Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ergänzung

Ekki, Thursday, 02.06.2005, 22:15 (vor 7496 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: Ein feministisches Dogma auf dem Prüfstand von Ekki am 02. Juni 2005 12:07:

Mein Niederlassungsleiter - er, ich und noch ein Mitarbeiter sind die einzigen "Westler" in der ansonsten polnischen Belegschaft - hat übrigens dieselbe Einstellung. Er meinte neulich zu mir:

"Ich habe schon etliche Auseinandersetzungen darüber gehabt, inwieweit die familiäre Situation in der Arbeit zu berücksichtigen ist. Erst kürzlich bin ich regelrecht ausgerastet, als mir eine Mitarbeiterin sagte, sie müßte wegen der Familie immer pünktlich nach Hause gehen. Das läuft ja bei mir gar nicht. Ich seh's nämlich nicht ein, daß die Kinderlosen immer die Deppen für die Leute mit Familie sein sollen."

Man muß dazu sagen: Der Mann ist mit einer Polin verheiratet und hat Zwillinge - und trotzdem diese Einstellung. Hut ab![/u]

In Bezug auf dieses Thema ist übrigens meine Lieblingspartei FDP in meinen Augen kräftig dabei, in eine selbstgestellte Falle zu laufen. Auf der Abschlußkundgebung zum NRW-Wahlkampf meinte Guido Westerwelle nämlich:

"Wir sind nicht der Meinung, daß eine Frau, die nach der Geburt ihrer Kinder wieder in den Beruf zurückwill, eine Rabenmutter ist. Und wir betrachten eine Frau, die nach der Geburt ihrer Kinder zu Hause bleiben will, auch nicht als "Heimchen am Herd". Das ist nicht liberale Politik. Weder das eine noch das andere werden Sie bei uns hören - auch nicht in abgemilderter Form. Die FDP ist die Partei der Wahlfreiheit."

Dies ist in einem Land, über das seine Beobachter einmütig sagen, zu den am festen verwurzelten Grundüberzeugungen in diesem Lande gehöre es, daß die Kinder und die Mutter so oft wie möglich zusammen sein sollen, Augenwischerei.[/u]

Die - keineswegs schweigende! - Mehrheit wird entschlossen dafür sorgen, daß die Einrichtung von Kinderbetreuungsstätten so weit reduziert wird wie nur irgend möglich.

Das kann ich nur zutiefst bedauern. Und so weine ich in diesem einem Punkt der rot-grünen Regierung durchaus nach.


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