Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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An Freddy - Die einzig ernstzunehmende Antwort ...

Ekki, Wednesday, 13.12.2006, 19:55 (vor 6934 Tagen) @ Freddy

... auf das Ausgangsposting dieses Threads!

Flachsereien in Ehren, aber ich finde es jammerschade, wie hier ein hochwichtiges Thema veralbert und verschenkt wird.

In meinen Augen geht alle wahre gesellschaftliche Macht WEDER von Worten, NOCH von Gewehrläufen aus, sondern von BILDERN.

Wer es in der Hand hat, schon kleinste Kinder über die Bildersprache an bestimmte Inhalte heranzuführen, der hat das Wesentlichste gewonnen.

Zwar gibt es auch Beeinflussung von Erwachsenen durch Bilder (Werbung), aber die in der Kindheit einmal eingeprägten Engramme erweisen sich vielfach als dominant.

Die Bildersprache der christlichen Religion - und ebenfalls die Wortsprache, die erst später zum Tragen kommt - ist, zumindest seit dem "Neuen Testament", auf eine Verehrung des Prinzips "Weiblichkeit" ausgerichtet.

Die katholische Kirche geht hier mit ihrer Marienverehrung besonders weit.

Und so blöd sind die Frauen nun mal leider nicht, daß sie nicht genau begriffen hätten:

In der Verklärung des Weiblichen als Solchem in Gestalt der Jungfrau Maria ist ein unvergleichliches und unverzichtbares Element zur Heranzüchtung eines hoffnungslos verkitschten Frauenbildes in den Männern, von dem diese sich später kaum wieder befreien können.

DESHALB bleibt jeder Ansatz, hier etwas zu verändern, im Keime stecken:

Die "Betroffenen" sind an einer Veränderung mehrheitlich IN KEINER WEISE INTERESSIERT.

Ester Vilar hat das sehr schön beschrieben (Kapitel "Dressur durch Bluff" in "Der dressierte Mann").

Und noch dies:

Die beiden großen totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts - Nationalsozialismus/Faschismus einerseits und Kommunismus andererseits - haben die Macht der Bilder von Anfang an begriffen und sehr geschickt einzusetzen gewußt.

Nicht, daß die Bilanz dieser beiden Ideologien irgendetwas anderes wäre als katastrophal.

Aber wer immer es mit der Religion aufnehmen will, wird genau hier ansetzen müssen:

Er muß eine eigene Bildersprache entwickeln und die Herrschaft über das Erziehungswesen an sich reißen (Lenin sprach sehr plastisch von "Ingenieuren der Seele").

Und er muß sich bewußt sein, daß er dabei gegen das Prinzip "Weiblichkeit" anzutreten hat.

In offener Konfrontation ist so etwas kaum zu schaffen.

Eher schon müßte man - und das ist teilweise in den vergangenen Jahrzehnten geschehen! - den Frauen den Verlust ihrer Macht als Befreiung verkaufen.

Die letzte und tiefste Voraussetzung aber ist, daß die Männer sich klarwerden, daß sie mit einer wie auch immer gearteten "Verehrung" der Frau nichts, absolut gar nichts gewinnen - außer ihre eigene Verknechtung, ihren eigenen Untergang.[/u]

Soviel hierzu von mir.

Vielleicht regt dieser Beitrag ja den ein oder anderen dazu an, sich über die Bildersprache und das Verhältnis zur Weiblichkeit in anderen Religionen (namentlich in den beiden in direkter Konkurrenz zum Christentum stehenden anderen großen monotheistischen Weltreligionen, dem Judentum und dem Islam) Gedanken zu machen - oder zu irgendwelchen anderen Aspekten dieses schier unerschöpflichen und (wg Tabuisierung durch die herrschende Weiblichkeit) meines Wissens noch weitestgehend unerforschten Themas.

Gruß

Ekki

--
Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
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