Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Geschlechtsumwandlung - ein Ausweg? - Nein!

DschinDschin, Monday, 30.11.2009, 20:50 (vor 5874 Tagen) @ YogaMann

Chromosomen sind nur "Behälter" für DNA und DNA ist nur Träger von Information.
Das X-Chromosom ist nicht weiblich und das Y-Chromosom ist nicht männlich, auch wenn üblicherweise Männer ein Y-Chromosom tragen, es gibt aber auch XX-Männer und XY-Frauen.
Das Spiel der Erbinformation lautet: Informationen, welche die Träger dieser Information in die Lage versetzen, diese Information nachhaltig im Genpool der Art zu erhalten oder auszubteiten, bleiben erhalten. Informationen, welche den Trägern dieser Information Nachteile bescheren, verschwinden langsam.
Dabei wird nicht die Information an sich selektiert, sondern das, was sie in der Auseinandersetzung mit der Umwelt bewirkt, also der Phänotyp und dessen Verhalten.
Wenn ich sexuell reproduziere benötige ich zwei Sorten von Gameten: Samenzelle und Eizelle. Wenn ich "zweihäusige" Lebewesen habe, also keine Zwitter, muss irgendwie entschieden werden, wer Samenzellen produziert, und wer Eizellen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten und eine davon ist, ein Entscheidergen oder eine Entscheidergengruppe zu habe, die dann eindeutig dem einen oder dem anderen Lebewesen zuzuordnen ist, da ansonsten die Gefahr der Zwitterbildung besteht.
Alles Weitere ergibt sich aus dem Lebensmodell der jeweiligen Art.
Leben Eizellproduzenten und Samenproduzenten das gleiche Leben, wird auch ihr Phänotyp gleich sein. Unterscheiden sich die Lebensmodelle, wird sich dieser Unterschied auch im Vorhandensein oder der Nutzung der Gene abbilden.
Kämpfen die Samenproduzenten um die Eizellproduzenten, werden die Samenproduzenten größer als die Eizellproduzenten sein, es sei denn es gibt Umwelteinflüsse, welche dem Entgegenstehen, z.B. wenn die eigentlichen Besitzer eines Territoriums die Eizellproduzenten sind. Denn der Kampf um Resourcen ist noch wichtiger als der Kampf um Vermehrungspartner.
Ich vermeide bewußt die Begriffe männlich oder weiblich, denn wir asoziieren damit menschliche Vorstellungen von Mann und Frau. Und das ist gänzlich falsch, weil jede Art ihre eigene Strategie bei der Gestaltung der Zweigeschlechtlichkeit hat. Und jede dieser Strategien wurzelt im Lebensmodell (=Geschäftsmodell) dieser Art.
Wie alle phänotypischen Merkmale wurzelt auch unsere Geschlechtlichkeit in den Notwendigkeiten des Lebens, wobei wir eine Menge Ballast mit uns schleppen, also Nutzloses das nicht mehr oder noch nicht oder vielleicht auch nie gebraucht wird, aber nie zuviel davon.
Das Leben hat Mann und Frau zu dem geformt, wie sie vor uns stehen. Gene, Hormone, Gewebe sie sind nur Material, um ein Wesen zu formen, das ausreichend genug Lebenskraft hat, um sich zu erhalten und eine ausreichende Zahl von Nachkommen zu erzeugen und bis zur Selbständigkeit zu erhalten.
Würden alle Männer verschwinden und Frauen hätten die Möglichkeit dennoch auf sexuellem Wege Kinder zu bekommen, so würde der weibliche Phänotyp zerfallen in weibliche (Gebärorientierte) und männliche (Leistungsorienterte), einfach, weil keine weibliche Population gegen eine Mischpopulation bestehen könnte.
Es ist das Spiel des Lebens, das uns zu dem macht, was wir sind.

DschinDschin

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Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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