Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Man merkt, da sind Emotionen im Spiel

pit b., Saturday, 28.04.2007, 19:01 (vor 6809 Tagen) @ Christine

Über unser Postfach erreichen uns viele Nachrichten der unterschiedlichsten
Art: Anfragen, Hilferufe, Lob und Zuspruch, wertvolle Tipps, manchmal auch
seitenlange Abhandlungen von Zeitgenossen, die uns detailliert ihre
komplette Lebensphilosophie darlegen.
Mitunter wird uns auch mehr oder weniger heftige Kritik zuteil. Was kein
Wunder ist, denn ein solch umstrittenes Anliegen, wie es MANNdat vertritt,
stößt bei Menschen, die in der Geschlechterdebatte einen gegensätzlichen
Standpunkt einnehmen, naturgemäß auf wenig Gegenliebe.
Nachstehend veröffentlichen wir - selbstverständlich in anonymer Form -
einige dieser Zuschriften, um den Besuchern unserer Seite aufzuzeigen,
welch kuriose Ansichten in der Geschlechterdebatte zum Teil in Umlauf
sind.

Schreiben einer Gleichstellungsbeauftragten

Sehr geehrte Herren, aufgrund einer Mitteilung im Vernetzungsforum für
Gleichstellungsbeauftragte, bin ich auf Ihre Internetseite aufmerksam
geworden.
Mit grossem Erstaunen habe ich Ihre "Aktivitäten" bezüglich öffentlicher
Briefe an die verschiedensten Stellen gelesen.
Dabei wurde mir klar, dass Sie den Sinn der Gleichstellung offenbar nicht
verstanden haben. Daraus erklären sich auch die Antworten der von Ihnen
kontaktierten Stellen.
Es wäre daher vielleicht sinnvoll sich erst genau zu informieren, bevor
Sie dazu übergehen die schwer erkämpften wenigen Rechte der Frauen sinnlos
anzugreifen.
Bis heute, haben Frauen weder die gleichen Rechte wie Männer, noch das
gleiche Gehalt für gleiche Arbeit. Das wird auch eine Gruppe von Männern,
welche sich dadurch diskriminiert fühlen, dass den Frauen nun die gleichen
Rechte zugestanden werden sollen, nicht ändern.
Hinzu kommt, dass bei allen Bewerbungsgesprächen, Frauen nur dann
eingestellt werden, wenn sie bei gleicher (!) Eignung und Befähigung sich
dazu qualifizieren und Frauen in diesem Bereich unterrepräsentiert sind.
Und nicht wie von Ihnen in einem Schreiben erwähnt- "nur weil sie Frauen"
sind.
Des Weiteren sind noch immer Männer überproportional in den Führungsetagen
vertreten, während Frauen trotz gleicher oder sogar besserer Eignung keine
Beförderung erfahren. Das erlebe ich tagtäglich. Da es auch noch immer die
Frauen sind, welche sich überwiegend um Haushalt, Kinder und Beruf kümmern
müssen, sind sie es natürlich, welche eine grosse Mehrbelastung gegenüber
den Männern tragen.
Vielleicht sollten Sie sich einfach mal dafür einsetzen, dass Frauen
ebenso viel verdienen wie Männer, damit Männer doch endlich zu Hause
bleiben können, allenfalls Teilzeitjobs erledigen, sich um Haushalt und
Kinder kümmern, während Frau nach acht Stunden Arbeit im Betrieb nach
Hause kommt, die Beine hochlegt und das (hoffentlich) leckere Essen vor
dem Fernseher genießt, während der Mann den Abwasch erledigt und die
Kinder ins Bett bringt.
Erst wenn Sie das alles erreicht haben, werden wir die absolute
Gleichberechtigung haben.

Aber davon sind wir noch Jahrtausende entfernt! Bis dahin werden Frauen
weiter für ihre Rechte kämpfen- und auch Recht bekommen.

Es gibt kein Bundesgleichstellungsgesetz, auf welches sich Männer berufen
könnten. Diese Einforderungen laufen völlig ins Leere.

Mit freundlichen Grüssen

N.N.
Gleichstellungsbeauftragte

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