Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird...
Kampf dem Feminismus
Männerrechtler sehen ihr Geschlecht auf der Verliererstraße
Viele gesellschaftliche Probleme sind männlich ? Staat fördert aber weiter fast nur Frauen
Waren früher die Frauen das schwache Geschlecht, so sind es heute in vielen Bereichen die Männer. Das zumindest behaupten Männerrechtler. Doch nach knapp 40 Jahren Frauenförderung fällt der Politik ein Umdenken schwer.
Der Satz, den Markus Grübel im Deutschen Bundestag sagte, war eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber der 47-Jährige brachte mit ihm das halbe Parlament in Wallung. Es ging um Vaterschaftstests und die Frage, ob sich Männer notfalls auch heimlich Gewissheit darüber verschaffen dürfen, ob ihr Kind wirklich von ihnen ist. Der Satz lautete: Auch Männer haben Rechte. "Da gab es ein Riesengejohle von Rot-Grün", erinnert sich Grübel.
Sowas hat sich im Bundestag offenbar noch niemand getraut. Sogar die berühmte Frauenrechtlerin Alice Schwarzer sah sich von oben herab zum Einschreiten veranlasst. "Sie fragte mich später, ob wir uns nicht auf folgenden Satz verständigen könnten: Auch Männer sind Menschen," erzählt Grübel, Das war im März 2005. Zwei Jahre zuvor hatte der Esslinger Bundestagsabgeordnete schon einmal Aufsehen erregt. Grübel hielt damals laut der linken "Tageszeitung" (taz) "die erste Männerrechtsrede im Deutschen Bundestag". Dabei hatte er nur darauf hingewiesen, dass echte Gleichstellungspolitik Frauen und Männer im Blick haben müsse. Auch das galt als sensationell.
Zu der Rede gekommen war Grübel übrigens wie die Jungfrau zum Kind. Er hatte in der Unionsfraktion darüber gemeckert, dass Gleichstellungspolitik auch Männer angehe. Prompt erhielt er als erster Mann in dieser Frage die Lizenz zum Reden. Seitdem ist Grübel, gemeinsam mit seiner Kollegin Eva Möllring aus Niedersachsen, in der Unionsfraktion für Gleichstellungsfragen zuständig.
Markus Grübel bekam den Job auch deshalb so leicht, weil sich die meisten seiner Kollegen für Frauen- oder Männerpolitik nicht interessieren. "Es gilt als leichtes Thema", sagt Grübel, der das völlig anders sieht. Die große Zahl von männlichen Schulversagern zum Beispiel sei ein gesamtgesellschaftliches Problem. "Wir können uns nicht leisten, dass so viele junge Menschen keinen Schulabschluss schaffen", sagt er. "Die sind ihr ganzes Leben lang eine Last für diese Gesellschaft." Auch Rechtsextremismus oder die wachsende Gewaltbereitschaft unter jungen Menschen sei vor allem ein männliches Phänomen. "Es gibt nun mal spezielle männliche Probleme, um die wir uns kümmern müssen", sagt er. Und dabei werde man auch "so manche feministischen Vorurteile" über Bord werfen müssen.
Die "feministischen Vorurteile", die Grübel meint, sind tief im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Seit 1968, als die neue Frauenbewegung ihren Kampf um Gleichberechtigung und gegen die Herrschaft der Männer aufnahm, wird in Deutschland fast nur über Frauenförderung nachgedacht. Seit wenigen Jahren heißen die Frauenbeauftragten zwar Gleichstellungsbeauftragte. Aber durch neue Schläuche, so klagen Männerrechtler, fließe alter Wein. Dass plötzlich nicht mehr nur Frauen, sondern in einigen Bereichen auch Jungen und Männer benachteiligt sein sollen, wolle den meisten Gleichstellungspolitikern und Gleichstellungsbeamten einfach nicht in den Kopf.
Bruno Köhler kämpft daher bislang einen ziemlich frustrierenden Kampf. Der 43-Jährige aus Kronau bei Karlsruhe ist, wie Grübel, verheiratet. Und wie der Abgeordnete legt auch er Wert auf die Feststellung, dass er kein Frauenfeind oder Jammerlappen ist. "Die Frauenbewegung war gerechtfertigt", sagt der Vater von zwei Kindern. Aber inzwischen hätten sich die Verhältnisse umgekehrt: "Deshalb engagieren sich bei uns auch manche, die früher in der Frauenbewegung aktiv waren."
Köhler ist Vorstandsmitglied bei Manndat, einem Verein mit Sitz in Stuttgart, der seit etwa drei Jahren die Benachteiligung von Jungen und Männern anprangert. Rund 300 Mitglieder hat der Verein, etwa 50 davon sind bundesweit ziemlich aktiv. Sie bauen Info-Stände auf der Stuttgarter Königsstraße auf, schreiben an Ministerien und Petitionsausschüsse. Im Unterschied zur kürzlich in Bayern gegründeten Männerpartei, deren Verlautbarungen noch ziemlich schrill klingen, gibt sich Manndat betont sachlich. Gehör findet der Verein gleichwohl kaum. "Bei der Politik haben wir noch nicht richtig Fuß gefasst, weil das Thema dort gar nicht existiert", sagt Köhler. Es gebe weder eine Jungen- noch eine Männerpolitik und somit auch keine wirklichen Ansprechpartner.
