OT, aber ...
Interessant, daß diese Bürgschaft in etwa so hoch ist, wie der
Staatshaushalt in einem Jahr und daß diese Billion bezogen auf die
Sparguthaben in den Banken gerade mal ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Wer diese Zahlen nicht kennt, geht von einer trügerischen Sicherheit aus.
Diese Sicherheiten sind genauso hoch, wie die Sparguthaben. Deswegen hat man ja gerade 1000 Milliarden Euro eingeplant. Soweit ein Artikel letztens in irgendeinem Magazin. Ich bin jetzt etwas zu faul, um bei Destatis nachzuschauen (ich wüsste auch gar nicht nach was).
Ein Inflationsproblem bekommen wir nur, wenn die Löhne anfangen kräftig zu
steigen.
Eine Erhöhung der Geldmenge alleine von 80% hat durchaus seine Effekte.
Aber die Sache mit den Löhnen ist eine Mär.
Denn die Preise werden von Konzernen bestimmt, die sich in ihren Segmenten mitlerweile die Monopole gesichert haben. Die und ausschließlich nur DIE bestimmen, was der Bürger im Laden bezahlt. Und sie sind mitlerweile international. Was in einen Teil der Erde nicht verkauft werden kann, gleicht man durch einen anderen wieder aus. Sollte die Nachfrage aus irgendeinem Grund niedriger sein, wird der Preis einfach noch weiter erhöht, um den Verlust auszugleichen, weil sie durch Preissenkungen nicht mehr profitieren.
Sie gewinnen mehr, wenn sie den Verlust der Nachfrage in der heruntergefahrenen Produktion ausgleichen.
Dafür sorgen die kreditgebenden Banken, in deren Besitz sich die Konzerne befinden. Die sind gezwungen in Konzerne einzusteigen, um ihre immer weiter überbordenden Kredite bei der Zentralbank zu refinanzieren. Sie suchen sich bevorzugt Marktsegmente, in denen der Bürger keine Chance hat, den Preissteigerungen zu entkommen. Und dann wird gnadenlos erhöht.
Das ist aber noch von Preissegment zu Preissegment unterschiedlich. Ein Auto, daß gestern noch für 1000Euro weniger zu haben war, hat heute, wo es teurer ist, nahezu dieselbe Nachfrage, weil die, die soviel Geld ausgeben können sich auch locker für 1k mehr begeistern würden. Ein armer Schlucker, der schon bei 1000 Euro mehr aussteigt, kann sich sowieso kein Auto leisten und befindet sich meistens in der Minderzahl.
Das gleiche bei Lebensmitteln. Dort sind alle den Konzernen ausgeliefert und konsumieren nicht weniger, wenn die Preise um 10% ansteigen. Eine Senkung der Preise würde die Nachfrage aber auch nicht stimulieren, weil niemand mehr essen kann.
Konzerne kümmern sich überhaupt nicht um irgendwelche "Marktgesetze".
Das wird natürlich alles anders gelee(h)rt.
Dazu kommt, daß man Verluste ausgleicht, indem man die Löhne weiter drückt. Zusätzlich hat man sich Subventionen vom Staat extra für solche Zwecke gesichert.
Die Zinsen der Zentralbanken, und nur die sorgen letztendlich für die Preissteigerungen, nicht die paar popeligen Löhne, die um 1,23 Euro erhöht werden.
Allerdings hat sich die Bargeldmenge inzwischen verdreifacht (das gilt auch für die Buchgeldmenge):
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Analog dazu:
Die Preise für relevante Waren haben sich mitlerweile mehr als verdoppelt. Energiepreise sogar versechsfacht.
Und wo sind jetzt die gestiegenen Löhne geblieben?
Man muß natürlich auch sagen, daß in der Bargeldmenge natürlich die Schwarzgeldlöhne und die Koksnutten der Ackermänner mit drin sind, die die EZB in der Bargeldvergabe so fürsorgend jede Woche mit einplant. 
Die von den Medien verbreitete Mär von den steigenden Löhnen, die ausschließlich die Preise steuern würden, dient dazu, die Macht der Konzerne zu verschleiern. Außerdem ist es eine bequemer Trick, die Blicke auf die Löhne zu lenken und die schleichende Entwertung der Altersvorsorge zu verschleiern (damit die Regierungen von den Schafen immer wieder gewählt werden). Und das wichtigste: Die Schuld immer dem Bürger in die Schuhe zurückzuschieben, weil er ja nicht auf seinen Lohn verzichten wollte, wenn in Wirklichkeit die letzte Kreditwelle gerade ausrollt.
Es ist aber auch nützlich generell den Blick auf unser Bankensystem zu verschleiern. Denn die Entwertung aller "Werte" ist ja bereits fest ins System integriert. Dafür sorgt schon die Allmacht der Zentralbanken. Denn alles Geld, was wir in den Taschen tragen, ist nur der Kredit irgendeiner Bank, der irgendwo aufgenommen wurde, und einen automatischen Zeitwertsverfall hat. Dieser Kredit muß in der Regel immer wieder alle 7 oder 91 Tage neu umgeschuldet werden, plus Zinsen. Und dadurch kommt immer mehr Geld ins System.
