Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Ihre Naivität ist erheiternd

Diego am Abend, Wednesday, 22.02.2012, 22:52 (vor 5052 Tagen) @ Mus Lim

Ein Herr Gauck allein wird uns schon nicht um die linkspolitische
Alternative bringen.

Springer, Burda und Konsorten, die als Nutzniesser ja nun ohnehin schon länger gegen alles vermeintlich linke und "piratige" (= antineoliberale) hetzen, werden die natürliche Autorität des BP im Volk durch fortwährende mediale Manipulation weiter ausbauen und dessen einseitige Antilinks-Ideologie zusammen mit der Politik dahingehend mißbrauchen, in der Bevölkerung weiter Stimmung gegen alles als "links" willkürlich definierte zu machen! Und Gauck ist in seiner Selbstgefälligkeit zu Eitel, um zu begreifen, dass er nur instrumentalisiert wird.

Ich zitiere dem weiteren Verständnis halber noch einmal einen Auszug aus meinem ersten Beitrag:

"Der Fall Gauck eignet sich zum Studium und zum Beleg einiger der im Buch beschriebenen Methoden der Meinungsmache. So ist Gaucks schneller Gewinn an Popularität leicht erklärbar, wenn man verstanden hat, dass eine Botschaft, im konkreten Fall die Botschaft >Der Kandidat Gauck ist ausgezeichnet«, dadurch glaubhaft wird, dass sie aus verschiedenen politischen und medialen Ecken kommt."

Oder: Die Hetze gegen alles Linke wird plausibel, weil sie aus verschiedenen politischen und medialen Ecken und von der (moralisch integeren) Autoritätsperson des Bundespräsidenten Deutschlands kommt."

Gauck ist in der Quintessenz genau wie jeder Frauenparkplatz, jedes Frauenhaus, jede Brötchentütenaktion Teil einer manipulativen öffentlichen Bewutseinsbildung. Er ist "Denkmal" und "Botschaft" in einem. Im Zusammenspiel mit den ihn hochjubelnden Medien reicht seine bloße mediale Präsenz, und das, wofür er steht, bereits vollkommen aus, um - durch permanente Wiederholung seiner Standpunkte und Verquickung derselben mit sachfremden Themen - im öffentlichen Bewußtsein den gewünschten Effekt zu erzielen: Die breite Ablehnung der antineoliberalen, "links-piratigen" Alternativen!

Und Sie werden erleben, Herr Muslim, dass Gauck der erste BP sein wird, von dem wir in den Medien sehr, sehr häufig und nicht nur zu Neujahr aktiv etwas hören werden. Und ich wette, als erstes werden wir ihn bei Günther Jauch zu sehen bekommen, zusammen mit Ursula v.d.L., Alexander Dobrind, Martin Lindner, Jan Fleischhauer und anderen dort gern gesehenen Gästen. Von den Linken selbst wird - genau wie es im Kleinen ja auch mit der Männerrechtsbewegung gemacht wird - niemand anwesend sein; Vielleicht noch irgend so eine peripherere, medienunerfahrene Alibigestalt in Form eines Politologen, das war es dann aber auch schon! Oder aber es gibt das übliche Spielchen "5+Moderator gegen 1". So systematisch läuft es ja schon seit Jahren ...

Vielleicht begreifen ja auch Sie irgendwann mal, dass das, was mit den Linken gemacht wird, genau so auch mit uns und anderen "unerwünschten Meinungen" (auch rechtskonservativen) gemacht wird. Es ist eben keine parteipolitische Frage von rechts oder links, weil es sich um rethorisch-manipulative Methoden, Merkmale und Strukturen handelt, die - im Zusammenspiel mit den Medien - mittlerweile von allen politischen Richtungen verwendet (d.h. mißbraucht) werden. Und dieser Mißbrauch wird nicht dadurch gut und gerechtfertigt, wenn er "gegen die Richtigen" verwendet wird - oder umgekehrt "böse und links", wenn er gegen einen selbst verwendet wird.

Und auch wenn ich selbst Die Linke nicht wähle ... ich möchte sie wählen KÖNNEN! Sie gehört zusammen mit der NPD, die ich allerdings mit Sicherheit niemals wählen werde, zu einem vollständigen Parteienspektrum mit dazu. Eine gesunde Demokratie braucht eben auch starke Oppositionen und Extreme, die den saturierten, demokratiefaulen Bestandsparteien im Nacken sitzen!

Wenn wir nur noch medien- und lobbygesteuerte Einheitsparteien haben, mit kleinen, unbedeutenden Unterschieden, dann haben wir keine Demokratie mehr! Denn das politische System selbst muss in Frage gestellt werden dürfen! Und zwar aus jeder Richtung!

PS: Es wäre auch mal interessant zu erfahren, warum Merkel Gauck so vehement ablehnt. Es wird wohl nicht nur der NaAsenfaktor sein!


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