Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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BEGRIFFS-CHAOTISIERUNG!

Chato, Thursday, 27.09.2007, 01:01 (vor 6659 Tagen) @ jufati

Nicht die[jenigen (?)] Mächtigen bilden die Gruppe der Richtigen.
Alle Gegner bilden solche Gruppen. Deren gibt es tausende.
Auch hier in der "freiheitlich demokratischen Grundordnung", wie es so schön heißt.
Die Gruppe der Richtigen ist aber selten die Mehrheit. Die Mehrheit ist die Masse,
die sich entsprechenden Gruppen zurechnet und von diesen benutzt wird.

Aha. Eigentlich alles ganz einfach also, gewissermaßen? Schaun mer mal.

Die Nazis waren die Richtigen in der WWK, die Antinazidemonstranten von heute sind auch die Richtigen.

Bist du auch "die Richtigen"? Oder sind die übrigen schwafelnden Subjektivisten bloß die falschen Richtigen, während du der richtige Richtige bist? Du kannst das jetzt eigentlich schlecht verneinen, weil sonst die Frage im Raume stünde, warum du dich überhaupt geäußert hast. Wohl kaum im Wissen, Unsinn zu erzählen. Ob etwas Unsinn ist oder nicht, hängt ja logischerweise nicht von der Meinung desjenigen ab, der ihn erzählt, sondern davon, inwieweit sein Erzähltes mehr als seine persönliche Meinung ist, also zum Beispiel etwas mit mit der Wirklichkeit zu tun hat. Das möchte ich jetzt mal etwas abklopfen, wenn du erlaubst?

Faschismus ist immer Gegnerschaft der Guten gegen ein ausgemachtes Böses.

Bist du also auch ein Faschist?

Seien es Wahlfangschiffe, die Globalisierung, Nazis, Juden oder islamisch- fundamentalistische Terroristenschweine.

Das heißt, daß, wer auch immer etwas gegen irgendeine dieser Gruppen begründet einzuwenden hat, ein Faschist ist? Was ist dann aber mit jemandem, der etwas gegen Faschisten einzuwenden hat? Ist das dann auch ein Faschist? Sozusagen ein Faschist, der etwas gegen sich selbst einzuwenden hat, ohne daß er das weiß? Ziemlich interessante Einsichten, die dir da so beiläufig kommen... *g*

Und es stimmt Fachismus ist ein italienischer Begriff: oh nein fascismo ist der italienische Begriff. :)

Richtig. Aber du hast ihn ja nun auf jeden lebenden und gestorbenen Menschen ausgedehnt. Von "italienisch" kann da eigentlich nicht mehr so ganz die Rede sein, oder?

Die Konzentrationslager wurden Anfang der Dreißiger errichtet als Sammel und Arbeitslager für Faule und
Kriminelle, mit ausdrücklichem Wissen und Billigung der deutschen Arbeiter und Bürger.

So weit die Nazi-Propaganda!

Ihre Umwidmung entstand aus der für die Nazis erfreulich hohen Sterblichkeit.

Wo? In den Zuchthäusern? Oder in den KZ's?

Politische Gefangene wurden bis Ende der Dreißiger in Zuchthäusern untergebracht.

Ach so, wirklich? Ist das so gewesen, ja? Das KL Dachau öffnete am 22. März 1933 als erstes KZ im Reich seine einladenden Pforten, auf Weisung von Heinrich Himmler, der außer Reichsführer der SS zu sein (also der zu dem Zeitpunkt noch vergleichsweise unbedeutenden "Schutzstaffel") "bloß" Polizeipräsident von München war, um die Massen der in den Tagen zuvor verhafteten "staatsfeindlichen Schutzhäftlinge" aufzunehmen, für die es nämlich bei weitem nicht genügend Zuchthäuser im Reich gab. Daher übrigens auch der Name: Konzentrationslager, damals zunächst noch als KL abgekürzt; KZ kam erst etwas später, weil das dem Hühnerzüchter Himmler wohl irgendwie zackiger vorkam, als das reichlich weiche und schlappe KL.

