Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mitnehm-Frauen

Ralf, NRW, Thursday, 21.08.2008, 13:53 (vor 6333 Tagen) @ Andi

Hi Andy & alle anderen, die Vorschläge gemacht haben,

Mitnehm-Frauen! Die Mitnehmerinnen nehmen ich an Vorteilen was sie kriegen
können und bedienen sich dabei gerne auch beim Femifaschismus. Dabei zeigen
sie kein Verantwortungsgefühl für die Schäden, die sie damit anrichten.

die Vorschläge klingen teilweise ganz nett (gerade die "Mitnehmerin" hat was, dürfte allerdings nur nach längeren Erklärungen verständlich sein), so ein richtiger Knaller, der die Brillanz von "Lila Pudel" hätte, war bisher für meinen Geschmack aber noch nicht dabei.

Eine MitnehmerIn ist schädlicher als eine MitläuferIn, weil eine
MitläuferIn eben nur im ideologischen System mitläuft (sich
ideologiekonform verhält), aber nicht versucht, aus der Ideologie
persönlichen Nutzen auf Kosten anderer zu ziehen.

Auch eine interessante Klassifikation, die vor allem auf das Nutznießertum abzielt. Ich selbst hatte bei meiner Frage ein etwas anderes Unterscheidungskriterium vor Augen, das ich hier mal erläutern will, weil dann vielleicht auch meine Frage verständlicher wird.

Ein Mitläufer ist für mich jemand, der sich einer Gruppe für zugehörig erklärt - aus Opportunismus, weil es gerade "in" ist, oder weil man eben einfach "dazugehören" will -, ohne von der dahinterstehenden Ideologie 100%ig überzeugt zu sein, oft auch ohne sich für die Ideologie wirklich im Detail zu interessieren.

In den 30er Jahren wäre das jemand gewesen, der aus praktischen Gründen in die NSDAP eintritt, da ein bisschen mitmischt, "Hurra" schreit und sich linientreu verhält, ohne die Rassenlehre unbedingt verinnerlicht zu haben.

Solche Mitläufer gibt es im Feminismus auch. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, hört man manchmal ein "Ich bin Feministin" als eine Art Lippenbekenntnis. Im privaten Bereich nach meiner Erfahrung seltener, hier im Forenbereich würde ich z.B. Cleo eher als eine Mitläuferin betrachten - die hat glaube ich nie so genau kapiert, was sie da nachbrabbelte, es war ihr auch ziemlich egal, sie wollte einfach nur dazugehören. Gibt's natürlich auch auf männlicher Seite, z.B. sehe ich Köhlers Bundesverdienst- und Mösenkreuz-Aktion oder Harald Schmidts Preisverleihung an die Reichsfrauenführerin als typische Fälle von Mitläufertum. Das ist aber in diesem Thread nicht Thema.

Neben den Mitläufern gibt es aber noch eine andere Gruppe. Die hätte sich in den 30er Jahren vielleicht etwa so angehört:

"Ich mag die Nazis nicht, und mit der NSDAP will ich so wenig wie möglich zu tun haben. Das geht mir alles viel zu weit, was die da treiben, das lehne ich ab. Seitdem ich "Der ewige Jude" gesehen habe, und wenn ich mir angucke, was man so täglich im "Völkischen Beobachter" liest und im Volksempfänger hört, dann muss ich allerdings sagen: Wir sollten unsere Volksgemeinschaft natürlich schon arisch rein halten, und den Machenschaften des Weltjudentums muss unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden." Eventuell, aber keineswegs zwangsläufig, noch mit dem Zusatz: "Deswegen kaufe ich auch nicht mehr bei Juden, und habe bei uns im Betrieb dafür gesorgt, dass der Goldstein endlich rausfliegt".

Übertragen auf den Feminismus stellt meiner Meinung nach diese letztere Gruppe einen erheblichen Anteil der Bevölkerung. Auch der männlichen Bevölkerung, dort reicht mir aber derzeit der Oberbegriff "Lila Pudel", unabhängig von der Schwere der Verpudelung und dem Grad der ideologischen Verbohrtheit, zumal auf männlicher Seite die Trennung zwischen Mitläufertum und Dem-für-dass-ich-kein-Wort-habe schwammiger ist.

Auf weiblicher Seite stellt Das-für-das-ich-kein-Wort-habe mittlerwiele fast den Normalfall dar; und für eine so große Gruppe hätte ich gern ein griffiges Wort.

Gruß Ralf

--
*** Ich bin doch nicht genderblödgestreamt! ***


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