Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen
Kleiner Kurs über Rhetorik und Diskursmacht: "Wie schaffe ich es, in einem ganz kurzen Satz von 22 Wörtern Wahrheit und Lüge derart geschickt zu verschränken, daß meine Lüge als Wahrheit und die Kritik an ihr als Lüge erscheint, ohne daß ich weder das Verteidigen der Lüge vermeiden noch gegen den Kritiker irgendwie argumentieren muß?"
Frau Käßmann sagt: "Bei dieser Debatte geht es doch ganz offensichtlich gar nicht mehr um das Wohl der Kinder, sondern um das Festhalten alter Rollenbilder."
Dieser kurze Satz reicht in unseren Tagen aus, um die Diskursmacht zu behaupten. Daß dies so ist, ist eine Katastrophe. Das "Wohl der Kinder" ist, allzumal was die frühkindliche Entwicklung betrifft, keine Meinungsfrage, sondern eine wissenschaftlich feststehende, objektive Tatsache über die Natur des Menschen, so wie beispielsweise die Fallbeschleunigung auf dem Planeten Erde oder das Periodensystem der chemischen Elemente Tatsachen der äußeren Natur sind, die nicht von persönlichen Vorstellungen über dieselbe abhängen. "Rollenbilder" hingegen sind Bilder, und deshalb - in dem Maß, wie sie den anthropologischen Gegebenheiten widersprechen - Ideologie: von Menschen erdachte, geistige Gebilde, die den Menschen negieren.
Die feministische Ideologin Käßmann verneint in der Sache ausdrücklich das Wohl der Kinder, das sie zugleich demagogisch einklagt, indem sie es in ein und demselben, kurzen Satz sachfremd mit ihrer feministischen Rollenideologie verbindet und dieser unterordnet. Weder ist aber von der Sache her ein "Rollenbild" eine Funktion von Kindeswohl, noch letzteres eine Funktion des ersten. Damit ist Frau Käßmann objektiv der Lüge überführt. Das ist keine Meinung von mir, sondern das war ein logischer und sachlicher Beweis.
Indem sie nun auf die bestehende Diskursmacht der feministischen Ideologie hinsichtlich der "Rollenbilder" baut, lädt sie ihre eigene Lüge bei Bischof Mixa ab, der seinerseits in Wirklichkeit die Wahrheit ausspricht. Das heißt: sie verleumdet ihn. Sie klagt ihn einer Missetat an, die sie selbst begeht, indem sie das Kindeswohl zu einer Funktion ihrer Ideologie macht, um diese Anklage überhaupt erheben zu können. Wahrhaft teuflisch geschickt, wiewohl heutzutage weitverbreitet und derart subtil, daß es meistens der Aufmerksamkeit entgeht. Aber eben nicht subtil genug, um nicht dennoch erkannt werden zu können.
Ein nettes, kleines Beispiel dafür, warum Ideologie an sich und grundsätzlich das Prinzip Lüge darstellt und es zur Macht bringt. Das alles gilt ja - nota bene! - sogar unabhängig davon, ob man nun ihr feministisches "Rollenverständnis" teilt oder nicht, denn die Tatsache der Lüge ergibt sich ganz formal und logisch-strukturell aus der rhetorischen Konstruktion ihrer Behauptung.
Bezugnehmend auf Cantalamessas Karfreitagspredigt zu Sankt Peter in Rom, in der er das Fehlen des Weiblichen in unserer Welt beklagte und insinnuierte, dieses kehre zurück, wenn Frauen mehr Einfluß in unserer Welt und in der Kirche gewönnen, muß dringlichst mahnend darauf hingewiesen werden, daß, wenn man nach "Frauen an der Macht" ruft, dieses zwar tatsächlich eintreten wird, dadurch allerdings eben nicht das Weibliche (dessen Urbild gewiß die Madonna Santissima ist!), sondern das Dämonische in seiner subtilsten Vollendung zur Macht gelangen und die raffinierteste Lüge zum Prinzip der Welt - und eben auch der Kirche - würde. Den konkreten AkteurInnen ist das nicht unbedingt bewußt - aber es ist so!
Das Männliche und das Weibliche soll je einander dienen - oh ja, gewiß, denn darauf gründet nach Gottes Willen die menschliche Kultur. Aber dieser Dienst ist von je spezifischer Art. Wer diese Unterscheidung wie Cantalamessa fallen läßt, indem er ohne tieferes Verständnis, oder nur aus Schwäche, einen "Dienst an sich" behauptet und das Weibliche als allgemeines Vorbild dafür ausgibt, auch für Männer, der verweigert seinen Dienst als Mann! Väterliche Liebe ist von anderer Art, als mütterliche Liebe, und beide braucht es, in der Familie, in der Welt und ganz besonders in der Kirche. Der Dienst des Männlichen aber ist das entschlossene Bewahren der "väterlichen Ordnung" (des Patri-Archats). Deshalb kann der Mann aus Prinzip nicht vom Weibe lernen, wie sein Dienst sei, denn dieser würde dadurch in sein Gegenteil pervertiert, verraten, preisgegeben und zur Destruktion verkommen. Am vordringenden Feminismus in anderen Kirchen läßt sich das ganz genau studieren.
Originär männliche Destruktion ist dem Wesen nach immer laut und fällt jedem auf. Weibliche Destruktion hingegen wirkt wie ein Narkosegas: keiner merkt was, aber am Ende sind alle tot. Die Kirchenväter, die Patriarchen, wußten das, und auch der Herr hat's gewußt und deshalb so festgelegt. Wer hier zu schrauben anfängt, öffnet dem Widersacher das Tor, der nichts sehnlicher erwünscht, als sich auch das kostbarste aller Diademe an seine Krone heften zu können.
Wer bei sowas mitwirkt, bringt den Tod und geht selber drauf.
Nick
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- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Christine,
10.04.2007, 12:52
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Max,
10.04.2007, 12:56
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen - Chato, 10.04.2007, 17:57
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Telefonmann,
10.04.2007, 13:02
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Zeitgenosse,
10.04.2007, 13:28
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen - Chato, 10.04.2007, 14:03
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen - Nikios, 10.04.2007, 17:31
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Zeitgenosse,
10.04.2007, 13:28
- Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ... -
Ekki,
16.04.2007, 21:12
- Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ... -
Nihilator,
16.04.2007, 21:34
- Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ... - Ekki, 17.04.2007, 22:22
- Bischöfin schimpft ... Dann hätte Frau Käßmann ... -
Nihilator,
16.04.2007, 21:34
- Bischöfin schimpft auf katholische Kollegen -
Max,
10.04.2007, 12:56