Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis
Als Antwort auf: Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis von newbie am 19. November 2005 14:21:
Hallo newbie,
warum muß man dazu den mann immer in die pflicht nehmen? ich finde es nicht gut, daß man damit droht, das elterngeld zu kürzen, wenn der mann nicht eine neue rolle einnimmt. kann nicht jeder mann (so wie es eine frau schon lange darf) seine männliche rolle auch so leben wie er will?
Aber sicher soll er können. Und verzichtet (zusammen mit seiner Partnerin) in diesem Fall lediglich auf die "Bonuszahlung" für zwei weitere Monate. Genauso andersherum: bleibt nur der Mann zu Hause, gibt es ebenfalls nur Geld für 10 Monate. Ganz gerecht - wenn nicht wieder so etwas dazukommt wie bei der Anrechnung der Erziehungszeit - Frau muß zustimmen oder so.
Aktive Vaterschaft widerspricht wohl kaum einer männlichen Rolle. Wer das nicht will, sollte sich fragen, wozu er überhaupt Vater werden will.
(Bitte nicht auf Dich beziehen - wer es nicht _kann_ ist ein ganz anderer Fall).
es gibt doch so fälle, in denen sich die frau ein kind wünscht, der mann im grunde aber nicht vater werden will, dann aber aus liebe zur frau doch ja zu einem kind sagt. da spielt ja auch immer ein wenig angst vor dem verlassen werden mit. auch die rolle des vaters sollte man nicht per gesetz an etwas festnageln. das wäre doch auch langweilig für die frau, wenn es einen standardisierten vater gibt, der so und so sein muß per gesetz.
damit ein mann, der auch aktiv an der erziehung seiner kinder teilhaben kann sollte man lieber mal die arbeitgeber und auch die gesellschaft soweit bekommen, daß sie für eine vereinbarkeit von familie und beruf sorgen, auch dann noch, wenn er getrennt von seinen kindern lebt.
Volle Zustimmung! Und ich sehe bei der geteilten Elternzeit positive Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Job und Familie für Väter. Wenn es um 3.600 Euro geht, werden sicher viele Väter diesen Weg gehen und es wird, auch für Arbeitgeber und auch für Frauen und Männer (die Elternzeit nehmende Väter heute scheel anschauen), einfach _normal_, daß auch ein Vater sein Kind eine Zeitlang betreut.
Das halte ich für wünschenswert, auch damit ein Vater in der öffentlichen Meinung wieder etwas anderes wird als ein - leicht zu entsorgender - Samenspender und Zahlemann. Geteilte Elternzeit ist nur ein Mosaiksteinchen, aber sie trägt dazu bei.
das kann man aber auch anders erreichen. nicht immer quasi neue pflichten dem mann aufbürden. so wie es kommen soll ist das doch eine halbe drohung. wenn du als vater nicht mindestens 2 monate zu hause bleibst und dich um dein kind kümmerst, bekommst du von vater staat 3600 weniger im grunde ist das dann auch ein nachteil fürs kind, wenn der vater die zwei monate nicht nimmt.
ich lebe in einen freien land und kann tun und lassen was ich will, soweit das nicht gegen geltende gesetze verstößt. und das was ich tun kann, ohne irgend welche gesetze zu verstoßen wird immer enger.
von daher war das so wie es mit dem erziehungsgeld lief ganz in ordnung. das einzige, das fehlte war den vätern mut zu machen, einen teil der erziehungszeit zu nehmen und gleichzeitig den arbeitgeber in die pflicht zu nehmen, daß man ihm deswegen nicht kündigen kann.
auch der frau muß man klar machen, daß es im interesse des kindes besser ist, wenn auch der vater sich eine weile ums kind kümmert. ob nun mutter und vater zusammen wohnen sollte dabei egal sein.
