Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Conny, NRW, Monday, 22.10.2007, 02:26 (vor 6627 Tagen) @ Rüdiger

Seit es Geld gibt, gibt es im übrigen nicht den Zins. Auf den Zins kamen
erst die alten Griechen und diese haben ihr Geldsystem dann den Römern
vererbt. Die alten Ägypter, die Erfinder des Geldes


Das Geld in Form von geprägten Münzen (keine Vorformen des Geldes) wurde
von kleinasiatischen Lydern (deren letzter König der sagenhaft reiche
Krösus war) um 600 v. Chr. erfunden und ziemlich rasch von den Griechen
übernommen.

Soweit ich weiß, hatten die alten Ägypter auch schon eine Form von Geld. Ob das nun geprägte Münzen waren oder einfach Goldklumpen mit einem bestimmten Gewicht weiß ich nicht.

hatten eine Währung,

die über das Getreide gedeckt war. Das lieferten die Bauern dem Pharao

und

bekamen dafür Goldmünzen. Goldmünzen deswegen, weil die Bearbeitung von
Gold wohl sehr einfach ist. Nun hat Getreide allerdings einen Schwund

und

diesen Schwund bildeten sie auch in ihrem Geld ab. Das ist auch

logisch,

da sie sonst Münzen hätten, die eben nicht mehr über das Getreide

gedeckt

gewesen wären.


Von einer >Deckung« spricht man meines Wissens erst, als es Papiergeld
oder >Scheidemünzen« gab, d. h. Münzen, deren aufgeprägter Wert größer ist
als der Materialwert (wie heute). Früher bedurfte es keiner >Deckung«, weil
Nominalwert und Metallwert identisch waren, d. h. eine Münze bestand eben
aus z. B. 30 g Silber, und das war zugleich ihr Wert. (Natürlich konnte
der auch schwanken, aber nicht im Vergleich zum Münzwert).

Wobei bei Gold und Silber sicher nicht der reale Wert gelten sondern ein ideologischer Wert. Soweit ich weiß ist Silber ein Edelmetall, das vielseitiger einzusetzen ist (Medizin und Elektrotechnik (Silber soll eine bessere Leitfähigkeit besitzen wie Gold)) als Gold und noch dazu in er Erdkruste seltener vorkommt. Von daher sollte eigentlich Silber teurer sein wie Gold.

Wenn man Gold einfach als ein Metall ansieht, das man damals kaum für andere Dinge einsetzen konnte und von daher als wertlos ansah, mußte man diese Währung doch decken. Verwendet man Zigaretten als Tauschmittel, besitzen diese auch nur einen inneren Wert, solange es Raucher gibt, die dafür auch eine Gegenleistung anbieten. War also Gold für die alten Ägypter ein ansonsten nutzloses Metall, deren Gewinnung nur wenigen bekannt war, reichte das auch noch dazu als Fälschungssicherheit aus.

Und wer Geld
spart und zur Bank bringt und über diese anderen ausleiht, die Geld
brauchen, der nimmt dafür natürlich auch >Miete«, den Zins eben.


Mit welchem Recht verlangt er dafür Zins?


Der Zins ist der Preis für die Nutzung des Geldes. Wenn ich dir 1000 Euro
leiste, dann verzichte ich darauf, dieses Geld selber zu verkonsumieren,
und verlange von dir den marktüblichen Zins als Gegenleistung dafür, daß
ich bereit bin, dir das Geld eine Zeitlang zu überlassen. Und auch ein
bissel als Risikoprämie für den Fall des Forderungsausfalls :-)

In Deiner Antwort steckt ein Fehler: Du verzichtest nicht, dieses verliehene Geld zu verkonsumieren, da du es doch in der Zukunft wieder bekommst.

Hätten wir unser Zinsgeld nicht und auch kein anderes Geld, Du aber 100 Zentner Karoffeln, die Du selbst nicht brauchst, findest aber niemanden, der Dir dafür das geben kann, was Du gerne hättest, aber auch nicht dringend brauchst, dann verleist Du die Kartoffeln doch lieber an jemanden, der sie will und dir beispielsweise in den nächste zwei Jahren zu je 50 Zentnern zurück gibt, als daß du sie in deinem Keller verrotten läßt oder gleich zu Kompost machst. Zins könntest Du dann nur verlangen, wenn alle Dir Deine überschüssigen Kartoffeln aus der Hand gerissen werden, aber keiner Dir etwas dafür sofort geben kann.

