Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das vergessene Geschlecht - „Macht kaputt, was euch kaputt macht.“...

Kurti, Wien, Tuesday, 06.03.2012, 12:36 (vor 5039 Tagen) @ Swen

Mann, oh Mann : Das vergessene Geschlecht

Vergessen dank FrauInnen-FörderungenInnen-MaßnahmInnen

Warum neigen Jungen und Männer so viel häufiger zu Gewalt als Mädchen und Frauen?

Nun, wer sich ein etwas differenzierteres Bild zu dieser Aussage machen möchte, der möge oben in der Suchfunktion die Begriffe "Kurti" und "Sozialkompetenz" eingeben. (Ich hinterlasse nämlich zu genau diesem Zwecke der leichten Wiederauffindbarkeit in jedem Artikel zum Thema weibliche Gewalt irgendwo ironisch das Wort "Sozialkompetenz".)

Weil sie vergessen wurden, sagt der Autor Walter Hollstein.

Das ist nun wieder wahr.

Brutal prügelnde Jugendliche schreckten die Republik auf. Es sind die Taten einer verzweifelten und orientierungslosen Generation junger Männer. Ein Gastkommentar.

Gehen wir es mal ganz streng empirisch an. Diese prügelnden männlichen Jugendlichen sind ins Verhältnis zu ihrer gesamten Altersklasse in der Bundesrepublik gesetzt ungefähr wie viel Prozent?

Vor 25 Jahren hat die amerikanische Männerzeitschrift „Man“ einen wegweisenden Artikel veröffentlicht. Die These: „Wir haben es mit einer sozialen Krankheit zu tun; sie heißt: unreife Männlichkeit.“ All diejenigen, die sich heute nicht mehr „einkriegen“, hätten keine Chance gehabt, Männlichkeit sinnvoll zu erfahren. „Es wurden ihnen nur negative Klischees vom Mann gezeigt – von überbeschützenden Müttern, die sich beim Sohn über den Vater beschwerten, und später von den Feministinnen.“ Nun „laufen sie als alt gewordene Jungen herum und sind tickende Zeitbomben. Sie sind unglücklich. Aber sie haben auch nichts dagegen, andere unglücklich zu machen“.

Von der Sache her im Prinzip richtig. Aber wäre es da nicht korrekter, von einer "unreifen Weiblichkeit" zu sprechen, die diese Suppe eingebrockt hat?

Sie schlagen, um bei aktuellen Beispielen zu bleiben, scheinbar grundlos Passanten zusammen, zünden Autos an oder machen als so bezeichnete „Eventchaoten“ Randale.

Diese Typen gibt es. Aber subjektiv soll hier ans Unterbewusstsein die Botschaft vermittelt werden, die gesamte Generation wäre so.

Das Problem ist noch etwas grundsätzlicher. In den vergangenen vierzig Jahren hat sich die Politik auf die Förderung von Mädchen und Frauen konzentriert; dass es noch ein anderes Geschlecht gibt, geriet dabei in Vergessenheit. „Unsere Söhne haben Probleme“, schreibt William Pollack, einer der bedeutendsten Jungenforscher, „und diese Probleme sind gravierender, als wir denken“.

Zustimmung.

Selbst die Jungen, die nach außen den Anschein erweckten, mit dem Leben gut zurechtzukommen, seien davon betroffen. „Gemeinsam mit anderen Forschern musste ich in den letzten Jahren erkennen, dass sehr viele Jungen, die nach außen hin ganz unauffällig wirken, in ihrem Inneren verzweifelt, orientierungslos und einsam sind.“ Diese Gefühle leben sie dann oft mit Wutattacken, Zerstörungen oder mit Gewalt gegen andere aus.

Hier widerspricht er sich aber selber. Also, entweder kommen sie mit ihrem Leben zurecht oder sie randalieren.

Was brutal wirkt und es auch ist, ist tiefster Ausdruck einer furchtbaren Hilfs- und Orientierungslosigkeit.

Ein bekannter Zusammenhang.

