Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ich möchte kein Bulle sein.

Marzo, Monday, 05.03.2012, 20:25 (vor 5040 Tagen) @ Swen

"Diese Entwicklung trägt sich aber auch zunehmend in die großen Städte der deutschsprachigen Region. In Berlin, Duisburg, Hamburg, Wien oder Zürich gibt es Quartiere, die sich sozial, politisch und in ihrer kulturellen Ausformung von der jeweiligen Gesamtstadt abkoppeln und ihre Randexistenz zunehmend zementieren. Jungen und junge Männer werden hier mit Elend und Arbeitslosigkeit groß und verharren entweder widerstandslos in der Aussichtslosigkeit, indem sie auf Dauer von den Sozialmaßnahmen des Staates leben. Oder aber sie entwickeln aggressive Überlebenstechniken, die in die Kriminalität, in den Knast oder in tödliche Auseinandersetzungen führen. Solche Trends hat das „Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung“ in seiner Studie „Not am Mann“ beispielhaft für die neuen Bundesländer beschrieben. Diese Entwicklung wird sich verstärken, wenn sich die Misserfolge von Jungen in Schule, Ausbildung und Beruf weiterhin eine Konstante bleiben.

Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat sich in den letzten Jahren deutlich abgeschwächt. Normen und Werte, die einst noch gültig waren, sind erodiert. So hat sich auch der Respekt vor der Polizei als Ordnungsmacht aufgelöst; sie wird immer häufiger angegriffen. Der zunehmende Wertezusammenbruch verstärkt sich durch die Wirtschaftskrise und die diversen Szenarien des ökonomischen Zusammenbruchs. Das löst vor allem bei jungen Menschen eine Art Endzeitstimmung aus. „Die Gesellschaft geht ja eh in die Brüche, dann können wir auch dazu beitragen.“ Durch die Hintertür kommt der Slogan der Jugendbewegungen aus den sechziger und achtziger Jahren zurück: „Macht kaputt, was euch kaputt macht.“ Nur ist das diesmal nicht ideologisch begründet, sondern der emotionale Ausdruck von Perspektiv- und Orientierungslosigkeit. Nicht Eventchaoten, wie die neue Zuschreibung von außen heißt, sondern Endzeitchaoten. „Nach uns die Sintflut“ – sie kommt ja sowieso."

Wie will man das jemals unter Kontrolle bringen. Niemals, gelingt das. Gewalt wird mit Gewalt beantwortet. "Der Staat hat fertig!"

Betrachten wir das einfach mal als Selbstheilungskräfte der Natur und Märkte. Mir ist das auch scheißegal.


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