Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Harem

Mustrum, Friday, 17.10.2008, 16:31 (vor 6276 Tagen) @ Annabell Preussler

Hallo,

heute lief im TV ein Bericht über Harems. Es wurde die westliche Sicht auf
den Harem, als geile Altmännerphantasie von immer willigen, devoten,
schweigenden Frauen der östlichen Realität gegenüber gestellt.
Harem bedeutet soviel wie verboten und kennzeichnete mal einen
Schutzbereich für Frauen, in dem der Zutritt für Männer verwehrt war.
Draußen auf der Straße wurden Frauen als Freiwild betrachtet, durften den
Harem nur verschleiert und in männlicher Begleitung verlassen.
In der östlichen Sicht ist die weibliche Energie schwer kontrollierbar und
umherschweifend, muß eingesperrt werden um kontrollierbar zu sein.
Interessant war die aufgeworfene Frage, wieso um den Harem in der
westlichen Welt solche Mythen ranken, was die Künstler zu verschiedenen
Zeiten angezogen hat an der Idee von der Ansammlung nackter, zur Verfügung
stehender, stummer Weibchen.
Auf die Moderne bezogen wurde berichtet, daß der Schleier sozusagen die
Fortführung des Harems darstellt: die Frau muß sich bedecken, um nicht als
Freiwild zu gelten. Sie steht nach wie vor unter der Bewachung der
männlichen Angehörigen.
Erfreulich war, daß die Frauenbewegung auch vor moslemischen Ländern nicht
halt gemacht hat, daß es überall Frauen gibt, die sich die Bevormundung,
Unterdrückung und Diskriminierung nicht mehr gefallen lassen. Unter Einsatz
ihres Lebens und ihrer körperlichen Unversehrtheit.

Unterstützung für diese Frauen können wir in Deutschland ganz real bieten,
indem wir das Tragen des Schleiers nicht anerkennen als "Toleranz gegenüber
anderen Kulturen", sondern es -auch hier- als Instrument zur Unterdrückung
der Weiblichkeit benennen und ansehen.

Übrigens verbitte ich mir die scharfen Töne, die meinem gestrigen Posting
gewidmet waren. So nicht! Es gibt auch noch andere Foren, in denen ich
meine qualifizierte Meinung abgeben darf.

Interessanterweise dient die morgenländische Vielweiberei weniger der Ausbeutung/Unterdrückung usw. usf. etc. pp. der Frau als vielmehr der Sicherstellung ihrer Alimentierung.

Deswegen wurde es Männern z.B. im Islam gestattet, mehrere Frauen zu ehelichen, um eben im Bedarfsfall eine weitere Frau in den Versorgungshaushalt aufzunehmen. Soziale Systeme wie heute gab es damals nicht und in einigen islamischen Ländern gibt es sie bis heute nicht, mithin ist die Vielehe als soziales Instrument dort nach wie vor unerlässlich.

Auch im Judaismus ist z.B. der Bruder eines Gestorbenen verpflichtet, dessen Witwe zu ehelichen, um dieser ein Auskommen zu sichern.

Das soll frauenfeindlich sein? Was wäre denn die Alternative, wenn sonstige soziale Systeme nicht existieren?

Qualifizierte Meinung? :) Sicher? Denken hilft.


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