Es darf in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen werden, dass sich Männergewalt häufig gegen sich selbst richtet. Männer bringen sich in Deutschland mehr als dreimal so häufig um wie Frauen und Jungen sogar achtmal häufiger als Mädchen.

Vorsicht, hier wird wieder einmal vergessen, dass diese Ungleichheit zu einem hohen Prozentsatz dadurch zustande kommt, weil Männer die brutaleren und damit "erfolgreicheren" Methoden anwenden.

Das alles ist, folgt man den Ergebnissen der Forschung, Ausdruck einer tiefen Verunsicherung. Jungen können sich heute nicht mehr an allgemein gültigen Bildern von Männlichkeit orientieren, wie das früher der Fall war. Stattdessen müssen sie sich allein zurecht finden – nicht zuletzt, weil das die männliche Rolle von ihnen verlangt. Das ist ganz eindeutig eine Überforderung.

Die können dieses abgenudelte Mantra von den angeblich verunsicherten Männern von mir aus noch eine Million mal predigen – ich glaube einfach nicht daran. Weil ich es durch Alltagsbeobachtungen nicht wirklich verifizieren kann.

Jungen werden inzwischen in einer gesellschaftlichen Konstellation groß, die ihnen keine authentische Verhaltenssicherheit vermittelt. Das traditionelle Männerbild wird überall kritisiert; Männer werden als Defizitwesen hingestellt, die schon mit großen Defekten auf die Welt gekommen seien und eigentlich nur alles falsch machten.

Zustimmung.

Die Sinus-Studie über die Lebensentwürfe 20-jähriger Frauen und Männer, die die deutsche Bundesregierung 2007 in Auftrag gegeben hat, belegt die männlichen Zukunftsängste. Den jungen Männern fehlen in Bezug auf ihre eigene Geschlechtsidentität „die positiven Vorbilder zur Orientierung.“ Sie äußern gar die Befürchtung, demnächst „gesellschaftlich überflüssig zu werden“.

Das erscheint mir nun wieder etwas dick aufgetragen. Könnte es sein, dass die Fragen bei dieser Studie ein kleines bisschen formuliert waren, dass gewünschte – zu Ungunsten der Männer ausfallende Ergebnisse – dabei herauskamen? Ist nur eine Spekulation von mir.

Die Ratlosigkeit der Jungen ist inzwischen zur offenkundigen Krise mutiert.

Ich kann diese Phrase von der angeblichen Männerkrise nicht mehr hören.

Jungen haben immer häufiger Entwicklungsstörungen.

Vooooorsicht! Diese so genannten "Entwicklungsstörungen" kommen zum allergrößten Teil daher, weil die Ritalin-Industrie gut daran verdient.

Ihre Suizidrate steigt.

Das Thema Suizid hatten wir schon weiter oben.

Sie brechen vermehrt Schule und Ausbildung ab.

Ich weiß, dass ich jetzt gerade auf die Autobahn Richtung Sarrazinhausen auffahre. Aber trotzdem sage ich frei heraus, dass es in diesem Zusammenhang mal ganz interessant wäre zu erfahren, welche Rolle dabei bildungsferne migrantische Milieus spielen.

Jugendkriminalität ist heute fast ausschließlich Jungenkriminalität, selbiges gilt für Gewalt oder Hooliganismus.

Zitat aus dem Männerhassbuch:
18.2.2.2. Dunkelfeldstudie
Wissenschaftler der Universitäten Münster und Bielefeld begannen im Jahr 2002, unterstützt durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), mit der Durchführung der so genannten "Dunkelfeldstudie". Dafür befragten sie jährlich wiederkehrend in der Stadt Duisburg 3400 Jugendliche zu ihrem Kriminalitätsverhalten.
Im Herbst 2008 gab man im Rahmen dieses Projektes unter anderem bekannt, dass "erwischte" Mädchen sechs Mal seltener angezeigt würden als Jungen.

