Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Danke...

Peter @, Sunday, 22.06.2008, 04:22 (vor 6392 Tagen) @ Holger

Zugegeben- meinem Gedankengang zu folgen, war in dem Fall etwas kosmisch.
Ursprünglich wollte ich abheben auf die Randgruppenbemerkung und die damit
in FPÖ- Verlautbarungen mitschwingende kritiklose Glorifizierung der Frau
und Mutter im Konservativismus, wie ihn die FPÖ einigermaßen populistisch
vertritt- zu den Randgruppen hat Dampflok alles gesagt und ich teile diesen
Standpunkt. Das ikonenhafte Frauen- und Familienbild von Klement sollte
gezielt Gegenstand meiner Kritik sein: erinnert sei an den Einband von
Arnes erstem Buch 'Sind Frauen bessere Menschen' , den er mit Bedacht
gewählt hat. Das Bild verkörperte die konservative Glorifizierung der Frau
und Mutter im 18./19.Jahrhundert, die in jener Zeit ebenfalls bevorzugt
wurde ( ganz ausgezeichnet dazu van Crefeld!), allerdings um den Preis
einer ehernen Rollenzuweisung der Geschlechter. Ich darf mal als
Allgemeinplatz voraussetzen, daß dem nicht so war, unsere "Heiligen" sehr
wohl anfällig waren für einen sündigen Abend ('Frivolität' nannte man es
damals)- die drakonischen Vaterschaftsgesetze der wilhelminischen Zeit um
einer definitiven Raison willen (übrigens zu Lasten der Männer, die
Definition "eheliches" und somit unterhaltsberechtigtes Kind stammt von da
(die Zypries kann also durchaus auf alte Traditionen von wegen Kuckuck
pochen!) und die harten juristischen Konsequenzen für Ehebrecherinnen mit
Verlust sämtlicher Unterhaltsansprüche) sprechen für sich. Ganz treffend
hat dies Heinrich Zille kolportiert und es ist kein Zufall, daß es einen
Schopenhauer oder Nietsche damals gab. Ich habe dann gezielt das Bild jener
jungen Dame von der Bushaltestelle dagegengesetzt, um die Lebenslüge von
Millionen von Männern der "konservativen Ära" zu konterkarieren: in einem
Krieg massenhaft zu verrecken für Vaterland, Kaiser, Volk und- es wird
heutzutage geradezu neurotisch aus den Geschichtsanalen getilgt- Frau und
Familie! Nicht zuletzt zu nennen das Trommelfeuer der NS- Propaganda von
den "deutschen Frauen", als die russischen "Untermenschen" vergewaltigend
in Ostpreußen einfielen Ende 44, ließ die ausgepowerten deutschen Soldaten
sie im letzten Aufbäumen nochmals für einige Monate hinter die Grenzen
zurückwerfen. Der grausige Kontrast gefiel mir- das reale, unsäglich
dämliche Flittchen, das es auch früher gegeben hat und die Frage der Ehre,
das eingebildete Heiligenbild, für das Männer zur Schlachtbank gingen
(unerträglicher Verwesungsgeruch empfing an der Somme die frisch
herangeschafften jungen Soldaten, er war selbst in Paris noch wahrnehmbar).
Sieh es als meine Antwort auf thumben Populismus, der jener Zeit und ihrem
Frauenbild nachtrauert.

...für die ausführliche Erläuterung.

Wir sind da einer Meinung.

Gruß,
Peter


gesamter Thread:

 

powered by my little forum