Schattendasein der Mutter, zulasten des Vaters
Die Antibabypille gab es in der DDR auch. Im Volksmund nannten wir sie
die
"Wunschpille".Trotz Paragraf 218 waren Familien und Kinder wichtig.
In diesem Zusammenhang führe ich gerne die jährlichen Geburtenzahlen in
unserer Stadt an. In absoluten "Spitzenzeiten" (1985-87 in etwa) kamen hier
jährlich um die 2.000 Kinder zur Welt. "Normalwerte" waren ca. 1.600 bis
1.800 Geburten im Jahr.
Soweit ich mich erinnere, geschah dieser Anstieg aufgrund einer Kindergelderhöhung Anfang der Achtziger. Andererseits soll die NVA, wiederum in den Achtzigern, Probleme mit der Sollstärke gehabt haben. D.h. es waren nicht genug junge Männer (so 19 Jährige)verfügbar, so das Ältere zwischen 30 und 40, mehrfach zu Reserveübungen eingezogen wurden.
Nach der Wende in den 90er Jahren gab es einen
anhaltenden Einbruch, der seinen Tiefststand bei ca. 500 bis 600 jährlichen
Geburten erreichte. Jetzt steigt es seit einigen Jahren wieder etwas (!) an
und liegt momentan bei zwischen 800 und 900 Geburten pro Jahr.Fast JEDE Frau hat in der DDR in den 80ern die Pille genommen - und
Abtreibungen gab es auch nicht gerade wenige (es gibt Statistiken, wie
viele genau es in der DDR und in der BRD bzw. nach der Wiedervereinigung
gab/gibt - aber ich weiß nicht, wo ich da jetzt hingreifen soll). Und
TROTZDEM waren die Geburtenzahlen rekordverdächtig. Im Vergleich zu jetzt.Erst heute hörte und sah ich im MDR einen Bericht, wo es um
Alleinerziehende ging. NICHT die mangelnde Qualifikation und NICHT die
fehlenden Arbeitsplätze seien da das Problem - sondern die Tatsache, dass
Arbeitgeber Alleinerziehende nicht einstellen, weil sie ihnen nicht
zutrauen, dass sie das mit den Kindern und der Arbeit packen. Zwei Drittel
aller Alleinerziehenden in Sachsen leben von H4 - und darunter sind jede
Menge, die NICHT arbeitslos sind, sondern zu ihrem Job aufstockend H4
brauchen.Die eine Mutter im Beitrag war 37 und hatte drei Töchter - 14, 12 und 4
Jahre alt. Die Kinderbetreuung für die Kleinste war von 7 bis 17 Uhr
gesichert. Und sie ist Bürokauffrau - keine Chance, die rennt von einem
Lehrgang in die nächste "Trainingsmaßnahme". Freilich hat man nichts über
die Rahmenbedingungen erfahren, unter welchen Umständen sie "allein
erziehend" wurde...
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- Schattendasein der Mutter -
Christa Meves,
15.10.2008, 23:03
- Schattendasein der Mutter -
Rosi,
15.10.2008, 23:19
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Diana,
15.10.2008, 23:48
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Nikos,
16.10.2008, 05:35
- Schattendasein der Mutter - Rosi, 17.10.2008, 01:24
- Schattendasein der Mutter, zulasten des Vaters - roser parks, 16.10.2008, 23:18
- "Abtreibung gehörte in DDR zur Familienplanung" -
roser parks,
16.10.2008, 23:21
- "Abtreibung gehörte in DDR zur nicht Familienplanung" - Rosi, 17.10.2008, 00:01
- Schattendasein der Mutter -
Nikos,
16.10.2008, 05:35
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Diana,
15.10.2008, 23:48
- Schattendasein der Mutter - Conny, 16.10.2008, 01:22
- Schattendasein der Mutter - Borat Sagdijev, 16.10.2008, 19:26
- Schattendasein der Mutter -
Rosi,
15.10.2008, 23:19