Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Wann wird man in Deutschland frei reden dürfen?

Ridcully, Thursday, 09.06.2005, 21:27 (vor 7487 Tagen)

Ich bin erst seit relativ kurzer Zeit in diesem Forum aktiv. Es erstaunte und erfreute mich, so eine Möglichkeit des Herrschafftsfreien oder vielmehr political-correctness-Freien Diskurses zu finden.
Ich muss aber auch feststellen, dass sich viele der Beiträge sehr in Details und Fällen verlieren( Was auch OK ist) und die großen Fragen verlorengehen.

Eine für mich überaus bedeutsame Frage ist, wann und ob es in Deutschland möglich sein wird über Geschlechterfragen offen zu reden. Es scheint mir, dass das bisher nur sehr eingeschränkt oder in kleinem Kreise möglich ist. In einem Beitrag hier schrieb mir jemand, dass linke Diskussionsgruppen an der Uni nicht repräsentativ wären.
Ich bemerke aber, dass die Offenheit für feminismuskritische Positionen ganz systematisch mit einigen Faktoren variiert. Da ist zunächst die Gruppengröße. Je größer die Gruppe, desto mehr beruft man sich auf pc und stereotype Diskussionsmuster, statt offen zu sein. Der zweite Faktor ist die Bildungsnähe. In bildungsferneren Kreisen ist eher eine klare - und auch das muss man zugeben - konservative Diskussion der Geschlechterrollen angesagt. Dass aber gerade an den Unis, wo die Bildung erzeugt und verbreitet wird der "politisch korrekte" Diskurs und gerne auch feministische Positionen ihre Verbreitung finden,finde ich beunruhigend! ich habe selbst die Erfahrung machen müssen, dass da ein Referat von mir runtergemacht wurde, weil ich ein Mann bin.

Kurz gesagt, die feministische Diskussionshoheit über Geschlechterfragen besteht. Diese ergeht sich in der perfiden Rhetorik, dass JEDE Verallgemeinerung über Frauen Sexismus sei, und man das ja nicht verallgemeinern könne, "denn ich habe eine Freundin die...", während Männer als schwanzgesteuerte Idioten, die gefühllos sind zu bezeichnen offenbar als wenig sexistisch gilt. Nach dem Motto:" Wir wissen ja wie die Männer sind!" Zwinker,zwinker...
Wenn man zu Frauenkritische Positionen bringt wird man gefragt, ob man es denn gut finde, wenn Frauen vergewaltigt,misshandelt oder benachteiligt werden?

Ich frage also: Wie groß ist die Chance, dies Deutungsmonopol zu durchbrechen?
Wie kann das gelingen, wenn über allein paar Idiologinnen sitzen?
Was kann man tun?


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