Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Warum Umweltpolitik gut für Männer ist (engl.)

DschinDschin, Wednesday, 10.12.2008, 20:46 (vor 5606 Tagen) @ Roslin

Der dramatische Rückgang der Geburtenrate setzte lange vor der Pille ein,
bereits vor dem 1. Weltkrieg, in der 2. Hälfte des 19.Jhdts., als der
Beginn des Sozialstaates die Sicherung von Alten auch mit wenigen Kindern
erlaubte und mit der Senkung der Kindersterblichkeit weniger
Schwangerschaften gebraucht wurden, um die überlebensnotwendige Kinderzahl
zu produzieren.
Auf der einen Seite sank also der Bedarf, auf der anderen Seite erhöhte
sich, bei geringerem Einsatz biologischer Ressourcen seitens der Frau, die
Produktivität - Folge: Frauen gewannen viel freie Lebenszeit, die gefüllt
werden wollte.
Die Erfindung von Pille und Haushaltsmaschinen verschärfte ihr
"Überflüssigwerden" in ihrem traditionellen Machtbereich.
Deshalb musste sie in den Bereich der Männer auswandern, um ihre
Lebenszeit sinnvoll zu füllen, weil es weniger Kinder zu betreuen, weniger
Hausarbeit zu verrichten gab.

Das ist einer der Punkte, welche die Frau um ihre "Kernkompetenz" brachten.

Parallel dazu kam das allmähliche Ende der "Muskelökonomie", das nun auch
die Arbeitskraft der Frau in erhöhtem Maße für die gewinnorientierte
Ausnutzung interessant machte und damit den Verkauf dieser Arbeitskraft,
die nun einen Marktpreis bekam.

Ist das wirklich so? Bei den Jägern und Sammlern lieferten Frauen 80% der Kalorien an. In der Landwirtschaft trugen Frauen ebenfalls erheblich zur Güterproduktion bei, wenn nicht bei schweren Grab- und Pflügarbeiten, so doch im Hausgarten und der Bearbeitung der landwirtschaftlichen Produkte. Frauen waren weniger im handwerklich-technischen Bereich tätig, wenn man von der Textilerzeugung und -verarbeitung absieht. Im Frühkapitalismus waren Frauen Teil des Proletariats und arbeiteten wie Männer und Kinder in Fabriken. Das Phänomen der Hausfrau ist ein flüchtiges mit dem Höhepunkt zwischen 1930 bis 1975. Die Arbeitskraft der Frau hatte immer einen Marktpreis, der ggf. den Eltern der Frau als Brautgeld zu bezahlen war.

In der männlich geprägten Arbeitswelt fühlt sie sich aber nicht recht
wohl, weil dieser Bereich bisher auf männliche Bedürfnisse zugeschnitten
war.

Wo möglich trennen sich die Geschlechter in der Arbeitswelt.

Man muss also umbauen und Kompromisse finden, denn ein Zurück gibt es
nicht.

Wie gesagt, es gibt keine Kompromisse, der der Markt die Bedingungen der Arbeit diktiert. Es kommt zur Trennung in Frauen- und Männerberufe.

Die Kompromisse müssen es ermöglichen, daß Frauen sich noch wohlfühlen
können, ohne dass Männer sich bereits unwohl zu fühlen beginnen.
Ein schwieriges Unterfangen.

Die Trennung erfolgt ganz organisch und ist nicht aufzuhalten.

Wenn es gelingt, haben wir eine Zukunft.
Wenn nicht, sterben wir mangels Nachwuchs aus, machen Platz für
Familienmodelle, die mehr Nachwuchs produzieren.

Das ist wohl unvermeidlich. Die kapitalistische wie die kommunistische Produktionsweise mit der Betonung des Öffentlichen im Vergleich zum Privaten führt zur Vermassung, zur Vereinzelung, zur Auflösung der Familie, zum Absinken der Geburtenrate, zur Auflösung der Gesellschaft.

Der Feminismus beansprucht nun die Definitionshoheit dessen, was eine gute
Gesellschaft zu sein hat und schert sich dabei wenig um männliche
Bedürfnisse, die systematisch delegitimiert und abqualifiziert werden.

Der Feminismus ist eine Heilslehre, die den neuen Menschen verlangt. Den gibt es aber nicht. Der Feminismus schert sich einen Dreck um die Bedürfnisse der Männer, noch mehr aber um die Bedürfnisse der Frauen. Feminismus ist im Kern frauenfeindlich. Er drängt den Frauen einen Lebensstil auf, den diese überhaupt nicht wollen.

Er fordert allein die Anpassung des Mannes an die Ansprüche der Frau,
notfalls mit Hilfe staatlicher Macht und Umerziehung in den Kindergärten
und Schulen, in der Hoffnung, so frauenkompatiblere Männer zu erzeugen.
Natürlich geht der Schuss nach hinten los.

Der Feminismus ist eine totalitäre Ideologie. Er akzeptiert die privaten Arrangements der Menschen nicht, weil sie nicht dem "göttlichen Ideal" der vollkommenen Gleichheit entsprechen. Freiheit und Gleichheit sind Widersprüche. Freiheit führt zu Ungleichheit und Gleichheit führt zu Unfreiheit. Daher macht Feminismus den Menschen unfrei, so wie der Kommunismus die Menschen unfrei macht, wo er doch die große Freiheit verheißen hat.

Die so Verzogenenen werden eher zu Supermachos als zu Frauenverstehern,
denn die Natur lässt sich nicht einfach ungeschmeidig zurecht biegen.
Sie leistet dann erst recht Widerstand.

Wie gesagt, das Wesen des Mannes ist so wenig wie das Wesen der Frau in das Belieben der Beiden gestellt. Es entspringt jeweils Notwendigkeiten und zwingenden Folgen daraus. Letztendlich fließt alles Wasser zum Meer, ob es uns nun passt oder nicht. Dämme und Mauern können die Lauf aufhalten oder steuern, aber nur marginal. Und wenn ich in einem trockenen Gebiet die Vegetation entferne, dann fliegt mir der Boden weg, zwingend. Kein noch so wohlklingender Beschluss des Landwirtschaftsministeriums wird etwas daran ändern. Das wilde Leben lässt sich nicht zähmen, auch nicht durch Gender Mainstreaming. Die Menschen handeln bei ihrer Partnerwahl nach anderen Kriterien, als es vordergründig vernünftig wäre. Die Entscheidung ist vernünftig vor dem Hintergrund der wilden Welt, nicht vor dem des aktuellen Wohlergehens, des Gender Mainstreamings oder den Bedürfnissen der Wirtschaft.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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