Angebot und nachfrage bestimmen eben den Preis.

Und nun eben meine Frage: Warum haben wir kein Geld, das sich an den Gütern und Dienstleistungen orientiert, für das wir das Geld bekommen, sondern haben ein Geld, das über den Zins nahezu unendlich lange haltbar ist und sogar Erträge abwirft?

Auch haben wir das Problem, daß diese Zinswirtschaft zwangsläufig ein ständiges Wirtschaftswachstum nach sich zieht, das eben auch nicht ewig geht auf einem Planeten, der nicht mit dem Geld und der Wirtschaft mitwächst. Das auch immer schneller, da der Zins auch den Zinseszins bedingt, der bekanntlich eine Exponentialfunktion ist.

Wenn man heute den Konsum der Endkonsumenten mit den Zinseinnahmen vergleicht, dann muß ein Endkonsument heute schon 40 Prozent seiner Arbeitszeit nur für den Zins arbeiten - das mit zunehmend steigender Tendenz, wie ich schon schrieb, da das Haben der einen Zwangsläufig die Schuld der anderen ist.

Noch dazu konzentriert sich das Geld immer mehr in der Hand weniger und auch im Krieg verdienen Geldbesitzer sehr gut. Auch nach dem Krieg verdienen die Geldbesitzer sehr gut, da dann ja der Aufbau wieder anläuft und die Unternehmer und Privatmenschen auch wieder Geld brauchen um ihre Imobilien und Produktionsstätten wieder aufbauen müssen. Dafür bezahlen sie dann wieder Zinsen. Sehe Dir doch eine Familie Quandt an, was die für Reichtümer hat und wie sie an diese kam! So leicht haut man diese Miliarden nicht auf den Kopf. Soviele Fehler kann man gar nicht machen.

Wer Geld braucht, wird, wenn ich es habe, schon bereit sein, mir was dafür
zu zahlen, daß er mein Geld nutzen darf.

Ja, da man Geld immer im Mangel hält. Wie entsteht unser heutiges Geld denn? Ich sage es Dir: Es entsteht aus dem nichts, wird von einer Zentralbank gegen Zins (dem Leitzins, soviel ich weiß ist es der Lombardsatz) an eine Geschäftsbank verliehen, die einen Kunden hat, der sich Geld leihen will.

Und hierzu eine Frage: Ich bin die Zentralbank und jetzt vereinfacht Du bist die einzige Geschäftsbank (was nicht weiter problematisch ist, denn mit vielen Geschäftsbanken ist das nicht anders). Wir sind zu beginn einer ganz neuen Währung und alles beginnt bei null. Du als Geschäftsbank willst nun Geld von mir. Es ist von diesem Geld nicht ein Stück im Markt. Ich leihe Dir sagen wir mal 1 Million dieses neuen Geldes zu einem Zinssatz von 3 Prozent. Für diese Million hast Du auch Kunden, die sich von dir das Geld zu einem Zins von sagen wir mal 6 Prozent leihen. Nach dem Jahr wird zumindest die Million fällig, die Du der Zentralbank mit 3 Prozent verzinst zurückzahlen mußt. Woher nimmst Du die 30.000 Geldeinheiten Zins? Woher nehmen Deine Kunden die 60.000 Geldeinheiten Zins? Diese 60.000 Geldeinheiten, die zurückbezahlt werden müssen sind doch nicht vorhanden?

Ich nehme Dir die Antwort ab: Die Geschäftsbank, also Du, mußt neue Schuldner finden. Die schwierigere Frage laß ich Dir aber offen: Was passiert, wenn keine neuen Schuldner mehr gefunden werden? Irgendwann schwimmt die eine Seite eben im Geld, die ja auch ihr Geld verleihen müssen, wenn sie es nicht horten und die andere Seite sitzt immer tiefer in der Schuld.

Deine Idee mit Revolution, Krieg und Entwertung kann doch nicht Dein ernst sein. Das will doch kein Mensch! Warum also ein Geld, das diese Dinge erst nötig macht und noch dazu die ganz großen Geldbesitzer nicht mal etwas macht, da die wissen, wann sie aus dem Geld gehen und wann sie wieder ins Geld einsteigen. Die großen verlieren doch dabei nichts. Im Gegenteil: das, was das Volk ins Elend stürzt macht sie doch blos nur noch reicher.

