SPIEGEL: Thea Dorn verarscht den Maskulismus
Du narr.
Ich habe nicht behauptet, dass der Artikel nicht den Maskulismus angreift, sondern darauf hingewiesen, dass er auch den (radikalen) Feminismus in Frage stellt. Dorn schießt - zumindest in diesem Artikel - in alle Richtungen!
Es ist ein alter Trick, wahr geglaubte Umstände umzukehren, ins
Lächerliche zu ziehen und sie als Satire oder als Karikatur zu verkaufen.
Die gleichen
Umstände haben wir heute nur in umgekehrter Weise". Damit lässt sich das
Mythos Pateriarchat eindruckvoller am Leben erhalten.
Das ist mir durchaus bewußt. Aber in der Umkehrung selbst liegt so dermassen viel Übertreibung, Absurdität, dass Deine Theorie nicht uneingeschränkt stimmen kann. Zeige mir z.B. mal die zeitgenössischen Pendanten zu den 65% männlichen Analphabeten, der Zwangsverpflichtung von Professoren für den Grundschulunterricht, der Orientierung nach männeraffinen Freizeitgestaltung in Saudi-Arabien oder den Embryo-Austragemaschinen.
Und vergiss mal für einen Moment Deine Neurose (sagt der Narr) und komm auf den Boden der Tatsachen! Leg den zugrundeliegenden Text mal jemandem vor, der nicht in allem Weiblichen eine Bedrohung seiner Person sieht. So eindeutig ausschließlich männerfeimdlich ist der Artikel nämlich definitiv nicht - auch wenn Dorn ansonsten offenbar ein Problem mit Männern, dem Männlichen hat.
"Normale" Menschen werden dem Text sowieso vermutlich eher mit Unverständnis begegnen, da sie dem Ganzen nicht die metaphorische Bedeutung (und Ausrichtung) beimessen, wie Du es etwa tust. Und was Feministinnen von ihm halten dürften, habe ich in meinem vorigen Beitrag ja bereits erläutert. Immerhin greift Dorn indirekt z.B. die Benachteiligung von Jungen im Bildungswesen auf, überzeichnet das Ganze mit phantastischen Prozentzahlen im Analphabetentum und läßt einen Männerbeauftragten von Fördermaßnahmen sprechen. Ist der Feminismus am Ende etwa doch genauso diskriminierend wie das Patriarchat?
Sie schreibt ja auch am Ende des Artikels - ich wiederhole mich da: "Jedes Ding hat zwei Seiten. Und die eine muss nicht unbedingt besser sein als die andere.". Für mich ist das eine Abwägung, in der sie sich weder für Feminismus (genauer, den radikalem Feminismus) noch für das Patriarchat ausspricht. Insofern sehe ich meine meine Ansicht bekräftigt, dass Dorn - diesmal - in beide Richtungen schießt. Dennoch ist sie unzweifelhaft eine typische Vertreterin des Girlie-Feminismus und wird unter Geschlechtergerechtigkeit etwas anderes verstehen, als wir es etwa tun. Diese Differenz wird bleiben! ]
In der Schule hatten wir so ein Aufsatz gehabt. Eine Fiktion geschrieben
von einer Feministin (weiß nicht mehr wer das war, schon länger her). Es
ging um einen Mann, der nach einer "Baby-Pause" einen Job sucht, wird aber
ständig abgelehnt und er musste sich mit Problmen umschlagen, wie Pille
usw.
Worin besteht da das Problem? Wenn Du eine Frau wärst, hättest Du schließlich genau damit zu tun! Und empfindest Du es etwa als Zumutung (oder männerfeindlich), wenn man seine Umwelt auch mal aus anderer Perspektive wahrnehmen soll, z.B. auch der eines Behinderten oder Ausländers. -> Das hat doch alles (noch) nichts mit Maskulismus/ Feminismus oder Sozialismus (und vergleichbarem) zu tun.
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Lucius I. Brutus,
13.01.2007, 16:12
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Nurmalebenso,
13.01.2007, 18:35
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Lucius I. Brutus,
13.01.2007, 18:58
- SPIEGEL: Thea Dorn verarscht den Maskulismus - Christian, 13.01.2007, 20:28
- SPIEGEL: Thea Dorn verarscht den Maskulismus - Nurmalebenso, 13.01.2007, 21:13
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Lucius I. Brutus,
13.01.2007, 18:58
- SPIEGEL: Thea Dorn verarscht den Maskulismus - hquer, 13.01.2007, 23:01
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chrima,
14.01.2007, 02:26
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salvatore Ventura,
14.01.2007, 02:43
- Das ist im Grunde schon gar nicht so schlecht! - Dampflok, 14.01.2007, 06:34
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salvatore Ventura,
14.01.2007, 02:43
- Vermute, der Schuss geht nach hinten los.... - Swen, 15.01.2007, 13:16
- 2067 ts, ts, ts, - roser parks, 15.01.2007, 16:41
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Nurmalebenso,
13.01.2007, 18:35