Da ist es angebracht, die Löhne, die in der Kette ganz hinten stehen, als Generalschuldige hinzustellen, damit das Ganze ohne Aufruhr weiterlaufen kann.
So gut wie keiner in Deuschland hat das Banksystem richtig verstanden.
Ansonsten verarmt einfach ein großteil der Bürger und darauf wird
es hinaus laufen, da in so einer Krise doch keine Bank einem Unternehmer
Geld leiht. Mit einer Inflation rechne ich jedenfalls noch nicht. Viel
wahrscheinlicher erscheint mir immer noch eine Deflation, wenn ein paar
Banken doch nicht gerettet werden können (ich denke dabei an die Deutsche
Bank) und es dadurch zu einem Dominoeffekt kommt.
Das passiert alles heute schon. Es gibt da eine gute Studie über die schwindende Inlandskreditvergabe.
Wenn in den Medien ständig von einer kommenden, galoppierenden Inflation
gesprochen wird, ist die Deflation sehr viel sicherer.
Das machen die Medien doch immer nur, wenn sie die Inflation in Wirklichkeit verharmlosen wollen. Sie behaupten dann immer in riesigen Letter wie "HILFE, HILFE, HILFE, DIE INFLATION GALLOPIERT" um dann im letzten Absatz soetwas nachzuschieben wie "die Inflation ist um 0,1% gegenüber dem Vorjahr gallopiert".
Das ist nur peinliche Panikmache, da gebe ich Dir recht. ABER: Es führt eher dahin, daß man diese ausgewiesene Mini-"Inflation" dann nicht mehr ernstnimmt und als reine Hysterie abstempelt. Und das ist voll beabsichtigt und ist die absolut hocheffiziente schwarze Kunst der Psychopropaganda.
Die wahre Inflation findet man nie in deren Zahlen. Aber der psychologische Effekt ist der, daß sich Alle nun mit den positiveren Zahlen erleichtert zufriedengeben und nicht mehr genau hinschauen.
Die wirkliche Inflation ist eher so bei 10% - 14% pro Jahr. Natürlich nur für die relevanten Preise. Alles andere unwichtige ist eher gleich geblieben, teilweise sogar gefallen. Da ist nur die Frage: Kann man Plasma-Fernseher essen?
Das findet man auch alles im GDP wieder, was den groben Schnitt an Inflation repräsentiert (wenn man davon ausgeht, daß das Wirtschaftswachstum bei 0 liegt, wovon ich in der EU-Zone mal ganz frech ausgehe). Allerdings ist da auch ne ganze Menge anderer Murks drin, wie fallende Löhne, Bevölkerungswachstum, zwangsabgepresste Steuern usw..
Menschen, die eine
Inflation erlebt haben, leben noch, aber keine, die die Deflation nach 1929
bewußt erlebten.
Nicht vergessen: Dazwischen war noch ein Weltkrieg. Die Deflationisten sind alle arbeitslos gewesen und dann in Stalingrad verheizt worden, während die Inflationisten es zuhause in der Schreibstube wohlig warm hatten. 
Aber im Ernst: Diese angebliche Super-Duper-Hypermegadeflation dauerte nicht sehr lange, wenn überhaupt. Sie scheint auch rein planwirtschaftlich gesteuert gewesen zu sein.
Es sieht so aus, als wenn eigentlich garnichts passiert wäre, später dann gabs wieder Inflation.
Aber ich bin kein Historiker. Mich würde es aber nicht wundern, wenn Du mit Deiner Deflation recht hast, und soetwas demnächst ansteht.
Wir leben ja in seltsamen Zeiten.
DvdRl
gesamter Thread:
- OT, aber ... -
Conny,
10.10.2008, 22:27
- Untergang der Helferinnen-Industrie ist möglich -
ein Leser,
11.10.2008, 03:35
- Untergang der Helferinnen-Industrie ist möglich - Melon, 11.10.2008, 04:02
- Umdenken vorausgesetzt - Nachtmensch, 11.10.2008, 06:26
- Untergang der Helferinnen-Industrie ist möglich - Conny, 11.10.2008, 16:27
- OT, aber ... -
DervordemRechnerlebt,
11.10.2008, 10:25
- OT, aber ... -
Conny,
11.10.2008, 16:39
- Nachtrag - Conny, 11.10.2008, 17:39
- OT, aber ... -
DervordemRechnerlebt,
12.10.2008, 05:33
- OT, aber ... -
Conny,
12.10.2008, 13:42
- OT, aber ... -
DervordemRechnerlebt,
13.10.2008, 05:57
- Nachtrag - DervordemRechnerlebt, 13.10.2008, 08:12
- OT, aber ... -
DervordemRechnerlebt,
13.10.2008, 05:57
- OT, aber ... -
Conny,
12.10.2008, 13:42
- OT, aber ... -
Conny,
11.10.2008, 16:39
- Untergang der Helferinnen-Industrie ist möglich -
ein Leser,
11.10.2008, 03:35