Wieviel - das regelt der Markt.

Ja, in einem System, in dem das Geld im Mangel vorhanden ist. So ganz stimmt Deine These eben auch nicht, da es für das Geld auch noch die Möglichkeit der Spekulation gibt. Dabei werden auf den Kapitalmärkten gerne Blasen aufgebaut, die man hin und wieder mal ansticht. Diejenigen, die diese Blasen anstechen, sind auch wieder die ganz großen, denen das nichts macht. Die masse derer, die auf dieses Pferd ansprangen verlieren dabei.

Und nun stell Dir mal vor, es käme durch Zins und Zinseszins tatsächlich
zu einer riesigen Kapitalanhäufung. Wenigen Milliardären stünde eine
verarmte Masse gegenüber. Wem sollten die Milliardäre dann noch ihr Geld
verleihen, wenn keiner mehr einen Kredit aufnehmen und bedienen kann,
schon gar nicht in dieser Höhe?

Darum haben wir doch noch die Kapitalmärkte in denen sie ihr Geld vermehren können. Sie stecken es beispielsweise in Aktien oder blähen den Imobilienmarkt auf, locken dann die kleinen an und wenn sich diese Kapitalanlagen mit Gewinn verkaufen lassen, ziehen sie ihr Geld ab, bevor das die Kleinen machen. Na ja, einen Teil ihrer Milliarden werden die auch in Medienunternehmen investieren oder damit Politiker kaufen - was ja auch einer Investition gleich kommt, wenn die Politik dann im interesse des Milliardärs läuft. Das Medienunternehmen zusammen mit den gekauften Politikern wird schon das machen, was dem Milliardär Gewinn bringt. Schlußendlich kann man ja auch noch die Menschen aufeinanderhetzen ("teile und herrsche") und einen Krieg anzetteln und schon vor der Hetze in Aktien investieren, die Rüstungsgüter herstellt.

Du siehst, es gibt immer Mittel und Wege, wie man sein Geld mit Gewinn investiert. Mit ein paar Millionen bist du natürlich nicht oben dabei und bist in diesen möglichen Szenarien auf der Verliererseite.

Sehr gut steht in dem Spiel eine Familie Rothschild da, die Mehrheitseigner der Notenbank der USA sein soll. Die bedrucken Papier und geben das als Dollar heraus.

Riesiges Geldangebot, geringe
Kreditnachfrage --> die Zinsen, der Preis des Geldes, werden sinken, sehr
sogar.

Ja, aber nur für den kleinen Mann. Derjenige, der soviel davon hat, anderen damit zu schaden, nutzt sein Geld anders. Was macht das schon, wenn man ein paar Millionen dazu verwendet um andere zu Feinden zu machen, um an der feindschaft dann zig Millionen zu machen. Das ist doch eine Investition, die sich rentiert?

Es wird kaum noch lohnen, Geld zu horten. Die Sparneigung wird
abnehmen, der Konsum zunehmen.

Hast Du eine Ahnung. Wenn ich mit meinem Geld den Markt beeinflussen kann, werde ich das auch in meinem Interesse machen. Bin ich im Besitzt des Geldes, werde ich das dem Markt dann entziehen und Horten. Machen mir das dann noch ein paar nach, und das werden sie, da die Mechanismen ja bekannt sind, wird Geld im Mangel im Umlauf sein und siehe da, mein Horten macht mein Geld noch wertvoller und auch die kleinen rücken ihr Geld nicht mehr raus, was mir nur hilft. Aber jede Deflation hat ein Ende und das bestimme ich natürlich auch wieder, denn irgendwann gährt es auch bei meinen Sklaven und das Faß kann man dann mit Krieg beruhigen. Daran arbeitet man ja auch schon in der Deflation, indem mann Völker schon mal gegeneinander aufhetzt.

So regelt sich das alles weitgehend von
selbst, und bei der Kapitalanhäufung wachsen schon darum die Bäume nicht
in den Himmel.


Daß sich das alles weitgehend von selbst regelt denken die Kleingeister, die in dem Medienzirkus verblödet werden und nicht mitbekommen sollen, was oben abläuft. Warum taucht eigentlich das englische Königshaus, der Name Rockefeller oder Rothschild und andere Namen nie in der Forbesliste der Reichsten Menschen auf?


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