Das Frauenbild hat sich in den vergangenen Jahrzehnten modernisiert und um Qualitäten wie Durchsetzungsfähigkeit, berufliche Kompetenz oder Wettbewerbsfähigkeit erweitert. Im Gegensatz dazu hat sich das Männerbild sogar traditionalisiert. Das belegen unter anderem große repräsentative Untersuchungen wie die Shell- und Sinus-Studien.

Wie beschrieb es Matthias Matussek bereits 1998 so treffend:
"Frauen sind stark und klug, und Männer sind Triebtäter mit Erbsenhirnen. Frauen sind auf dem Aufstieg, Männer auf dem Abstieg. 'Während Frauen sich in den letzten 30 Jahren zielstrebig weiterentwickelten', so der Berliner 'tip', 'zeigt der Weg der Männer auf fast gespenstische Art einen gegenläufigen Trend.' Frauen sind und so weiter, und so weiter ...
Wer sich heutzutage in die aufgeregt-schnatternden Programme femininer Selbsterhöhung einwählt, kommt ins Grübeln – was macht diesen Frauen, die sich da in Journalen und TV-Magazinen fortwährend auf die Schultern klopfen, so zu schaffen? Warum stehen sie ständig vor dem Märchen-Spiegel an der Wand, um sich zu versichern, daß sie die Schönsten, Schlauesten, Tapfersten seien?
Die Antwort ist einfach: Weil sie es müssen und gleichzeitig ahnen, daß es ziemlich blöde ist. Doch seit linke Theorie in den biologistischen Dogmen des Feminismus und seiner eisgrauen Planstellenbeschaffungsindustrie gestrandet ist, gilt das Diktat: Gut ist nur die Frau, eben weil sie Frau ist."

Männlichkeit wird nach wie vor primär an Leistung, dem Berufserfolg und dem eigenen Status festgemacht. Jungen werden von Geburt an auf Erfolg getrimmt.

Weil sie sonst bei Frauen keinen Stich landen würden. So simpel sind die Dinge mitunter.

Entgegen dem Tatbestand, dass weibliche Neugeborene viel weniger anfällig für Krankheiten sind,

Was bezwecken die Journalisten eigentlich damit, dass sie das immer wieder aus der Mottenkiste hervorholen?

konfrontieren vor allem Väter ihre Söhne von Anbeginn an mit einer harten Lebenswirklichkeit von Anstrengung, Kampf und Härte.

Weil es die Realität ist.

Die Botschaft ist eindeutig, Warren Farrell fasst sie zusammen: „Wenn du Erfolg hast, bekommst du Liebe und Anerkennung; wenn du versagst, bist du ein Nichts.“

Und deutlich betonen muss man hierzu die Tatsache, dass es zu einem sehr hohen Anteil auch Frauen sind, die dieses Spielchen treiben. Ich sage nur: Stich landen.

Dazu gehören nach wie vor auch die körperliche Züchtigung und die psychische Erniedrigung („Memme“, „Weichei“, „Versager“). Pollack geht davon aus, dass in den USA zwischen 75 und 90 Prozent der Jungen geschlagen werden. Zahlen aus dem deutschsprachigen Raum liegen auf einem vergleichbaren Level. So haben Lamnek und Otermann unterschiedliche Forschungsergebnisse geprüft und zusammengefasst. Demnach wenden 61 Prozent der Mütter und 67 Prozent der Väter leichte körperliche Gewalt gegen ihre Kinder an und 29 Prozent der Mütter und 26 Prozent der Väter schwere körperliche Gewalt. „Schläge und Misshandlung“, so schreibt beispielsweise Hans-Christian Harten „prägen die Lebenserfahrung von Jungen weit mehr als die von Mädchen“.

Und wenn man dann bedenkt, in wie vielen Familien die Mütter allein erziehen …

In der Vorbereitung auf das erwachsene Leben lernen Jungen wenig von dem, was Beziehung, Liebe und Partnerschaft erfordern.

Was Beziehung, Liebe und Partnerschaft erfordern? Ein gut gefülltes Bankkonto, mehr nicht.

