Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eine begriffliche Klärung.

Student(t), Tuesday, 14.10.2008, 00:31 (vor 6279 Tagen) @ Manifold

Aus all diesen Gründen ist das „Patriarchat“ ein feministisches Konstrukt,
basierend auf einer kaum noch ergründbaren, dafür intensiv ideologisch
verdrehten Wahrheit der Vergangenheit


Vorweg: Dein Artikel ist übersichtlich gegliedert, stilistisch einwandfrei und folglich schön zu lesen. Ob du die Verhältnisse richtig beurteilt hast, das vermag ich als Nicht-Historiker nicht zu entscheiden; ich nehme aber an, daß dein Urteil zutrifft.

Da du aber inbezug auf das Patriarchat andernorts deine Nichtübereinstimmung mit mir bekundet hast, möchte ich hierzu eine Anmerkung machen.

Offenbar fassen wir den Begriff "Patriarchat" von zwei verschiedenen Standpunkten her.


o Du nimmst diesen Begriff als eine Beschreibung von Verhältnissen, wie sie Feministinnen konstruiert haben. Dann hast du recht, wenn du sagst: Es gab diese Verhältnisse gar nicht. Also gab es auch kein Patriarchat. Und daraus folgt erst recht, daß wir uns uns ein Patriarchat nicht wünschen können.

o Für mich bezeichnet "Patriarchat" dagegen nichts anderes als eine Gesellschaft, in der ein hierarchisches Verhältnis zwischen Mann und Frau zum Ausdruck kommt. Ob es diese Gesellschaft gibt oder gab, ist damit noch gar nicht entschieden. Auch ob es diese Gesellschaft geben sollte, ist damit nicht impliziert. Das geschieht erst, wenn ich sage: "Wir brauchen ein Patriarchat." Die Sexistinnen sehen das bekanntlich anders. Sie sagen z.T. ganz dezidiert: "Wir brauchen eine Gesellschaft, in der Männlichkeit überwunden ist" (SPD-Parteiprogramm). Und das ist dann eben ein Matriarchat, auch wenn es nicht so bezeichnet wird. Die Frauen sind viel konsequenter als wir.


Wenn ich hier immer wieder wegen meiner Patriarchats-Forderung kritisiert werde, dann liegt das zunächst einmal an der Unfähigkeit dieser Kritiker, sich aus der sexistischen Definitions-Hoheit zu lösen. Sie denken nicht die Modalkategorie "Patriarchat" (Mann regiert Frau, so wie Erwachsener das Kind regiert), sondern sie bleiben in dem Bild gefangen, daß die Femis uns gemalt haben.

Ein psychisches Hindernis kommt hinzu. Heutige Männer, auch die Teilnehmer hier, sind meist Muttersöhne, zudem zeitgeist-bedingt Hedonisten. Verantwortung tragen ist ihnen suspekt. In der Tat ist die Last, die Männern, insbesondere Vätern heute aufgebürdet, ungeheuer, bisweilen tödlich.

Aber warum wird ihnen diese Verantwortung, werden ihnen Unterhalts-Lasten aufgebürdet ? Da kommt eigentlich nur als Fron zurück, was sie freiwillig und in würdiger Form nicht tragen wollten. Und warum wollten sie keine würdigere Verantwortung tragen ? Weil sie nicht mehr an Gott glauben. Dann aber müssen sie mittragen, was Gott (besser gesagt: eine ganze himmlische Hierarchie) ihnen vormals abgenommen hat. Und daran scheitern sie.


Das Patriarchat also, das ich als erstrebenswert sehe, besteht nicht in Zuständen, wie sie beschrieben worden sind.

Um eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie ein Patriarchat auszusehen hat, drehe man doch einfach mal den gegenwärtigen Zustand um. Dieser besteht in einem Matriarchat. Wichtig ist nun, daß die Umkehrung keineswegs zu einem spiegelbildlichen Zustand führt. Das wäre gegeben, wenn Mann und Frau gleich wären - aber das sind sie nicht !

Und das heißt: In einem Patriarchat würden Frauen nicht so leiden, wie wir Männer in einem Matriarchat leiden. Denn sie sind geschaffen, um beherrscht zu werden. Hingegen würden Männer sich als Herrschende viel wohler fühlen als Frauen. Denn sie sind in der Lage zu herrschen. Sie beherrschen schon Fahrzeuge besser. Ebenso können sie Unternehmen besser leiten. Das hat auch eine neue Studie (von einer feminstischen Biologin) wiederum gezeigt.


Ich hoffe, wenigstens ansatzweise die Unterschiedlichkeit der Positionen geklärt zu haben.

Gruß
Student

http://sexistinnen-pranger.de
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