Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ver.di antwortet

Mirko, Saturday, 11.08.2007, 18:03 (vor 6705 Tagen) @ AngeIika Rimmbach

Moenig-Raane, Margret <Margret.Moenig-Raane@verdi.de>
an mich

Sehr geehrter Herr Schubert,

ich freue mich, dass Sie sich mit Ihrem Sohn und seinen Freunden über

ein

Engagement in Gewerkschaften auseinandersetzen. Um Sie dabei zu
unterstützen, möchte ich im folgenden Ihre Fragen beantworten.

Im Rahmen von innergewerkschaftlichen Diskussionen und demokratischen
Entscheidungsprozessen zur Geschlechtergerechtigkeit hat sich ver.di

dafür

entschieden, die Frauenquote für haupt- wie ehrenamtliche

Führungsgremien

und -funktionen einzuführen. Dies bedeutet, dass in einem

ausgeklügelten

Verfahren Gremien entsprechend ihrem Geschlechteranteil in der
Mitgliedschaft besetzt werden. Wenn ich formuliere, dass ich vor den
vielen Männern, die bei ver.di in die zweite Reihe treten, Respekt und
Hochachtung empfinde, dann deshalb, weil Kollegen den Worten Taten

folgen

lassen und es nicht bei politischen Verlautbarungen belassen haben.

ver.di wird sich als gesellschaftlich relevante Organisation weiter für
Chancengleichheit und Gerechtigkeit &#8211; auch Geschlechtergerechtigkeit &#8211;

in

unserer Gesellschaft einsetzen, das haben wir uns als politisches Ziel
gesetzt.

Eigentlich beantwortet dies Ihre Frage, ob die geschlechtsspezifischen
Interessen von Männern grundsätzlich in den Händen von Frauenmehrheiten
liegen (werden). Im Gedanken des Gender Mainstreaming werden die
Interessen von Männern und Frauen berücksichtigt in Entscheidungen,
Projekten und anderen Aktivitäten. Dies gilt sowohl bei der Leitung

durch

Frauen ebenso wie durch Männer. Wenn dies noch nicht durchgängig
funktioniert, hat es aber keinesfalls etwas mit der von Ihnen
beschriebenen Frauenmehrheit zu tun, denn von einer solchen kann in

ver.di

nicht die Rede sein.

Ver.di ist eine Organisation mit politischen Zielen, zu denen u.a. die
Geschlechtergerechtigkeit gehört, zu denen auch die Frauenförderung
gehört, solange dieses Ziel nicht erreicht ist. Sie ist weder ein
"Weiberverein" noch von "männlichen Flaschen" beherrscht, wie Sie es
beschreiben. In ver.di engagieren sich vielmehr politisch handelnde
Personen.

Zum Schluss sei noch an Sie eine Frage gestattet: Wie hätten Sie als

Vater

einer Tochter auf diese Diskussion reagiert?

Mit freundlichen Grüßen

Margret Mönig-Raane


So hätte in etwa auch meine Antwort ausgesehen.

Bis zur vollständigen Gleicherechtigung ist es noch ein weiter Weg. Und
bis dahin muss durch Quoten Gerechtigkeit hergestellt werden.

Mir fallen noch andere Möglichkeiten außer Quoten ein, Geschlechtergerechtigkeit herzustellen. Wollen wir bei dir anfangen?

Mirko.

--
Wer gegen Monster kämpft, muss achtgeben, nicht selbst zum Monster zu werden - Nietzsche


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