es keine Konflikte, keine Verteilkämpfe. Männer.ch propagiert Frauenpolitik und behauptet pauschal, dass diese Politik auch den Männern nütze. Diese Auffassungen sind in ihrer Pauschalität einfach falsch. Es gibt Konflikte, es gibt divergierende Interessen und es gibt Ungerechtigkeiten, unter denen Männer leiden, Ungerechtigkeiten, von denen Frauen materiell profitieren. Dies zu leugnen ist nicht zielführend. Der Konflikt ist ist nicht das Ziel, aber unvermeidlich in der Politik, wenn gegensätzlich Interessen aufeinander prallen. Wer den Konflikt, die ehrliche Auseinandersetzung scheut, der wird so gut wie nichts erreichen.
Ich: Das sehe ich genauso, und ich frage mich, ob dies den Leuten von Männer.ch nicht auch irgendwie bewusst ist. Sie wollen zwar Gleichberechtigung, aber der Verzicht auf Verteilkämpfe und die Vermeidung von Konflikten hat Vorrang. Die Konsequenz aber, die sich daraus ergibt, wird entweder verdrängt oder eben bewusst in Kauf genommen.
Peter: Möglicherweise hast du aber trotzdem recht, wenn du mitwirkst. Vielleicht setzt sich durch die Arbeit bei männer.ch ein Prozess in Gang, eine Bewusstseinwerdung, der die pavlovschen Hündchen ihres Hundelebens gewahr werden lässt.
Ich: Ich nehme eher eine Beobachterfunktion ein, denn zurzeit gibt es für mich keine Möglichkeit zur Mitarbeit. Einmal wurde die Gründung von vier Arbeitsgruppen angekündigt, wovon eine die Arbeitsgruppe Gleichstellung sein sollte. In dieser Gruppe hätte ich gerne mitgemacht, aber als es konkret wurde, war plötzlich nur noch von den drei anderen Arbeitsgruppen die Rede. Die Idee einer Arbeitsgruppe Gleichstellung wurde stillschweigend fallengelassen. Natürlich habe ich dies kritisiert und meiner Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, besonders da sich in einer Vorveranstaltung zeigte, dass für diesen Bereich großes Interesse herrschte. Zu den verbliebenen Arbeitsgruppen kam als Querschnittsthema der Geschlechterdialog hinzu, was zusammen mit Frauenorganisationen stattfinden sollte. Ich erfuhr dann, dass Gleichstellung ein Thema dieses Geschlechterdialogs sein würde. Ich habe aber gemerkt, dass das so nicht das Richtige für mich ist.
21.10.2008: http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=43716
Ich bin bei Männer.ch Mitglied und gehe auch an die Veranstaltungen. Männer.ch ist für mich schwer einzuordnen. Einerseits wollen sie für Männer einstehen, andererseits distanzieren sie sich von der Männerrechtsbewegung. Männer.ch ist eindeutig aus der traditionellen, feminismusfreundlichen Männerbewegung hervorgegangen. Neu ist, dass sie teilweise eine eigene, vom Feminismus unabhängige Sichtweise entwickelt haben. Ihre Ziele sind teilweise identisch mit denen des Maskulismus und sie möchten wirklich für Männer etwas erreichen. Deshalb, denke ich, kann man sie nicht als feministisch bezeichnen. Ich würde sie irgendwo in der Mitte einordnen, wobei sie im Zweifel dem Feminismus den Vorzug geben, wie mir scheint. Trotzdem ist dies und ihr Abgrenzungsbedürfnus zur Männerrechtsbewegung für mich kein Grund, diese Organisation nicht zu unterstützen, da die Mehrheit ihrer Ziele mit meinen übereinstimmt. Zudem kann ihre Nähe zum Feminismus auch wertvoll sein, da auf diese Weise gemäßigte Feministinnen angeregt werden, sich mit Männeranliegen auseinanderzusetzen. Aber zum Glück gibt es ja noch die Männerpartei, bei der ich aktiver dabei bin, und die meiner Linie eindeutig mehr entspricht. Wäre die nicht auch etwas für dich? Es ist sowieso schön, was auch in der Schweiz in den letzten Jahren alles entstanden ist. Aber vor allem der maskulistische Zweig muss eindeutig noch stärker werden.
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Benno,
20.12.2008, 02:51
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Roslin,
20.12.2008, 04:28
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