Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nachdenkliche Töne einer lesbischen Feministin - Frieden?

Christine ⌂, Sunday, 28.09.2008, 15:06 (vor 6295 Tagen) @ Mirko

Hallo Mirko,

So langsam lernen sie dazu. Männer in die Kollektivschuld zu nehmen, sei
ein Fehler, meint die Autorin. Allerdings könne sie verstehen, wie es dazu
gekommen sei bei all der Gewalt Männer gegen Frauen. (was ich dazu denke,
muss ich wohl nicht mehr sagen.)

Richtig, denn wie wir ja wissen, geht nicht nur nonverbale Gewalt von Frauen gegen Männer aus, sondern auch verbale, die oftmals fast die Schlimmere ist.

Der Beitrag hat mich dennoch irgendwie berührt, weshalb ich diesen Strang
aufmache:

Dafür danke ich Dir.

[Die Autorin]

Ich war also oft stillschweigend dagegen. Aber vielleicht sind Männer das
auch?

Hier setze ich mal mit anderen als hier bereits geposteten Argumenten an, denn die Autorin hat es letztendlich auf den Punkt gebracht: die überwiegende Mehrheit der Männer hat einfach geschwiegen und sich zurück gezogen. Sind daran die Frauen tatsächlich alleine Schuld? Ich sage nein!
Nun kommen wir anscheinend in ein Stadium, wo beide Fronten sich zum großen Teil verhärten, aber wem bringt das was?
Natürlich würde auch ich nicht hergehen, mich mit einer A. Schwarzer oder A. Heiliger an einen Tisch setzen und mit denen diskutieren, weil deren Argumente nun einmal so was von daneben sind, das man sich dieses in der Tat nicht anhören kann. Aber wollen wir tatsächlich auch so werden? Eine andere Frage: sind wir nicht auf dem besten Weg, so zu werden, wie jene unbarmherzigen Damen?
Einige Männer sind mittlerweile auf dem gleichen Weg wie einige Radikalfeministinnen und entwickeln einen Hass, der dem der genannten Frauen in nichts nachsteht. Da aber jeder Mensch eine natürliche Sehnsucht nach einem Partner hat, beraubt er sich seiner eigenen Möglichkeiten, wenn er stets daran denkt, was das andere Geschlecht an Nachteilen mitbringen könnte.

Um mir einige Schreiberei zu ersparen, quote ich hier mal meinen eigenen Text aus nihis Forum, der in diesem Thread zu finden ist:

Das Ziel der meisten Menschen ist nun mal, in einer liebevollen Partnerschaft leben zu wollen. Aber was sollen wir denn unseren Kindern sagen, wie sie den Rest ihres (noch langen) Lebens gestalten sollen? Unseren Söhnen erzählen wir dann, halte Dich von jeder Frau fern, da sie vermutlich Unglück in Dein ganzes Leben bringen wird? Dieses würde Frustation bei ihnen erzeugen, denn wofür lebt der Mensch denn sonst? Das einzige, was feststeht in unserem Leben ist der Tod, aber worauf sollen sich unsere Söhne denn freuen? Liegt der Sinn des Lebens einzig in 50-jähriger Arbeit und wenn sie Glück haben, erleben sie noch ein paar Jahre Rente? Sollen unsere Söhne vielleicht glücklich darüber sein, das sie je nach Einkommen mehr oder weniger bei einer Prostituierten vorbei schauen können, um sich 5 Minuten zu befriedigen?
Nicht nur die Tochter dieser Radikalfeministin hat erkannt, das der Lebensweg ihrer Mutter nicht der alleinseligmachende ist. Umgekehrt gilt das genauso. Vergiss bitte eines nicht: Kinder wollen es immer besser und anders als ihre Eltern machen. Wollen wir unseren Kindern tatsächlich das Glück der Liebe versagen, nur weil diese nicht endlos dauert und in einem Scherbenhaufen enden kann? Mein Sohn hat mir tatsächlich diese Fragen gestellt und ich stand da und wußte zunächst einmal keine Antworten darauf. Was hätte ich meinem Sohn auf seine Fragen antworten sollen? Alle Frauen sind scheisse (nur ich, Deine Mutter nicht *g*) und dann? Natürlich hat sich mein Sohn mit diesen Fragen auseinander gesetzt und sein Fazit war: Wenn das Leben so schlimm ist, dann kann ich mir ja direkt einen Strick nehmen. Diese Fragen lösten bei mir Gedanken aus, die ich bis dato auf Grund meines langen Kampfes für Väter- und Männerrechte aus den Augen verloren hatte. Mir wurde durch meinen Sohn bewußt, das ich mehr oder weniger in einem Tunnel stehen geblieben war, was nicht heißen soll, das ich das, was ich bisher aktiv gemacht habe, falsch finde. Ich werde trotz allem weiter die rechtlichen und politischen Ungerechtigkeiten gegen Männer bekämpfen, aber ich will, das meine Kinder ihr Recht auf Liebe und Glück bekommen, egal wie auch immer dieses aussehen mag oder enden wird.

