Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Remote Forensic Software setzt physischen Zugriff auf den Rechner voraus

guest, Sunday, 05.08.2007, 17:20 (vor 6711 Tagen) @ Nihilator

Waere ja auch noch schoener, wenn der von einzelnen Egoisten wie Dir
erzeugte Ueberwachungsbedarf mal wieder der Allgemeinheit zur Last
faellt!


Ich bin ein wenig zerknirscht, daß auf meiner uneingeschränkten
Kooperationsbereitschaft so etwas nicht gedeihen konnte.
Dafür aber noch eine Ergänzung: weil man sich in good old Dschörmeni nicht
auf die recht wankelmütige Freiwilligkeit des Bürgers verläßt, wird genau
das natürlich nach kurzer Zeit gesetzlich bindend. Wehe dem Verbrecher,
der dagegen verstößt!

Viel schlimmer: Einzelne, verkommen Subjekte, die sich einbilden, ihr Einzelinteresse ginge vor, obwohl der gute Staat (die Mehrheit) das anders sieht koennten sich ihrer Buergerpflicht entziehen.

Am Ende koennte denen noch jemand auf die Schulter klopfen!


Peter Sloterdijk sagte in einem Interview mal:

"... Die deutsche Leistungsbereitschaft ist eine verläßliche Konstante, solange ein starker Imperativ dazukommt. Denn Deutsche wollen nicht freiwillig Hand anlegen. Sie wollen müssen."

Fand ich treffend.
http://www.petersloterdijk.net/german/aktuell/PS_WamS_INT_121204.html (auch sonst ein interessantes Interview)

Es waere noch zu ergaenzen: Sie wollen natuerlich nicht nur selbst muessen, sondern sie wollen, dass alle muessen. Wegen der muessen-Gerechtigkeit (analog Wehrgerechtigkeit: Auch hier stoert es im Vergleich keine Sau, dass ueberhaupt jemand muss, das die meisten muessen, dass die Haelfte der Buerger sexistisch selektiert muss, die ganze andere Haelte nicht: es stoert, dass *einige* der eigentlich fuers muessen vorgesehenen nicht muessen. Das die Haelfte der Bevoelkerung qua Geschlecht nichts muss, aber bevorzugt befoerdert wird wenn sie will ist unerheblich. Steht ja so im Grundgesetz)

Ist abe interessant zu sehen was es so fuer Leute gibt.


Tja. Was ist das eigentlich, eine rechte Einstellung? Dann bin ich wohl
kein Rechter. *schulterzuck*

Is kein Beinbruch, soll in den besten Familien vorkommen! ;)

Wobei es z.B. in den USA eine recht starke, konservative Tradition der
Staatsskepsis gibt, die wohl auf
H.D.Thoreau ("Über
die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat")
zurückgeht. Hat den
USA IMHO auch nicht sonderlich geschadet, aber den Bürgerrechten sehr
genützt.

Hierzulande weiss schon kein Mensch mehr, dass der Staat (im Vergleich zu einzelnen) quasi unendlich maechtig ist, und deshalb kontrolliert und beschraenkt gehoert.

Ein §130 StGB oder Parteienverbote wären dort undenkbar (ich
will's aber nicht beschreien, seit Bush ist alles möglich).

Meinungsfreiheit hierzulande wird selbst von selbsternannten Kaempfern fuer die Meinungsfreiheit nicht verstanden.

Oder nicht richtig in dem Sinne, dass eine Meinungsfreiheit, bei dem vorher erstmal jemand die Grenzen dieser Meinungsfreiheit festgelegt hat, eben keine mehr ist.

Aber sag das mal Leuten, denen zum Thema Ueberwachungsstaat nur einfaellt "wieso, ich hab doch nichts zu verbergen".

Darauf kommts aber nicht an, sondern darauf, dass man's eben auch nicht mehr koennte, wenn man haette.


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