Insofern ist der provokante Ausspruch des amerikanischen Arztes Ronald F. Levant durchaus treffend, dass das Familienleben für Männer ein fremdes Land darstellt, dessen Sprache sie nicht sprechen.

Ha, ha, ha … Jetzt darf ich aber mal kräftig lachen. Wenn sie dank Scheidungs- und Frauen-Empowerment-Industrie systematisch aus den Familien vertrieben werden …

Grundlegende Fähigkeiten für intime und soziale Beziehungen wie Empathie, Mitgefühl, Fürsorglichkeit, Nähe, Dialogbereitschaft, Geduld oder Frustrationstoleranz sind nach wie vor weiblich etikettiert. Im männlichen Sozialisationsprozess kommt ihnen nur eine untergeordnete Rolle zu.

An dieser Stelle darf ich noch einmal meine Empfehlung von weiter oben wiederholen, bei der Suchfunktion die Begriffe "Kurti" und "Sozialkompetenz" einzugeben. Die Ergebnisse, denke ich, sind recht aufschlussreich.

Regungen von Schwäche, Hilflosigkeit und Traurigkeit kann ein solches Männerbild nicht zulassen. Sie müssen also abgespalten und verdrängt werden.

Weil wir sonst einen Dauerlutscher spendiert bekämen … Es ist so ermüdend, das wieder und wieder und wieder zu wiederholen.

Das innere Ungleichgewicht, das daraus entsteht, soll mit äußeren Erfolgserlebnissen wettgemacht werden. Führen diese auf Dauer nicht zu den erwünschten Ergebnissen, kann der Mangel an Ichstärke nur noch projektiv ausgeglichen werden. Die eigenen Schwächen und Misserfolge werden dann auf körperlich Unterlegene, Ausländer oder Behinderte und verschoben. Diese Konstruktion, sich anderen überlegen zu fühlen, verleiht eine Pseudostärke. Die Schuld für die eigenen Probleme, den sozialen Abstieg, Misserfolge bei Frauen, Schwierigkeiten mit den Mitmenschen und das diffuse Unbehagen kann dergestalt auf Andere projiziert werden. Auch die innere Wut über das eigene Versagen und den damit verbundenen Selbsthass werden exorziert, indem sie in Gewalt umgesetzt werden.

Was für eine absolut treffende Beschreibung der Feministinnen!

Das erklärt die scheinbar unerklärliche Brutalität, mit der Angegriffene im Wutrausch gefoltert, blutig geschlagen und totgetreten werden. Wer sich schwach fühlt, aber stark sein will, wird brutal. Da er sich selber nicht als Mann mit Schwächen und Mängeln wahrzunehmen wagt, verliert er alle Menschlichkeit und hält sich als Mann nur noch in der Fassade des Unmenschen.

Ohne das jetzt in Bezug auf Schlägertypen bestreiten zu wollen – ausrastende Frauen würden natürlich nie so reagieren!

Nun ist das selbstverständlich kein Allgemeinschicksal. Es betrifft Einzelne – aber in zunehmendem Maße. Die beschriebene männliche Sozialisation bedarf bestimmte Verstärker- oder Auslösefaktoren, um in Brutalität umzuschlagen.

"Die beschriebene männliche Sozialisation …" Hauptsache, DIE MÄNNER sind wieder mal alle Defizitwesen.

Nun soll man sich vor einfachen Kausalitäten hüten, aber immerhin ist bedenkenswert, dass zirka 80 Prozent der männlichen Jugendlichen, die in amerikanischen Gefängnissen einsitzen, ohne Vater aufgewachsen sind.

Da staune ich aber. Wo doch Frauen in allen sozialen Dingen um Lichtjahre kompetenter sind …

Tickende Zeitbomben: Die jungen Männer von heute.

Sehr reißerisch und unsachlich verallgemeinernd …

Der Druck der Gleichaltrigen ist dabei überhart.

Möchte ich insofern ein bisschen relativieren, dass es durchaus darauf ankommt, MIT WELCHEN Gleichaltrigen man sich umgibt.

