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Hallo Texaco!
Hilfreich ist da immer wieder der Blick ins Tierreich. Dort sieht man dann Igelmännchen, die einen Graben rund um das Weibchen wühlen und sich gegenseitig hinausstoßen, um als Letzter im Graben zu bleiben und das Weibchen zu kriegen. Dort sieht man Vogelmännchen, die mühselig ein Nest für das umworbene Weibchen bauen, das dann bei Nichtgefallen in wenigen Sekunden vom Weibchen zerstört wird, woraufhin das Männchen wieder von vorn beginnt...
Und bei den Menschen kann man immer wieder ganz ähnliche Verhaltensweisen beobachten.
Einem Mann nützt seine Aktivität nichts, wenn er nur Körbe bekommt. Einer Frau hingegen schadet ihre Passivität nicht, weil die Männer ohnehin zu ihr kommen. Das nutzt man in Diskotheken und ähnlichem aus, indem man Frauen freien Eintritt gewährt, in dem Wissen, daß viele Frauen immer auch viele Männer anziehen, die dann umso mehr bezahlen müssen.
Interessant finde ich auch, daß auch Frauen mit durchschnittlichem Äußeren sowohl im Internet als auch im realen Leben immer genügend männliche Interessenten finden, wenn sie sich nicht im stillen Kämmerlein einkapseln.
Wenn eine Frau gar keinen Mann findet, der sich für sie interessiert, dann liegt das meist daran, daß sie äußerlich extrem unattraktiv ist.
Interessant fand ich in dem Zusammenhang auch mal einen Test, den man mit männlichen und weiblichen Testpersonen in einem Fitneßstudio gemacht hat. Diese Testpersonen bekamen eine Mini-Kamera am Kopf befestigt, die zum einen den Bereich vor ihnen aufnahm, zum anderen aber auch ihre Augenbewegungen registrierte und die Stellen, auf die sie sahen, im Bild mit einem roten Punkt markierte. Wie bei solchen Tests üblich, wußten die Testpersonen davon nichts, und sie wußten auch nicht, worum es geht. Man erzählte ihnen irgendetwas anderes.
Die Testpersonen mußten sich nun an einem Fitneßgerät beschäftigen. Während sie das taten, schickte man nacheinander verschiedene Schauspieler in den Raum, z.B. einen jungen, attraktiven Mann und danach eine junge, attraktive Frau, die dort ebenfalls trainierten, eine ältere Frau, die den Boden wischte usw. Man registrierte nun genau, wie die Testpersonen diese anderen Menschen musterten, und diese anderen Menschen nahmen dann auch ab und zu Blickkontakt mit ihnen auf.
Dabei stellte man fest, daß männliche wie weibliche Testpersonen die jungen, attraktiven Menschen des jeweils anderen Geschlechts besonders intensiv ansahen. Das war natürlich nicht weiter überraschend. Interessant fand ich ihre Reaktionen auf den Blickkontakt:
Die weiblichen Testpersonen sahen weiter hin, wenn der junge Mann sie ansah. Die männlichen Testpersonen dagegen sahen fast alle sofort weg, wenn die junge Frau sie ansah.
Ganz offensichtlich fühlten die Männer sich also irgendwie ertappt. Sie befürchteten bewußt oder unbewußt, eine Abfuhr oder sonst eine negative Reaktion zu bekommen und sahen deshalb schnell weg. Das war offenbar ein durch langjährige Erfahrung antrainierter Reflex.
Die Frauen dagegen zeigten diesen Reflex deutlich weniger bis gar nicht. Sie sahen ihr Gegenüber weiterhin ungeniert an, frei nach dem Motto "ich darf das". Ich finde, das sagt viel aus über die Machtverhältnisse bei der ersten Kontaktaufnahme.
Es gab allerdings eine Ausnahme: Ein männlicher Probant wandte den Blick nicht ab, wenn die junge, attraktive Frau ihn ansah. Er sah genauso ungeniert wie die Frauen weiter hin. Wie paßt das dazu? War dieser Mann etwa besonders mutig? Oder hat er weniger schlechte Erfahrungen gemacht als die anderen Männer? Äußerlich war er wohl der unattraktivste der männlichen Probanten. Er hatte z.B. deutliches Übergewicht. Das weist eher darauf hin, daß er schon mehr als genügend negative Reaktionen von Frauen bekommen hat. Aber ich denke, genau das war der Grund für sein Verhalten: Er hatte sich mittlerweile ein dickes Fell wachsen lassen, und er sah es wohl so, daß er diese Frau so oder so niemals kriegen wird und daß er es sich deshalb locker leisten kann, sie solange anzustarren, wie er Lust dazu hat, ganz egal, wie sie darauf reagiert.
Die übrigen männlichen Testpersonen trauten sich das nicht, weil sie noch nicht genügend negative Reaktionen bekommen hatten, um so ein dickes Fell zu bekommen und/oder weil sie sich unbewußt noch Hoffnungen machten, bei dieser Frau vielleicht doch noch zu punkten.
Viele Männer gefallen sich in der Rolle des souveränen Eroberers, der die Frauen nimmt, wie sie ihm zu Füßen fallen. Das ist ja auch eine für das eigene Ego sehr schmeichelhafte Vorstellung. Leider sieht die Realität häufig anders aus.
Freundliche Grüße
von Garfield
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04.10.2007, 22:05
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- Nochmal: dieser "Texaco" ist nicht Texaco - ., 07.10.2007, 22:30