Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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bemerkenswerter Leserbrief von einer Frau

Hausmeister-Gehilfe @, Tuesday, 14.08.2007, 00:45 (vor 6703 Tagen) @ Foxi

Ich lese heute morgen im Rheinischen Merkur eine Leserzuschrift, die ich
Euch hier wiedergeben will, weil sie von einer Frau kommt und wirklich
bemerkenswert ist:

Warum werden in den Zeitungen immer die gleichen Phrasen totgeritten? Zum
Beispiel (ich kann es nicht mehr hören) die hochgelobte soziale Kompetenz
der Frauen, die den Männern fehlt.

Ich kenne zu gut die soziale Kampfweise dieser Generation von Frauen,
sowohl im Beruf, als auch privat. Als sie im Alter ihrer Heiratsfähigkeit
und auch Gelüste waren, sehnten sie sich geradezu nach der Erfüllung des
herkömmlichen Frauenbildes, und attackierten gehörig Andersdenkende. Das
kann ich beschwören. Wozu also die Glorifizierung der Frauen seit deren
Emanzipationsbewegung? Es gibt solche und solche, wie bei den Männern
auch. Und ausserdem: Erschöpft sich diese erwähnte, totgerittene
Eigenschaft im Spülen und Staubsaugen? Anscheinend ja. Putzteufel sind ja
zumeist im allgemeinen Bewusstsein weiblichen Geschlechts. Und auf diesem
Gebiet gibt es auch zwischen Frauen die erbittertsten Fehden, ähnlich den
Auseinandersetzungen zwischen Engländern wegen des Rasens und der Hecken.


Aber noch nie hat der Mann der Frau soziale Schwäche vorgeworfen, weil sie
ihm nicht beim Reparieren des Autos geholfen hat.

N.N. (Frau!)

Der letzte Satz hat mich nachdenklich gestimmt. So hatte der Fuchs das
noch nie gesehen!

Foxi

Soziale Schwäche - das Wort ist schon ein Witz.
Ich krieg immer Gallenkoliken, wenn ich jemanden von materiell nicht so gut Gestellten als "sozial Schwachen" faseln höre.
Arm, könnte man sagen, oder faul, ganz nach Standpunkt.
Aber "sozial schwach" ist eine Vernebelungsformulierung, die offenbar vor allem dazu dienen soll, die Schuld für den mangelnden ökonomischen Erfolg einer Person der Gesellschaft zuzuschieben.

Heute habe ich in einer Sendung eine wesentlich zutreffendere Verwendung der Formulierung "sozial schwach" gehört: Sie wurde verwendet, um zu beschreiben, dass Autisten Probleme haben, mit anderen zu interagieren. Das ist eine angemessene Verwendung.

Aber noch nie hat der Mann der Frau soziale Schwäche vorgeworfen, weil sie ihm nicht beim Reparieren des Autos geholfen hat.

Da fragt man sich nun, ob es die Abscheu vor dem unangebrachten Verwenden dieser totgerittenen Formulierung ist, oder der Abscheu vor der technischen Inkompetenz der Frau.

*rofl*


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