Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt

Beatrix, Thursday, 09.05.2002, 03:31 (vor 8615 Tagen)

Ich halt nicht so viel vom Meckern. Sondern richte mein Augenmerk lieber auf positive Ansätze.
Im Vergleich zum täglichen Verschweigen männlicher Gewalt durch diejenigen Männer, die sich voll auf die Schuld der Frauen konzentrieren und die eigene Schuld nicht mehr wahrnehmen, finde ich den folgenden Text sehr mutig:

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Zur zur Hoffnung berufen ... Wege aus der Gewalt!

von Heinz-Georg Ackermeier

"Unsere Welt scheint gefangen in einer tödlichen Spirale von Krieg, Gewalt und Zerstörung.
Eine Kultur der Gewalt breitet sich aus und sie setzt sich über alle Normen des Völkerrechtes hinweg."

So schreibt der Generalsekretär des ökumenischen Rates der Kirchen, Konrad Raiser, in seiner Weihnachtsbotschaft 2000. Gibt es Alternativen zur Kultur der Gewalt? Die aktuelle Antwort des ökumenischen Rates der Kirchen ist die Dekade zur Überwindung von Gewalt, in der alle Mitgliedskirchen, Initiativen, Gruppen und Gemeinden aufgerufen sind, sich mit Aktionen und Projekten zu beteiligen.

Die Frage nach der Gewalt ist auch und in erster Linie ein Männerthema. Männliche Gewalttaten können nicht nur als individuelle "Ausrutscher" gesehen und gegebenenfalls therapiert werden. Sie sind auch Ausdruck einer historisch gewachsenen männlichen Dominanzkultur. Diese gilt es zu bearbeiten und zu verändern. Die Frage nach der Gewalt muss aber auch die männlichen Opfer in den Blick nehmen und eine gängige Zuordnung -
Männer sind Täter, Frauen sind Opfer - differenzieren. Die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland nimmt die Herausforderung an, die das Dekadethema an sie stellt.
Wir möchten die Männer in den Gemeinden und Kreisen für die Fragestellung sensibilisieren und sie zur Auseinandersetzung mit dem Problem der Gewalt ermutigen: Wir Männer wollen uns einsetzen für das Leben und gegen die Destruktion. Zivilcourage wird von unseren Politikern zunehmend gefordert - doch Zivilcourage will gelernt sein. Einen solchen Lernprozess möchten wir als Männerarbeit anstossen und begleiten.

Die Männerarbeit koordiniert daher ihr Arbeitsprogramm unter dem Motto:

Wir sinds leid! Männer gegen Gewalt.

Für die evangelische Männerarbeit ist in diesem Jahr ein spezieller Gewaltaspekt besonders zu berücksichtigen: Gewalt gegen die Schöpfung. Der 15. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe wird für die Männerarbeit zur Initiative gegen das Vergessen und zur Verstärkung ihres Einsatzes für die strahlengeschädigten Kinder in Weißrussland.Wir wünschen uns sehr, dass dieser Einsatz für unser Projekt Nadeshda in den Gruppen und
Gemeinden gerade in diesem Jahr phantasievoll, kreativ und konkret zum Ausdruck kommt.

Wort zum Männersonntag

Der ökumenische Rat der Kirchen hat für 2001 bis 2010 eine Dekade zur Überwindung von Gewalt ausgerufen. Er bittet alle Mitgliedskirchen ihre Aktivitäten zu intensivieren um gegen eine Kultur der Gewalt eine Kultur des Friedens wirksam werden zu lassen.

Täglich erreichen uns Berichte von den Kriegsschauplätzen dieser Erde. Täglich breitet sich Gewalt um uns aus: in Familien, auf Schulhöfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Insbesondere rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten haben stark zugenommen.

Die Auseinandersetzung mit dem Gewaltthema berührt zentrale Fragen des christlichen Glaubens und die Rolle des Mannes in Geschichte und Gegenwart. Deswegen können christliche Männer angesichts dieser Entwicklungen nicht zur Tagesordnung übergehen:

Zur Hoffnung berufen - Wege aus der Gewalt

heißt das neue Jahresthema der Männerarbeit. Gewalt ist in erster Linie ein Männerthema. In der Regel sind die Täter Männer. Dabei müssen aber auch die männlichen Opfer wahrgenommen werden.

Wege aus der Gewalt: Das ist die selbstkritische Frage nach einem Männerbild, das sehr stark vom Herrschen geprägt ist und Ohnmachtserfahrungen kaum erträgt.

Wege aus der Gewalt: Das ist die Auseinandersetzung mit den Gewalttraditionen der Bibel und der Kirchengeschichte.

Wege aus der Gewalt: Das ist die Entdeckung der Botschaft Jesu von der Nächsten- und Feindesliebe als Ausdruck jener Freiheit, die den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt unterbricht.

Wege aus der Gewalt: Das ist das Ausprobieren dieser Freiheit - nicht naiv, sondern realistisch, kalkulierend und mögliche Folgen bedenkend.

Wege aus der Gewalt: Das ist die Lebenshaltung des längeren Atems, die die Hoffnung auf Veränderung nicht aufgibt, weil sie sich zur Hoffnung berufen weiß.

Wege aus der Gewalt: Das ist auch die Erinnerung an die Gewalt gegenüber der Schöpfung.
2001 jährt sich das Ereignis der Tschernobylkatastrophe zum 15. Mal. Der evangelischen Männerarbeit erwächst daher in diesem Jahr eine besondere Verpflichtung, dem Vergessen entgegenzuwirken und die Hoffnung auf Veränderung wach zu halten. Diese Hoffnung hat einen Namen: Nadeshda - das Bildungs- und Erholungszentrum für strahlenkranke Kinder in
Weissrussland. Das Engagement für die betroffenen Kinder in Nadeshda ist Hoffnung und Protest zugleich: Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft und Protest gegen eine Technologie, die diese Zukunft bedroht.

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nachzulesen unter http://www.maenner-online.de/

ciao
Beatrix


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