Wir Menschen sind nun mal fehlbar, denn wenn es nicht so wäre, dann wären wir Roboter. Wollen wir unseren Kindern diese wunderbaren Gefühle der Liebe tatsächlich vorenthalten? Wie hätten wir als junge Erwachsene reagiert, wenn man uns gesagt hätte, das entweder alle Männer Scheißkerle sind oder alle Frauen Unterhaltsnutten? Wir hätten uns zu Recht dagegen aufgelehnt und unsere Eltern für plemplem gehalten. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, auch die schlechten. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Es kommt m.E. einzig darauf an, was wir aus den negativen Erfahrungen machen, was wir für Schlüsse daraus ziehen und wie wir diese umsetzen (können).
Es gibt Menschen, die beschreiben das Leben als eine Achterbahnfahrt, ein stetiges auf und ab. Andere bezeichnen das Leben als Theaterstück, auch dort gibt es Höhen und Tiefen und einige radikalere bezeichnen das Leben als Krieg. Wie wäre es denn, wenn das Leben nicht so aussehen würde? Kann es immerwährendes Glück geben? Das könnte überhaupt nicht funktionieren, denn dann wären wir einem fortwährenden Hormoncocktail ausgesetzt und das Gück wäre nicht das, was es ist, nämlich etwas Besonderes. Man sagt nicht umsonst, Glück und Leid liegen nah beieinander, d.h. das eine kann es ohne das andere nicht geben.
Ich will die Männerdiskrimminierung weiß Gott nicht bagatellisieren und gerade das neueste Urteil des BVerfG hat in mir mal wieder Entsetzen ausgelöst. Die Vorstellung, das mein Sohn evtl. mal Kinder zeugen sollte, diese von ihm ferngehalten werden und er dafür sein Leben lang blechen darf, erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht in mir, aber ich kann und will ihn nicht davon abhalten, seine Liebe zu leben. Er weiß um die Konsequenzen Bescheid und mehr kann ich/können wir für unsere Kinder nicht tun.

Viel mehr gibt es aus meiner Sicht zu diesem Thema nicht mehr zu sagen, außer vielleicht, das sich (nicht nur) unsere Jungen an folgendem Beispiel halten sollten:

95 Thesen
Am Wochenende traf ich einen befreundeten Pastor, mit dem ich schon viele Gespräche über "Männerbewegung" geführt habe. Der erzählte mir eine Geschichte vom letzten Jahr.
Er war mit einigen Konfirmanten (13-14jährigen Jungs und Mädchen) auf einer längeren Freizeit. Die Jungs gingen abends immer die Mädels besuchen und machten zusammen Gaudi.
Eines Abends bei einer Besprechung, verlaßen die Mädels plötzlich 95 Thesen für die Jungs, die sie sich vorher ausgedacht hatten. Es waren Bedingungen für die Jungs, um auch weiterhin die Mädels besuchen zu dürfen. Teilweise waren sie sehr persönlich verfaßt (gut riechen, frische Unterhosen, artig anklopfen...). Anfangs war alles noch recht spaßig, aber mit jeder These wurden die Gesichter der Jungs immer länger. Die Thesen wurden dann an der Tür zum Mädchenflügel angeheftet. Die Jungs waren ziemlich betroffen und der Pastor - gut vorinformiert schon von mir - sagte zu Ihnen: Wenn ihr das alles erfüllt, seit ihr dressierte Pudel.
Das war eine große Erleichterung für die Jungs und sie reagierten sehr gesund: Sie zerrissen die Thesen und stellten die Besuche bei den Mädels ein.

Schon am nächsten Tag kamen erste Liebesbriefe von den Mädchen, mit der Bitte an die Jungs, sie doch wieder zu besuchen!

Jene Thesen habe ich aus diesem Thread http://wgvdl.com/forum/index.php?id=11031 kopiert.

Sonntägliche Grüße - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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