Der "Völkische Beobachter" meldete am Dienstag, dem 21. März 1933: ?Am Mittwoch wird in der Nähe von Dachau das erste Konzentrationslager mit einem Fassungsvermögen für 5000 Menschen errichtet werden. Hier werden die gesamten kommunistischen und soweit dies notwendig ist, Reichsbanner und sozialdemokratischen Funktionäre, die die Sicherheit des Staates gefährden, zusammengezogen.?

Lagerkommandant wurde der SS-Obergruppenführer Theodor Eicke, der das KZ Dachau systematisch nach außen hin gegen die Bevölkerung abschottete. Selbst die Staatsanwaltschaft, die schließlich nicht ab dem 31. Januar 1933 schlagartig ein Nazi-Verein war, hatte ihre Ermittlungen wegen diverser Häftlingserschießungen im KZ Dachau auf Weisung von Frick einzustellen. "Dachau" (und die an die 100 kurz darauf folgenden, zum Teil "wild" eröffneten KZ's im ganzen Reich) war, was es nach dem Willen seines Erschaffers Himmler sein sollte: ein nebelhaft-düsterer, grauenerzeugender Mythos, von dem kein Bürger etwas Genaueres wußte - außer denen, die drin waren natürlich - und logischerweise nur desto mehr Angst davor hatte. Genau so war das eben auch beabsichtigt. Deine perverse Phantasmagorie von zwischen Spalieren fröhlich winkender Volksgenossen einmarschierenden Faulen und Arbeitsscheuen erweist sich somit als das, was es ist: eine abartige Ausgeburt deiner ressentimentgespeisten Phantasie, die dich munter ins Blaue hinein schwafeln läßt, soweit der Tag noch eine gewisse Länge dafür übrig hat, was bekanntlich immer der Fall ist, solange es nicht das zweite Mal 12 geschlagen hat... und danach gibt's ja immer noch einen weiteren Tag.

Die KZ-Orgien der SS gegen jedweden Oppositionellen (und eben nicht gegen die "Asozialen und Arbeitsscheuen", wie die Nazi-Propaganda das nannte) nahm in den ersten Monaten des Regimes ein Ausmaß an, das die Stabilität des Reiches zu gefährden begann. Ein gewisser SA-Gruppenführer Schmid beschwerte sich am 1. Juli 1933 bei der Regierung von Oberbayern über die chaotisierenden Konsequenzen der KZ's, die sogar die ordnungsgemäße Tätigkeit der staatlichen Verwaltungen zu paralysieren begannen: "Die Autorität des Staates steht in Gefahr durch die allseitigen, unberechtigten Eingriffe politischer Funktionäre in das Räderwerk der normalen Verwaltung. Jeder NSBO-Mann [Anm. von Nick: NSBO = "nationalsozialistische Betriebsorganisation" - sic! - Sozialismus halt], NSBO-Ortsgruppenleiter, NSBO-Kreisleiter . . . jeder politische Stützpunktleiter, Ortsgruppenleiter, politische Kreisleiter erläßt Verfügungen, die in die unteren Befehlsgewalten der Ministerien eingreifen, also in die Befehlsbefugnisse der Kreisregierungen, Bezirksämter, runter bis zur kleinsten Gendarmeriestation. Jeder verhaftet jeden . . ., jeder droht jedem mit Dachau . . . Bis zur kleinsten Gendarmeriestation ist bei den besten und zuverlässigsten Beamten eine Instanzenunsicherheit eingetreten, die sich unbedingt verheerend und staatszerstörend auswirken muß."

Frick (Reichsinnenminister) und Göring (Preußischer Innenminister), die den KZ-Terror zunächst befürwortet und mitinitiiert hatten, lösten einen großen Teil dieser SS-Sonderzonen des wilden, ungezügelten Terrors gegen die Gegner der Nazis deshalb ab Herbst 1933 gegen den Willen Himmlers nach und nach wieder auf. Die "normalen Politischen" wurden peu a peu entlassen, freilich unter der strengsten Auflage des völligen Stillschweigens über alle ihre Erlebnisse im KZ gegenüber jedermann. Die Gruselwirkung dessen, was dann natürlich dennoch heimlich erzählt wurde, konnte naturgemäß nicht ausbleiben und verfehlte diese beabsichtigte Wirkung auf die Bevölkerung nicht. Deine "von winkenden Volksgenossen" begrüßten KZ's steckst du dir also bitte in deinen Allerwertesten!

