Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Warnung an alle zukünftigen Hausmänner

Scipio Africanus, Wednesday, 29.06.2005, 13:56 (vor 7467 Tagen) @ blendlampe

Als Antwort auf: Re: Warnung an alle zukünftigen Hausmänner von blendlampe am 28. Juni 2005 17:55:

Ein dicker Punkt ist wie üblich natürlich ausgeblendet: Die Familie nach der Trennung. Bei einem Rollentausch erfahren dann Männer, dass sie vor Gericht trotz ihrer Erziehungsarbeit genausowenig Chancen auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben wie Männer, die Familienernährer waren. "Die Kinder gehören zur Mutter" bricht jede anderslautende Rollenvereinbarung.

Ein sehr interessanter Punkt in der Debatte.

Die Formulierungen der relevanten Gesetzesartikel sind geschlechtsneutral gehalten. Die Rechtssprechung begründet die Zuweisung der Kinder zur Mutter meist mit der Beibehaltung der gelebten Rollenverteilung, um Kontinuität zu gewährleisten.

Diese Rechtspraxis zementiert die traditionelle Rollenverteilung. Trotzdem kämpfen so ziemlich alle FeministInnen für die Beibehaltung dieser Rechtspraxis. Das hindert sie allerdings nicht daran, dauernd das harte Los der Alleinerziehenden Frauen zu beklagen, und groteskerweise Männer als Nutzniesser darzustellen. Hier zeigt sich besonders eindrücklich die Verlogenheit des kleinbürgerlichen Feminismus.

In der Mehrzahl der Fälle ist nach wie vor die Mutter die primäre Bezugsperson, der Vater arbeitet ausserhäuslich und ist für den finanziellen Unterhalt zuständig. Damit wird die Zuteilung der Kinder zur Mutter scheinbar sachlogisch begründet, und dem Vorwurf der geschlechtsspezifischen Diskriminierung wird ausgewichen.

Mich würden Statistiken interessieren, die deine Aussage stützen, dass nämlich bei umgekehrter Rollenverteilung trotzdem die Kinder in der Regel der Mutter zugesprochen werden.

scipio


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