Schüler machen Zeitung

DschinDschin, Tuesday, 29.12.2009, 14:23 (vor 5846 Tagen)

Schüler machen Zeitung
Männer ertragen starke Frauen einfach nicht

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Von Janete Delgado, Vivien Jereczek, 9b, Niels-Stensen-Gymnasium 29. Dezember 2009, 06:30 Uhr

Seit Anbeginn der Zeit werden Frauen benachteiligt und unterdrückt. Sie gelten als das schwache Geschlecht. Doch warum? Liegt es an Eva, die den Apfel vom Baum der Erkenntnis aß, oder daran, dass Adam einfach der Erste war, der von Gott erschaffen wurde?

Ihr beide seid jetzt vielleicht 12 oder 13 Jahre alt. Ihr geht auf ein Gymnasium. Damit gehört ihr schon zu einer privilegierten Schicht. Wie hoch ist der Jungenanteil in Eurer Schule? - Wie hoch ist der Anteil des (gutbezahlten) weiblichen Lehrpersonals im vergleich zum männlichen Lehrpersonal. Welches Geschlecht hat der (schlechtbezahlte) Hausmeister? Wie zeigt sich die Diskriminierung in Eurem Leben?

Durch die zahlreichen Frauenkämpferinnen, die es in der Vergangenheit gab, hat sich die Lage verbessert, aber völlig gleichberechtigt sind Männer und Frauen heute noch nicht.

Wer hat Euch erzählt, dass sich durch die Frauenrechtlerinnen die Lage der Frauen verbessert hat. Frauen haben heute mehr Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Hat sich dadurch ihre Lage verbessert?

Das sieht man immer wieder in den vermeintlichen Männerberufen. Natürlich gibt es auch Frauen, die sich für Dinge wie Holzarbeit, Automechanik oder Ähnliches interessieren.

Ja, und es ist eine Minderheit! Warum wohl? Kann es sein, dass diese Berufe körperlich anstrengend und schmutzig sind?

Doch anstatt für ihren Mut, sich unter diesen ganzen Männern beweisen zu wollen, gelobt zu werden, kommt es immer häufiger vor, dass ihre Arbeit nicht anerkannt wird und sie sogar noch weniger Gehalt bekommen als Männer in der gleichen Position. Ob sie ihre Arbeit dabei gewissenhafter und ordentlicher erledigen als einige ihrer männlichen Kollegen, ist gleichgültig.

Es ist unter Männern üblich, dass man für seine Leistung anerkannt wird, wenn überhaupt. Gewissenhaft und ordentlich zu sein ist nur ein Aspekt, ausdauern, entschlussfreudig, mutig, frustrationstolerant, kräftig (sofern erforderlich, flexibel zu sein, sind weitere Gründe. Bezahlt wird man für die Leistung, nicht für die Bemühung. Wenn es sich herumspricht, dass Frauen für die gleiche Leistung weniger Geld verlangen, werden nur noch Frauen angestellt.

Genauso sieht es in führenden Positionen aus. Vor vier Jahren hat sich zum ersten Mal eine Frau auf das Amt des Bundeskanzlers hoch gekämpft, und wir denken, heute kann kaum einer sagen, sie regiert das Land schlechter als ihre männlichen Vorgänger. Doch warum brauchte es so lange, bis wir diese Erfahrung machen durften? Zu gern wüssten nicht nur wir manchmal, was in den Köpfen der Männer vorgeht, wenn eine Frau besser ist als sie.

Der Weg nach oben ist hart und steinig und einsam. Viele Frauen scheuen diesen Weg. Aus gutem Grund. Denn ein Mann wird für Frauen mit zunehmendem sozialen Status attraktiver, das gilt umgekehrt nicht. Wenn eine Frau besser ist als ein Mann geht in seinem Kopf das vor, was auch im Kopf einer Frau vorgeht, wenn eine Frau besser ist als sie selbst.

Männer können einfach nicht verlieren. Weder ertragen sie es, wenn sie von Gleichgeschlechtlichen übertroffen werden, noch wenn Frauen besser sind.

Das ist ein großer Irrtum. Männer lernen bei ihrer Sozialisation vielfach, wie es ist, zu verlieren. Sie lernen aber auch, dass es darauf ankommt, weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben. Wie kommen Frauen damit zurecht, wenn eine andere Frau attraktiver und erfolgreicher ist als sie selbst?

Das sieht man besonders am Beispiel der Fußballnationalmannschaften. Während die Männer bei der letzten WM nur Zweiter geworden sind, haben die Frauen gesiegt und sich den Titel erkämpft. Hält man das einem Mann vor, bekommt man eine Antwort wie: "Das ist kein Fußball, was die da spielen."

Hätten die Frauen gegen die Männer gespielt, wären sie schon bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft aus dem Turnier geflogen.

Sind diese Antworten und diese Gedanken über Frauen gerechtfertigt? Ist es fair, uns nicht gleichzustellen? Viele Frauen und Mädchen werden sagen, nein, das ist es nicht. Auch wir finden das. Doch für uns bleibt nur inständig zu hoffen, dass unsere Kinder, Enkel oder vielleicht auch erst die Urenkel in einer Zeit der Gleichberechtigung leben werden, denn wir werden das nicht mehr erleben.

Gleichstellung heißt doch wohl: gleiche Chance. Gleichstellung heißt nicht: gleiches Ergebnis.

Der Punkt ist, dass Frauen privilegiert sind.

Sie profitieren von Staat und Gesellschaft deutlich mehr als Männer. Sie genießen Schutzrechte, die Männern vorenthalten werden.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.