Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Leseprobe von Martin van Crefeld: Das bevozugte Geschlecht

Gismatis, Basel, Thursday, 30.11.2006, 05:14 (vor 6947 Tagen) @ Flint

Hallo Flint

Unerträglich finde ich

hingegen seine unverschämten Rechtfertigungen für weibliche

Privilegien.

Welche meinst Du?

Nun ja, sein ganzes Buch hindurch lässt er immer wieder durchblicken, dass er die weiblichen Privilegien für richtig hält, und das teils einfach in einer unverschämten Art. Natürlich meint er nicht auf feministischem Mist gewachsene Privilegien wie z. B. Quoten sondern traditionelle. Einige Beispiele:

S. 262 Vor dem Gesetz

"Die Männer haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn sie andere Männer viel schlechter behandeln als das andere Geschlecht."

Dieser Sichtweise begegnet man leider auch unter Maskulisten. Obwohl sie einen wahren Kern hat ist die obige Aussage ein Schlag ins Gesicht eines jeden männlichen Diskriminierungsopfers. Hier wird die Gesamtheit der Männer mit einem Individuum verwechselt, bei dem eine solche Aussage noch angebracht ist. Bei einem Geschlecht, das aus vielen Individuen besteht und wo das eine Individuum gegen das andere arbeitet, ist diese Aussage völlig fehl am Platz.

S. 304 Im Angesicht des Krieges

"Wie man es auch dreht und wendet, die Frauen haben im Hinblick auf den Krieg unzählige eindeutige Privilegien. So ist es immer gewesen, und so wird es hoffentlich auch immer sein."

Wie männerfeindlich muss man eigentlich sein, um derartiges zu hoffen.

Klappentext:

"Es ist völlig klar, daß die Natur uns Männer, die sie zu 'unfruchtabaren Tieren' (Nietzsche) gemacht hat, damit in das unbedeutendere Geschlecht verwandelt."

Wirklich? Soviel ich weiß, konnte bisher nicht eine einzige Frau ohne Mithilfe eines Mannes schwanger werden. Und wenn es auf der ganzen Welt nur einen einzigen Mann gäbe, ihn bräuchte es unbedingt für das Überleben der Menschheit, d. h. sein Geschlecht wäre genau so wichtig wie das der Frauen. Fazit: Die Aussage ist einfach nur daneben und dient der von mir vermuteten Unterwerfungslust des Autors gegenüber dem anderen Geschlecht.

"Da wir mit kräftigeren, robusteren Körpern ausgestattet wurden, hat sie uns auch dazu ausersehen, als Lasttiere zu fungieren."

Van Creveld sieht Männer als Lasttiere, das passt zu ihm.

"Da wir nicht ohne Frauen sein können, stören uns ihre Privilegien in der Regel nicht."

Doch, mich stören sie, ganz gewaltig! Im Übrigen ist die Abhängigkeit gegenseitig. Warum soll es Männer also nicht stören?

"Schießlich wurden wir alle von Frauen zur Welt gebracht, und in gewisser Weise zahlen wir nur eine Schuld zurück, selbst wenn die Last gelegentlich schwer ist."

Nur weil ich von einer Frau zur Welt gebracht worden bin, fühle ich mich doch nicht gleich gegenüber dem weiblichen Geschlecht in der Schuld. Was soll denn das?

Und das wohlbekannte:

"Es wäre jedoch schön, würden wir von Zeit zu zeit inmitten des unaufhörlichen Stroms von Beschimpfungen den Klang einer angenehmen weiblichen Stimme hören, die sagt: Danke, Kamerad."

Und auf diese Stimme würde ich antworten: "Du brauchst gar nicht meinen, dass ich auf dieses Gesülze reinfalle!"

Gruß, Gismatis

--
www.subitas.ch


gesamter Thread:

 

powered by my little forum