Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Maskulismus im Kontext einer neokonservativen Kulturrevolution

susu, Thursday, 08.09.2005, 00:31 (vor 7396 Tagen) @ Lucius I. Brutus

Als Antwort auf: Re: Maskulismus im Kontext einer neokonservativen Kulturrevolution von Lucius I. Brutus am 07. September 2005 12:45:

Einige sehnen sich nach alten Rollenbilder, andere rufen nach neuen, aber es sind immer Rollenbildern und es ist immer, deiner Analyse entsprechend, ein Ruf nach Unmündigkeit. Es ist illusorisch, den einen Ruf als Freiheit und den anderen als Verfall und Rückständig abzustempeln.

Es gibt genauso - und dafür trete ich ein - die Möglichkeit sich nicht an solchen Rollenbildern zu orientieren. Es gibt eben als Alternative die Möglichkeit des selbstbestimmten Handelns.

Ein gesellschaftliches Zusammenleben ohne Wechselwirkung der Individuen ist absurd. Die Wechselwirkung an sich bestimmt die Abhängigkeit der Individuen von einander, und ihr Grad und Verfelechtung bestimmt das gesellschaftliche Modell.

Wechselwirkung muß nicht mit Abhängigkeit einhergehen. Zumindest nicht in dem Maße, in dem sie einmal existiert haben und meines Erachtens nach auch nicht in dem, in welchem sie gegenwärtig existieren.

Die Frage ist, in wie fern ein Modell stabil ist und wann nicht? Wenn neo-konservative nach alten Rollen rufen, so sehnen sie sich im Grunde nach der alten Stabilität, weil für sie neue Modelle und Rollen ein unabsehbares Risiko mit sich bringen. Es wäre müßig, darüber zu streiten, welches Modell Freiheit und welches Knechenschaft verheißt.

Richtig. Und ich kann durchaus nachvollziehen, warum sich Menschen nach Stabilität sehnen und warum sie das gerade jetzt in dem Ausmaß tun, in dem sie es tun. Aber die Frage ist ohnehin: Kann es eine Stabile Gesellschaft geben? Und ich bin Überzeugt davon, daß es sie nicht geben kann. Allein die technischen Revolutionen, die immer schneller aufeinander folgen. Die Globalen Entwicklung der Bevölkerung, die weit mehr als nationale Überlegungen soziale Veränderungen erfordert. Die neuen Erkenntnisse in der Biologie. Die kulturellen Veränderungen. Es ist heute nicht mehr möglich eine Gesellschaft für die Ewigkeit zu denken. Das macht vielen Menschen Angst und deshalb wählen sie sich in die 50er zurück, die einen in der Hoffnung auf ein zweites Wirtschaftswunder, die anderen in den Traum vom sozialistischen Paradies. Aber eigentlich ist jetzt die Zeit für neue Antworten auf neue Fragestellungen.

susu


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