Re: Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt
Als Antwort auf: Re: Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt von Jörg am 09. Mai 2002 13:54:43:
Hallo Jörg
Was mir spontan dazu einfällt.
Also es war bestimmt keine Anspielung von Beatrix auf irgendwelche Leute hier. Die Aussage war einfach "generell" gemeint. Man sollte sich echt angewöhnen, sich keinen Schuh überzuziehen, der einem nicht passt, daran arbeite ich persönlich dauernd...schmunzelt!
Dann zum Thema Gewalt und Männer. Das ist ein sehr heikles Thema, weil viele Männer hier weibliche Gewalt kennen oder gar selbst erlebt haben.
Es ist aber nach wie vor so, dass körperliche Gewalt, die von Frauen ausgeht, vorwiegend im häuslichen Bereich statt finden. Deswegen ist auch Gewalt an Kindern ein Thema, dass neu durchleuchtet werden muss.
Dass Frauen oft psychische Gewalt ausüben, dass Liebesentzug und tagelanges eisiges Schweigen, auch eine Art von Gewalt ist, gerade gegenüber Kindern, dass all dies auch Gewalt ist, das ist mir persönlich bewusst.
Ich will weibliche Gewalt nicht verharmlosen und erst gar nicht abstreiten.
Nur bei allem Respekt, es ist eine Tatsache, dass ausser bei einfachem Diebstahl, mehr Männer straffällig werden als Frauen. Viele Männer werden Opfer durch männliche Täter. Ich rede nicht von Krieg, ist für mich immer ein echt doofes Beispiel, klar führen Männer Krieg, wenn sie die sind, die auch Militärdienst leisten müssen, also hier von einem guten Beispiel von männlicher Gewalt zu reden, ich weiss nicht.
Ich orientiere mich lieber im Alltag. Und ich erlebe auch mehr körperliche Gewalt von Jungs als von Mädchen. Wobei die Tendenz steigend ist, die Mädchen holen auf!
Ich will damit sagen, es ist eine Tatsache, dass die Welt auch voll ist mit männlicher Gewalt, die gibt es auch..und sie wird nicht besser dadurch, dass Frauen das ja auch tun.
Ich kann ja verstehen, dass es euch wohl langsam echt stinkt, wenn ihr wieder so eine "generelle" Aussage lest, das kann ganz schön frustrieren. Nur das geht uns Frauen auch so, auch wenn ihr das schwer nachvollziehen könnt.
Ich habe keine Probleme über weibliche Gewalt zu reden, sie existiert und es ist wichtig, dass wir dagegen angehen. Und wenn von männlicher Gewalt die Rede ist, dann sehe ich das genauso differenziert und vergesse dabei nicht, dass es genauso Frauen sind, die sich so verhalten. Verstehst du?
Ueber Gewalt reden, sollte nie bewertend sein, mich interessiert viel mehr, warum sind Menschen gewalttätig und wie finden wir ander Ventile wo wir Dampf ablassen können.
Zudem was sagt es aus, wenn viele "Gewaltverbrecher" männlich sind. Warum sind sie es, vielleicht, weil Frauen früher einfach gar nicht die Möglichkeit hatten "gewalttätig" zu sein ohne gleich aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden. Ihre Rolle verlangte nie nach Gewalt, zudem war Gewalt immer verpönt bei Frauen, zwei Frauen, die sich schlagen, hat doch was schlampenhaftes oder...schmunzelt..ist doch das Bild von dieser Scene!
Warum nimmt weibliche Gewalt zu, ich sehe ja selbst, dass meine Tochter auch von Mädchen körperlich attakiert wird. Es gibt vermehrt Gewalt, die auch von Mädchen ausgeht. Ist das nun ein Erfolg der "Emanzipation"...toller Erfolg, irgendwie stelle ich mir das anders vor.
Wäre es nicht sinnvoller, Gewalt abzubauen und Jungs die Möglichkeit zu geben, ihre Emotionen auch anders ausleben zu können. Anstatt Mädchen dazu zu ermutigen, möglichst böse zu sein, weil sie ja dann anscheindend in den Himmel kommen.
Nun ja....meine Ansicht ist schliesslich auch nur eine ganz subjektive.
Es grüsst dich
Jolanda
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Beatrix,
09.05.2002, 03:31
- Re: Die Ursachen gilt es zu bekämpfen! - Joachim, 09.05.2002, 11:09
- fast nur Mainstream - Norbert, 09.05.2002, 14:52
- Re: Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt -
Jörg,
09.05.2002, 16:54
- Re: Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt - Jolanda, 09.05.2002, 20:32