Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Peter Strawanza: Ware Kind

Mus Lim ⌂, Wednesday, 28.09.2011, 22:04 (vor 5203 Tagen) @ Rainer

Richter telefonieren immer mit den Anwälten vor einer Verhandlung. Hier werden die Fäden gezogen und bereits im Vorfeld ausgehandelt, was man mit Ihnen am nächsten Tag anstellen wird. Für Sie wird nur noch das kleine "Bauerntheater" aufgeführt. Und da denken Sie, es geht um Gerechtigkeit und faire Abhandlung.

Es geht um Persönlichkeiten, Rivalitäten und dem vorgegebenen Zahnradwerk des Staates. Die Rädchen des Staatsbetriebes müssen laufen und dabei ist es wirklich unerheblich, ob Sie Ihr Sorgerecht verlieren, oder nicht. Denken Sie global: Was für eine Rolle zählt ein Mensch, was Ihre kleine Klage auf persönliches Recht?

(...)

Die Beziehung "Anwalt-Anwalt" ist ähnlich einzustufen. Die klopfen sich nicht gegenseitig auf die Finger. In der Grundfibel der Anwälte spricht man von einem gegenseitigen harmonischen Ton, der mit Respekt vor einander geprägt sein soll. Ich erlebte mehrmals, wie die Anwälte über die Gegenseite und deren Mandanten hergezogen sind. Über den Richter, über die gegnerische Anwältin, über die Gutachter und so weiter. Spricht der Anwalt aber ohne Ihr Beisein mit einem Kollegen, würden Sie sich sehr wundern, wie Ihr Anwalt die Wortwahl grundlegend wechselt. Rhetorischer Ringkampf mit unterschiedlichen Bühnenbild.
Herr Kollege, wie geht es Ihnen denn heute, wie war Ihr Urlaub usw. Schleim, Sabber, Anbiederung von Berater zu Berater.
Entscheidend ist demzufolge, den Scheidungs- und Trennungskrieg so lange hinauszuziehen, bis eine der Parteien, meist der Mann, völlig finanziell ruiniert und bei ihm nichts mehr zu holen ist.
Ich weiß, das glauben Sie mir nicht, sollte Ihnen aber zu denken geben. Und es wird auf Sie zukommen im dreckigsten Geschäft Deutschlands.
Als ich gegenüber dem Landgericht München II mittags einen Kaffee trank, hörte ich mit lauschenden Ohren meinen hinter mir sitzenden beiden Juristen aufmerksam zu. Der eine sagte zu dem anderen:
"Ich denke, nun können wir aufhören, der xy (Name des armen Teufels) ist komplett platt, da ist nichts mehr zu holen!"

Ware Kind, S. 65+67

Vergleiche auch:
PROTOKOLL einer Scheidung und die Verlierer

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