Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Österreicherin + Grüne + Feministin = Au weia!

Junggeselle, Tuesday, 05.02.2008, 13:27 (vor 6529 Tagen)

Hier:

http://www.chilli.cc/index.php?noframes=1&id=81-1-89

Ein Auszug:

CHiLLi: Frauen sind am Arbeitsplatz benachteiligt. In einer neuen EU-Studie dazu hat sich die Position Österreichs sogar verschlechtert. Wie kann so etwas geschehen?
Eva Glawischnig: Die Studie belegt das Trauerspiel, bei der Gleichstellung geht einfach nichts weiter. Die Einkommensschere hat sich vergrößert, und immer weniger Frauen bekommen Spitzenpositionen. Es ärgert mich maßlos, wenn ich Aussagen wie ?Hirn statt Quote? sogar von Frauen höre. So als ob Frauen zu wenig Hirn hätten, um in Spitzenpositionen zu kommen. Es heißt: Wenn sie gut sind, schaffen sie es auch. Das stimmt aber nicht.

CHiLLi: Es muss also eine Frauenquote her?
Eva Glawischnig: Es gibt Quoten in der gesamten Männerwelt. Die ÖVP besteht aus fixen Quoten: für den Bauernbund, den Wirtschaftsbund, den ÖAAB. Es gibt auch Regionalquoten; einer muss aus Vorarlberg sein und einer aus der Steiermark. Das sind alles Quoten. Aber bei den Männern regt das niemanden auf. Man stelle sich vor, jemand sagt der ÖVP oder dem Bauernbund, ?Hirn statt Quote?. Egal, ob jemand aus dem Bauernbund kommt oder nicht, inhaltlich gut muss er sein. Das ist dort aber nicht so. Es muss ein bestimmter Anteil Bauern im Parlament sitzen. Es ärgert mich, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.

CHiLLi: Also sehen Sie eine prinzipielle Benachteiligung der Frau?
Eva Glawischnig: Die Unterstellung, wenn eine Frau gut qualifiziert ist, setzt sie sich ohnehin durch, stimmt einfach nicht. Es wird nie eine Frau in Europa das Gehalt eines Porsche-Vorstandes mit seinen sechzig Millionen Euro verdienen. Es gibt eine strukturelle Benachteiligung, die in Österreich noch schlimmer ist als im Rest Europas. Das nicht zu sehen, ist eine Frechheit. Frauen sind teilweise besser ausgebildet, nach der Babypause arbeiten Frauen aber meistens in Positionen, die ihrer Ausbildung nicht entsprechen. Die Hälfte der Frauen arbeitet mittlerweile sowieso Teilzeit. Angesichts dieser Fakten ?Hirn statt Quote? zu sagen, ist untragbar. Ich bin für Quoten, auch in Aufsichtsräten und Vorstandsetagen. Das sind weitgehend ?frauenfreie Zonen? und es kann mir niemand erzählen, dass alle Männer, die in den Aufsichtsräten sitzen, für diese Position geeignet sind. Auch darunter sind einige Nieten, vor allem im staatsnahen Bereich.


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