Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Krone der Schöpfung - Motor der Evolution

roger, Monday, 14.05.2007, 22:35 (vor 6793 Tagen) @ ...........

Hier die Artikel:

Nr.1: http://derstandard.at/?id=2878601

Zitate: "Geburtsfehler",
"..Männlichkeit als etwas dauerhaft Marodes beschrieben werden kann. Als
chronische Krankheit der Menschheit.",
"...ist der Mann im Vergleich zur Frau natürlich ein genetisches
Abfallprodukt."


Der Kerl ist nicht nur dumm, sondern er hinkt auch (bewußt?) den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterher.

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Freitag, 20. Juni 2003, Nr. 140
Seite 34, Feuilleton
Ehrenrettung für den Mann
Erstaunlich progressiv: Das Y-Chromosom ist fertig sequenziert

Von der unorthodoxen Perspektive des Genomikers aus gesehen, ist der Mann
bisher eindeutig das bedauernswertere der beiden Geschlechter gewesen. Mehr
noch: Von einem "degenerierten", ja "desolaten" Zustand neigten die
Wissenschaftler zu sprechen, wenn die Rede auf das geschlechtsbestimmende
Merkmal des Mannes - das Y-Chromosom im Zellkern - kam. Sämtliche der
zweiundzwanzig anderen Genpakete des Menschen, und inssondere das andere
Geschlechtschromosom, das X-Chromosom, gaben nicht nur im Blick durch das
Mikroskop eine stattlichere Figur ab. Sie waren auch offenkung anders als
das männliche Y-Chromovon einer phantastischen genetischen Reichhaltigkeit.
Vom Y-Chromosom glaubte man hingegen zwischenzeitlich sogar, daß womöglich
nur ein einziges Gen, das geschlechtsbestimmende "Sry", übriggeblieben ist.
Während alle anderen Chromosomen im Zellkern einen entsprechenden Partner
finden und in Körperzellen ein Paar bilden, was im weiblichen Körper selbst
für das X-Chromosom gilt, bleibt das "männliche" Chromsom, von Ausnahmen
abgesehen, stets Einzelgänger im Kern. Anders als die anderen, verfügt es
demnach auch nicht über die Möglichkeit, den Defekt oder den Verlust eines
Genabschnittes durch das entsprechende Gen auf dem Partnerchromosom
auszugleichen.
Aus all diesen Erkenntnissen hat man ein zuweilen erbarmungswürdiges Bild
vom Y-Chromosom gezeichnet. So kommt es, wenn man die Dinge allzu
oberflächlich betrachtet. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Nature"
(Bd. 423, S. 825) wird dieses verzerrte Bild nun zum Teil revidiert. Eine
internationale Forschergruppe um David Page vom Whitehead-Institut in
Cambridge hat das Y-Chromsom eines Mannes fast vollständig sequenziert und
eine Reihe überraschender Eigenschaften zutage gefördert.
Dazu gehört die bemerkenswerte Anzahl an Genen. Verglichen mit anderen
Chromosomen, wo im Schnitt etwa zehn Gene auf eine Million Bausteine des
Erbmaterials (DNS) kommen, findet man im Y-Chromosom zwar gut zwei Drittel
weniger Gene; aber doch erheblich mehr als erwartet: Mindestens 78 Gene hat
man entschlüsselt, 27 darunter enthalten die Information für die Herstellung
von Eiweißen. Eine Reihe davon, aber eben längst nicht alle, werden
ausschließlich in den Zellen der Hoden benötigt. Ein gutes Dutzend der
Y-Chromosom-Gene ist auch an zahlreichen anderen Orten, das Gehirn des
Mannes eingeschlossen, aktiv. Das dürfte neuen Raum bieten für Spekulationen
hinsichtlich der biologischen oder gar verhaltensbiologischen Unterschiede
von Mann und Frau - Spekulationen aber eben bloß.
Handfeste Befunde lieferten die Forscher hingegen, was die Feinstruktur und
damit die Geschichte des Y-Chromosoms angeht. Drei Bereiche lassen sich
unterscheiden. Bis zu fünfzehn Prozent des mit Genen bestückten
"Euchromatins" bestehen aus Sequenzen, die Teilen des X-Chromosoms fast
vollkommen gleichen - Abschnitte offenkundig, die in den jüngsten Millionen
Jahren vom X-Chromosom herübergewandert sind. Gut zwanzig Prozent ähneln
ebenfalls, wenn auch deutlich weniger, bestimmten X-Chromosomabschnitten.
Solche genetischen "Fossilien" sind lebende Zeugnisse der
Chromosomenhistorie. Vor schätzungsweise 300 Millionen Jahren nämlich, als
die sexuelle Vererbung entstand, hatte sich das Y-Chromosom offenkundig aus
der Abwandlung eines X-Chromsoms entwickelt. Davor waren X und Y wie die
anderen Genpakete gewissermaßen geschlechtslose Partnerchromosomen. Nun aber
entfernte sich das Männlichkeitschromosom in Aussehen und Funktion. Der
Genaustausch beschränkte sich auf immer weniger Abschnitte, zwischen X und Y
entwickelte sich eine Art Wettbewerb.
Um sich in diesem Einzelkämpfertum vor fatalen Defekten zu schützen, hat nun
das Y-Chromome eine eigene Methode entwickelt, mutierte Genabschnitte zu
beseitigen: indem es mit sich selbst Genschnipsel austauscht. Der größte
Teil seiner Gene liegt auf acht Paketen, die auf den beiden DNS-Strängen
spiegelbildlich zu lesen sind - sogenannte Palindrome. Diese Anordnung
erlaubt es dem Chromosom auf unkonventionelle Weise, Genschäden auf der
einen Seite durch Looping-Bildung mit Hilfe des zweiten Gentextes auf der
anderen Seite zu korrigieren. Not macht eben erfinderisch. Und plötzlich
gehört der Mann zur genomischen Avantgarde. JOACHIM MÜLLER-JUNG

alles roger

fight sexism - fuck 12a GG


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