Die Nutzung als Vernichtungslager erfolgte erst nach Kriegsbeginn.

Nun ja, du hattest oben ja bereits von der "für die Nazis erfreulich hohen Sterblichkeit" geredet. Damit hattest du ganz recht. Industrielle KZ-Vernichtungsfabriken zur Durchführung der "Endlösung der Judenfrage" aber gab es tatsächlich erst nach Kriegsbeginn, und zwar "im Osten" außerhalb des Reichsgebietes, denn man wollte nicht, daß im Volk bekannt wurde, was da so genau alles abging. Es hätte nämlich womöglich in einem Ausmaß die "Wehrkraft zersetzt", wie man es sich nicht zu riskieren getraute. Von diesen Menschenvernichtungsfabriken haben die allermeisten Deutschen tatsächlich erst nach dem Ende der Diktatur erfahren. Die heutigen hingegen sind jedem Bürger bekannt, stören indes kaum jemanden groß: eine grausige Hypothek für die Zukunft!

Am Anfang standen viele "Gute" vor der Einfahrt und applaudierten als die Assis hineingebracht worden.

Das hatten wir schon: selbstgefälliges Kopfkino eines philisterhaften Nichtswissers.

Daher auch ihr glaubhaftes Unwissen.

Hier hat sich bloß dein Unwissen offenbart, mein Junge!

Sie wussten doch nur von denen.

Es bist DU gewesen, der "nur von denen" etwas "wußte"!

Nichts liegt mir ferner als alles in einen Topf werfen zu wollen.

Hast du aber gemacht: Freie Erfindungen mit Halb- und Unwissen, Selbstgerechtigkeit mit überheblicher Anklage gegen "alle Faschisten außer dir" und deine moralisierende Belehrungsfreude mit deiner Ignoranz.

Ich nehme es in Kauf so verstanden zu werden, wenn ich einen als Faschist bezeichne, der von sich behauptet, das
Böse, das er bekämpft, sei ja nun wirklich das tatsächliche Böse und gehöre deswegen verboten oder ausgerottet.

Na, dann nimm mal schön in Kauf! Der einzige, der hier von "böse" und "ausrotten" redet, bist du selbst. Ich hatte lediglich von ordnungsgemäßer Wirklichkeitswahrnehmung und logischem Denken gesprochen - angesichts nachweislich getürkter Rührstücke zum Erwerb von "moralischen Wunderwaffen", zunächst durch Conny und nun durch dich.

Denn den Teufel gibt es wirklich! Basta!!

Stimmt.

Du bist ein Faschist.

Wie gesagt: "Moralische Wunderwaffe"... bloß ist sie dir jetzt halt mal leider nach hinten losgegangen.

Die Nichtdenkfähigen ist dein Böses. Rotte sie aus, Siegfried.

Von "Ausrotten" redest allein du hier, wie gesagt. Schau, es ist doch im Grunde ganz einfach: Die Nichtdenkfähigen sind nicht böse, sondern nicht denkfähig. Das ist alles. Das wäre für sich genommen keineswegs hoffnungslos, wenn sie begriffen, daß man daran etwas ändern kann, falls man die Mühe aufsichnimmt und sich ordentlich anstrengt. Letzteres ist der eigentliche Grund, warum ich überhaupt Stellung genommen habe, denn von denen, die mitlesen, werden ja einige womöglich einen Impuls verspüren, das weiter zu trainieren. Um die geht es mir, nicht um faschismusfeindliche Faschisten, die sich selbst offenbar deutlich weniger gut kennen, als die anderen Faschisten rings um sie herum.

So ist es, ja ja, genau

Ähh?? Ja, schon... aber das hattest du selbst doch gerade eben genau so gemacht. Ficht dich das jetzt eigentlich überhaupt nicht an?

Ich habe den Floridarolf als Beispiel von alltäglichen unterschwelligen Faschismus hergenommen. So wird es hoffentlich auch verstanden.

Ich habe jetzt deine selbstgefällige und durch Kenntnisse nicht getrübte Antwort als ein solches Beispiel hergenommen - wo wir ja nach deiner Ansicht sowieso alle "Faschisten" sind. So wird es hoffentlich auch verstanden.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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