Wie ist der tägliche Ablauf einer Hausfrau?

Hemsut, Tuesday, 23.10.2007, 15:55 (vor 6633 Tagen) @ Christian

Hallo Christian,

ich fühle mich bemüßigt, dir hier zu antworten. Was ist denn das für ein scheiXX Satz? Also: hier mal meine Sicht der Dinge als Hausfrau (ja, und Mutti):

1. Kaum eine Hausfrau kehrt täglich noch mit dem Besen

Es gibt Staubsauger, wie du weiter unten so richtig schreibst; aber unter dem Eßtisch wird täglich zusammengekehrt.

2. Nicht jede Hausfrau macht täglich die Betten

Doch

3. Kaum eine Hausfrau geht täglich zum Einkaufen

Natürlich nicht, das ruiniert die Haushaltskasse! Montag einkaufen gehen (mit Zettel) und dann maximal noch am Freitag. Wer den Essensplan einigermaßen im Griff hat, kommt locker mit ein- bis zweimal einkaufengehen aus.

4. Kaum eine Hausfrau macht noch täglich das Essen selbst, es werden
Fertiggerichte in den Topf geworfen oder der Bringservice angerufen

Doch, und wenn´s bloß mal Bratkartoffeln sind. Oder selbergemachter Kartoffelstampf. Oder Chinesisch. Oder ein leckeres Sößchen zu den Knödeln. Oder, oder, oder

5. Kaum eine Hausfrau wäscht die Wäsche noch mit der Hand, es wäscht die
Waschmaschine die Wäsche

Richtig, es hängt aber trotzdem noch genug dran (vorausgesetzt die Dame des Hauses hat keinen Trockner - so wie ich): rausnehmen, aufhängen, am nächsten Tag abnehmen, zusammenlegen oder bügeln, aufräumen

6. Kaum eine Hausfrau wäscht das Geschirr noch mit der Hand, es wäscht die
Geschirrspüllmaschine das Geschirr

Ich habe auch keinen Geschirrspüler (mehr, ehrlicherweise)

7. Kaum eine Hausfrau putzt täglich die Fenster

*hüstel*, mein Schwachpunkt *gg*

8. Kaum eine Hausfrau macht tägliches Staubwischen

Nein, täglich nicht bzw. nur wenn nötig; aber einmal die Woche sollte schon drin sein

9. Kaum eine Hausfrau nimmt täglich den Staubsauger zur Hand

Bei zwei Kindern? Und ob ich täglich sauge. Schon allein um im Flur die Sand- und in den Kinderzimmern die Krümelberge verschwinden zu lassen. Kinder schaffen es auch, ein Zimmer zu verkrümeln, ohne vorher was Krümeliges gegessen zu haben

10. Aber fast jede Hausfrau verarscht uns, wie schwer doch der Haushalt zu
führen ist.

Hat keiner gesagt, daß es einfach ist. Es ist aber auch nicht so schwer, daß man abends todmüde ins Bett fällt. Jedenfalls nicht deswegen... *gg*

Das mit den 122 Kalorienverbrauch kann ich mir sehr gut vorstellen, wenn
man z.B. für das Staubwischen den ganzen Tag dazu braucht, man hat diese
Arbeit von 1 Stunde auf den ganzen Tag lang gezogen und manche Hausfrauen
brauchen dafür eben 12 Stunden was in einer Stunde zu schaffen gewesen
wäre. Hinzu kommt ja dann noch bei vielen der tägliche Kaffeeklatsch mit
der Nachbarin oder die täglichen Talkshows anschauen, das hat man für
Ausarbeit noch wenig Zeit dafür.

Schau mal, ich hatte bis eben Besuch (nein, nicht von meiner Nachbarin), jetzt ist noch eine Stunde Zeit, um die Bude auf Vordermann zu bringen, bis der erste vom Kindergarten kommt. Ist zu schaffen. Btw: keine Glotze bei Hemsut für nichts und niemanden...

Fazit:
Eine Hausfrau kommt mir niemals ins Haus, für mich sind das Parasiten und
Verarscher, die sollen gefälligst in einer Firma arbeiten gehen, damit sie
wissen was Arbeiten heisst. Mich wundert ja täglich, warum sind
hauptsächlich Hausfrauen so Dick, wenn sie doch angeblich soviel arbeiten?

Das ist eine gute Frage, die nicht mit ein oder zwei Sätzen zu beantworten ist...

Ich will mich jetzt hier nicht als Superhausfrau á la Vorwerk-Familienmanagerin darstellen. Auch bei mir gibt es staubige Ecken, an die ich äußert ungerne rangehe oder Tage, an denen mir der Haushalt sowas von den Buckel runterrutschen kann. So what? Wird halt am nächsten Tag geputzt, Hauptsache, es wird überhaupt saubergemacht.

Ich sehe es so: mein Arbeitsplatz ist zuhause, ich sorge dafür, daß sich die Familie wohlfühlt, was Vernünftiges zu Essen bekommt und auch sonst alle Annehmlichkeiten des Lebens genießen kann. Wenn man natürlich nicht bereit ist, seine Arbeitskraft dem Haushalt und der Erziehung der Kinder zur Verfügung zu stellen (und auch ab und zu mit dem Quentchen Freizeit, das ich mir ebenfalls gönne), dann kann man getrost arbeiten gehen. Aber dann bitte nicht jammern. Ich jammer schließlich auch nicht!

Gruß,
Hemsut