Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Repitita non placent

Beelzebub, Monday, 31.12.2007, 03:38 (vor 6012 Tagen) @ Nihilator
bearbeitet von Beelzebub, Monday, 31.12.2007, 03:43

@ Flint

Soll ich deinen Beitrag so verstehen, dass, solange es Abtreibungen

gibt,

das Ermorden von Frauen erlaubt sein soll?


Soll ich Dich so verstehen, daß Du an die Ermordung von Frauen andere
Maßstäbe angelegt zu sehen wünscht als an die von Kindern?

Selbstverständlich nicht.

Aber die Nascituri, die im Zusammenhang mit der Diskussion um Abtreibung immer wieder polemischerweise als "Kinder" bezeichnet werden, sind nun mal keine Kinder. Das hat übrigens auch das deutsche Strafrecht noch nie anders gesehen. § 218 StGB (auch in der Fassung von 1871, die du dir zwar sehnlich aber vergeblich zurückwünschst) wäre unnötig gewesen, hätte man eine Abtreibung unter Mord oder Totschlag subsumieren können. Aber die Abtreibungsdiskussion hatten wir ja schon mal in größtmöglicher Ausführlichkeit und ich habe wenig Lust, sie noch mal durchzukauen. Lassen wir's dabei bewenden, dass du deine Meinung dazu hast und ich die meine.

Also an "menschliche, darum antichristliche" Werte würde ich denn doch
andere Maßstäbe ansetzen. Wer sich gegen religiös motivierte Tötung von
Menschen verwahrt, sollte ideologisch motivierte nicht gutheißen. Finde
ich irgendwie sehr unglaubwürdig.

Unabhängig davon, ob man für oder gegen Abtreibung ist - sie ist jedenfalls derzeit legal. Wem das nicht passt, der mag halt halt für eine Gesetzesänderung sorgen. Aber wer jemanden umbringt, nur weil dieser eine legale, aber, in den Augen des Täters, verwerfliche Tat begangen hat, ist nicht nur ein Mörder, sondern begibt sich auf dasselbe Niveau wie etwa das von islamistischen Fanatikern, die glauben, die "Ehre" ihrer Familie durch Ermordung ihrer "unmoralisch" lebenden Schwester wiederherstellen zu müssen.

Übrigens würde ich gerne mal wissen, wie dir wohl folgende Version des hier besprochenen Falles gefiele:

Laut einem Zeitungsbericht hat auf einem Bahnhof eine Frau einen Mann hinterrücks vor einen einfahrenden Zug gestoßen. Der Mann wurde überfahren und tödlich verletzt. Das Motiv der Tat ist unklar.

Anschließend steht in Mayas Meckerecke bzw. in Cläos Zensurforum zu lesen: "Zunächst einmal sollte gefragt werden, ob es sich um einen Bordellbesucher, Pornokonsumenten oder sonstige Art von Vergewaltiger gehandelt hat. Möglicherweise hat er auch ihr Kind sexuell missbraucht. Frauen töten nicht ohne emotional einfühlbare Gründe."


Autobahnrückbau

Beelzebub

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"Ihre Meinung ist widerlich. Aber ich werde, wenn es sein muß, bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie sie frei und offen sagen dürfen." (Voltaire)

Ich denke, also bin ich kein Christ. (K. Deschner)


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