Seit rund einem Jahr versucht Manndat zum Beispiel vergeblich, einen Termin bei Monika Stolz zu bekommen, der Sozialministerin und Gleichstellungsbeauftragten Baden-Württembergs. Die CDU-Politikerin hat die Männerrechtler an ihr Fachreferat verwiesen, die laut Köhler freilich Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist. "Wenn wir eine Frauenorganisation wären, hätte sie den Gesprächswunsch wohl nicht abgelehnt", meint er.
Seine bisherigen Erfahrungen haben Köhler aber skeptisch werden lassen. "Man muss die Politiker an ihren Taten messen, nicht an ihren Worten", sagt er. Die nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll zum Beispiel hatte Manndat noch zu Zeiten von Rot-Grün im Jahr 2005 schriftlich versichert, die Union habe längst begriffen, dass man mehr für Jungen und Männer tun müsse. "Wir stehen in den Startlöchern, um nach der Regierungsübernahme unsere Ideen endlich umsetzen zu können", teilte sie ihm mit. Nun, in der Großen Koalition, ist davon keine Rede mehr. Frau Noll nennt auf ihrer Homepage als eines ihrer wichtigsten Ziele die "Chancengleichheit für Frauen". Nolls Kollege Grübel findet hingegen schon, dass sich was gebessert habe, seit Parteifreundin Ursula von der Leyen das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leitet. Erstmals habe es dieses Jahr nicht nur einen "Girl?s Day" gegeben, um Mädchen für Männerberufe zu interessieren, sondern auch einen für Jungen. Grübels Vorschlag, das Wort "Frauen" im Ministeriumsnamen durch "Gleichstellung" zu ersetzen, fand in der Fraktion aber keine Mehrheit. "Man wollte Rot-Grün keine Steilvorlage liefern", sagt er. Sonst hätte es wohl wieder ein Riesengejohle gegeben.
Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird... wie lange dem heute nahezu ausschließlich benachteiligten Geschlecht, den Männern, vorgeworfen wird, zu "jammern" oder, im besten Falle, an seiner Unterdrückung selbst schuld zu sein... ganz einfach, wie lange Männer weiterhin als "Untermenschen" betrachtet werden (ich weiß, ein harter Begriff, das ist aber das Gefühl, was diese Gesellschaft in mir auslöst).
Mein Traum wäre es, wie in vielen der Kommentare hier schon geschrieben, daß eines Tages Männer und Frauen gleich behandelt werden, in ihren Rechten und in ihren Pflichten. Das wieder Liebe zwischen den Geschlechtern einziehen kann, statt des Hasses von Frauen auf Männer, wie es heutzutage ist....
Kommentare:
12.09.2007 12:31
Autor: albino
Tja, freiwillig werden die Feministinnen das Feld niemals räumen. Man muss ihnen Druck machen, sie und die Politiker an ihre eigenen Worte erinnern und hartnäckig die stärkere Berücksichtigung von Männer- und Jungeninteressen einfordern. Gut, dass es inzwischen Organisationen wie MANNdat oder die Männerpartei gibt. Aber es sind noch immer viel zu wenige.
12.09.2007 08:06
Autor: Dirk
Danke, dass Siee dieses Thema so prominent aufgenommen haben. Leider haben Sie einen Fehler von Herrn Grübel übernommmen: Es ist meines Wissens nicht wahr, dass unter vdL ein längst überfälliger Zukunftstag für Jungen eingeführt wurde.
Ich hoffe aber sehr, dass schnell die flächendeckende Kinderbetreuung eingeführt wird, denn dann wird man sehen, dass es wohl auch nur eine feministische Zewcklüge ist, dass es daran läge, dass Frauen weniger im Berufleben stehen und weniger Kariere machen.
Und was die Benachteiligungen angeht, ist das Genannte nur ein kleiner Ausschnitt. Ich war auf den Seiten von MANNdat und habe mir die Seite "Was wir wollen" angesehen. Da kann man nur mit den Ohren schlackern. Mann merkt es häufig eben erst dann, wenn man selbst betroffen ist. Die größte Sauerei ist aber, dass es im Gegensatz zu Frauen für Männer eine Vielzahl gesetzlich festgelegter Diskriminierungen gibt. Und das ist für mich der eigentliche Skandal!
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1512394
gesamter Thread:
- Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird... -
Swen,
12.09.2007, 16:29
- Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird... - Foxi, 12.09.2007, 17:49
- Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird... -
DschinDschin,
12.09.2007, 20:18
- Der Störfaktor ist hier der Staat -
Peter,
12.09.2007, 23:49
- Der Störfaktor ist hier der Staat -
Nihilator,
13.09.2007, 04:14
- Der Störfaktor ist hier der Staat - adler, 13.09.2007, 04:46
- Der Störfaktor ist hier der Staat -
Zeitgenosse,
13.09.2007, 12:01
- Der Störfaktor ist hier der Staat - Nihilator, 13.09.2007, 20:27
- Der Störfaktor ist hier der Staat -
Nihilator,
13.09.2007, 04:14
- Ich bin gespannt, wie lange die Zeit des Männerhasses noch andauern wird... - adler, 13.09.2007, 04:04
- Der Störfaktor ist hier der Staat -
Peter,
12.09.2007, 23:49
- Hass erzeugt Gegenhass, die Frauen sind privilegiert und das erzeugt Hass n/t - Christian, 13.09.2007, 00:15