es wird seltsamer weise immer der falsche in die pflicht genommen. genau der, der am wenigsten für das bestehende kann. gesellschaftliche zwänge und die mutter seines kindes hindern ihn daran. meiner meinung nach ist das nur ein weiterer schritt in der verskavung des mannes. es ist sicher der einfachere weg, der schlußendlich aber sicher nicht der beste weg ist.
daß du mich richtig verstehst: ich hätte damals lieben gerne auch einen teil der erziehungszeit genommen. leider klappte es mit der mutter nicht und ich ging, als das kind 4 monate alt war. so aus der distanz habe ich als nicht sorgeberechtigter keine chance, meinen teil dazu beizutragen. ich war auch innerhalb der ersten drei jahre des kindes arbeitslos und hätte von daher das kind problemlos auch so bei mir haben können. aber die mutter wollte nicht mehr. es ist ihr kind und basta.
also damals das gemeinsame sorgerecht bei geschiedenen zum regelfall werden sollte dachte ich auch, daß das ein schritt in die richtige richtung ist. was ist daraus geworden und was hat es gebracht?
dadurch wäre es die freie entscheidung des mannes, ob er nun aktiv an der erziehung teilnimmt oder auch nicht. eine frau kann das doch auch frei entscheiden.
Diese Entscheidung sollte _vor_ der Entscheidung für Elternschaft stehen, findest Du nicht?
sicher, wenn das für den mann machbar ist. es soll auch genug fürsorgliche väter geben, die wider willen von der mutter zum vater gemacht wurden. ich denke mal, daß ein großteil der väter dieses verantwortungsbewußtsein hat. viele wissen auch vor dem ersten kind nicht mal, auf was sie sich in der heutigen zeit damit einlassen.
die dressur des mannes findet wohl nie ein ende.
Sicher nicht. Wie weit wir uns dressieren lassen, und wie weit wir uns - im eigenen Interesse - vielleicht auch selbst dressieren, liegt aber in unserer Entscheidung.
drum sollte mann gegen jegliche staatliche pflichten sein, die uns mehr zum dackel machen. meiner meinung nach sollte man vielmehr die gesellschaft und die frau in die pflicht nehmen, ein geändertes rollenbild von männern und vätern zu akzeptieren.
frei sein bedeutet für mich die muse zu haben auch mal neues zu probieren. egal, ob es ein neues leben ist oder einfach eine neue aufgabe, die mir sinn in leben gibt. eine pflicht oder ein zwang berauben mich dieser freiheit. die muse verkümmert und man lebt den alltagstrott. aus einem zwang heraus hätte niemand die entdeckung gemacht, daß die erde eine kugel sein muß. aus einem zwang heraus wäre sicher niemand auf die höchsten berge unserer erde geklettert oder hätte im nonstoppflug den atlantik überquert.
wären wir heute noch im glauben, die erde wäre eine scheibe, würde sicher keiner die entdeckung machen, daß sie vielleicht doch eine kugel sein könnte und schon gleich gar keiner würde das wagnis eingehen, einfach auf den atlantik hinaus zu fahren und zu gucken, was dort noch so alles kommt.
freundliche grüße
Conny
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Gast-MS,
18.11.2005, 13:20
- Warum reagierst du auf das schwachsinnige Gegacker von nem Quoten-Huhn ? (nT) - Sven, 18.11.2005, 18:19
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
Krischan,
18.11.2005, 19:15
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
18.11.2005, 23:12
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis - Odin, 19.11.2005, 03:19
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
Conny,
19.11.2005, 13:13
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
19.11.2005, 16:21
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
Conny,
20.11.2005, 00:48
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
20.11.2005, 18:29
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis - XRay, 21.11.2005, 20:40
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
20.11.2005, 18:29
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
Conny,
20.11.2005, 00:48
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
19.11.2005, 16:21
- Re: Die Ära Merkel beginnt: v.d. Leyen will radikal anderes Rollenverständnis -
newbie,
18.11.2005, 23:12