Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Simone de Beauvoir, der Existentialismus und die Abtreibung

Wolfgang A. Gogolin ⌂, Hamburg, Monday, 25.01.2010, 01:38 (vor 5820 Tagen) @ Mus Lim

Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Abtreibungen die oder auch nur eine wesentliche Ursache für Feminismus waren. Abtreibungen hat es immer in hoher Zahl gegeben, insbesondere in Zeiten ohne effektive Verhütungsmittel. Massive Kinderlosigkeit ist aber erst dem materiellen Wohlstand, der Pille und hochwertigen Präservativen etc. zu verdanken, damit einhergehend das Erstarken des Feminismus'.

Wollte man annehmen, dass Kinderlosigkeit in erster Linie durch Abtreibungen zustande kommt, müsste bei durchschnittlicher Kinderzahl von 1,2 pro Frau jede einzelne von ihnen mindestens zehn Mal im Leben abgetrieben haben - kaum realistisch, um es nett zu sagen.

Die Möglichkeit zur zwar illegalen, aber straflosen Abtreibung mag zu einer Stärkung des Selbstbewußtseins der Damen geführt haben, weil ihnen plötzlich eine Macht zuteil wurde, die sie vordem nicht hatten. Dies dürfte den Feminismus aber allenfalls psychologisch gestärkt haben.
Und - so richtig beglückend dürfte eine Abtreibung für keine Frau sein, unabhängig von der momentanen Straflosigkeit.

Viele Grüße
Wolfgang


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