Sozialwissenschaften sprechen von der zunehmenden Proletarisierung oder Prekarisierung junger Männer. In der Tat bleiben inzwischen die meisten männlichen Hauptschüler ohne Ausbildung und damit ohne Perspektive.

Ich war in einer Hauptschule. Als Streber, der mehr aus sich machen will, wirst du da von Mitschülern UND von Lehrerinnen verarscht.

Hatte Dahrendorf noch die Gefahr wachsender Gruppierungen von jungen Männern benannt, die aus der Arbeitsgesellschaft herausgefallen sind und sich aufgrund eines traditionalistischen Männerbildes auch keinen veränderten Bedingungen anpassen können,

Wichtig ist wieder einmal der Hinweis, dass die Männer an allem selber schuld sind …

gibt es inzwischen europaweit ganze Stadtviertel, die von diesen „angry young men“ geprägt werden. Dort herrschen soziale Verelendung, Hoffnungslosigkeit, Apathie und zwischenmenschliche Verwahrlosung, die sich jederzeit entladen können, wie vor kurzem in englischen Großstädten geschehen.
Diese Entwicklung trägt sich aber auch zunehmend in die großen Städte der deutschsprachigen Region. In Berlin, Duisburg, Hamburg, Wien oder Zürich gibt es Quartiere, die sich sozial, politisch und in ihrer kulturellen Ausformung von der jeweiligen Gesamtstadt abkoppeln und ihre Randexistenz zunehmend zementieren. Jungen und junge Männer werden hier mit Elend und Arbeitslosigkeit groß und verharren entweder widerstandslos in der Aussichtslosigkeit, indem sie auf Dauer von den Sozialmaßnahmen des Staates leben. Oder aber sie entwickeln aggressive Überlebenstechniken, die in die Kriminalität, in den Knast oder in tödliche Auseinandersetzungen führen.

Ist Autobahn, aber hier darf man wieder einmal den migrantischen Aspekt nicht vernachlässigen. Denn es ist nicht einzusehen, dass hier alle in einen Topf geworfen werden.

Solche Trends hat das „Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung“ in seiner Studie „Not am Mann“ beispielhaft für die neuen Bundesländer beschrieben. Diese Entwicklung wird sich verstärken, wenn sich die Misserfolge von Jungen in Schule, Ausbildung und Beruf weiterhin eine Konstante bleiben.

Hier erkennt man einen durchaus existierenden Zusammenhang. Was mir aber ein bisschen aufstößt, ist die Tatsache, dass das Thema scheinbar erst dann für die Öffentlichkeit relevant wird, wenn es gesamtgesellschaftlich "ans Eingemachte" geht. Nicht etwa, dass Jungen es um ihrer selbst willen wert wären, dass man ihnen Zukunftsperspektiven. Aber vielleicht sehe ich das zu überempfindlich.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat sich in den letzten Jahren deutlich abgeschwächt. Normen und Werte, die einst noch gültig waren, sind erodiert. So hat sich auch der Respekt vor der Polizei als Ordnungsmacht aufgelöst; sie wird immer häufiger angegriffen. Der zunehmende Wertezusammenbruch verstärkt sich durch die Wirtschaftskrise und die diversen Szenarien des ökonomischen Zusammenbruchs. Das löst vor allem bei jungen Menschen eine Art Endzeitstimmung aus. „Die Gesellschaft geht ja eh in die Brüche, dann können wir auch dazu beitragen.“ Durch die Hintertür kommt der Slogan der Jugendbewegungen aus den sechziger und achtziger Jahren zurück: „Macht kaputt, was euch kaputt macht.“ Nur ist das diesmal nicht ideologisch begründet, sondern der emotionale Ausdruck von Perspektiv- und Orientierungslosigkeit. Nicht Eventchaoten, wie die neue Zuschreibung von außen heißt, sondern Endzeitchaoten. „Nach uns die Sintflut“ – sie kommt ja sowieso.

Dieses System ist nicht mehr reformierbar, man kann nur noch auf seinen Zusammenbruch hoffen.

Gruß, Kurti


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