Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Sachsen - Vater ersticht seine sechs Jahre alten Zwillingsmädchen (Ehekrise)

Halunke, Monday, 16.05.2005, 19:41 (vor 7516 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Sachsen - Vater ersticht seine sechs Jahre alten Zwillingsmädchen (Ehekrise) von Jolanda am 16. Mai 2005 16:33:10:

Lies einfach nochmal, was ich geschrieben habe.

--- ...muss ich nicht, anscheinend hat Andreas auch nicht so ganz genau richtig verstanden, was du uns ganz genau sagen wolltest... ;-)

Dann mal ausführlicher, da ich ja damit angefangen habe. ;-)

Es sollte mitnichten eine „Entschuldigung“ sein. Selbstverständlich ist Mord unentschuldbar!
Es sollte nur andeuten – nein nicht nur andeuten – es sollte ganz klar aussagen, dass die Väter in den genannten Fällen NICHT die Alleinschuld tragen. Sie sind jedoch leider die, die in ihrer Ausweglos geglaubten Situation den allerletzten Schritt taten. Aber den langen Weg bis zum „letzten Schritt“ wurden sie oft von Frau und Staat getrieben. Das sollte man nicht vergessen! Wie gesagt, die Morde sind nicht zu entschuldigen – will ich auch überhaupt nicht.
Die Genannten sind die, die explodiert sind. Aber die Lunte wurde von anderen angezündet und tunlichst am brennen gehalten.
Und, dass man nicht jeden Menschen bis aufs Äußerste reizen und demütigen kann, ohne „Gegenwehr“ zu bekommen, ist jedem von uns klar.

Eines möchte ich noch anfügen: Im Gegensatz zu erwähnten Kindesmörderinnen, versuchten die meisten Väter auch ihrem eigenen Leben ein Ende zu bereiten. Auch dies soll keine Entschuldigung sein oder ein Versuch, die Taten in ein besseres Licht rücken – wie auch, bei getöteten Kindern! Aber es ist doch ein augenfälliger, gravierender Unterschied und für mich ein Beweis, dass diese Menschen tatsächlich an einem Punkt waren, wo ihnen alles egal war.

Ich bin Vater. Ich könnte meiner Tochter NIE! etwas antun. Das haben all die Väter mit Sicherheit auch einmal von sich gesagt. Und? Sie haben es doch getan! Ich habe keine Ahnung, was alles passieren muss, damit ein Vater so durchdrehen kann – aber es muss unendlich viel sein – viel mehr jedenfalls, als eine „Überforderung mit der Situation“, denn die Taten waren geplant und keine Affekthandlung, was für mich das Ausmaß an innerer Zerstörung in diesen Menschen noch verdeutlicht (Was gibt es denn schlimmeres, als bei vollem Bewusstsein seine eigenen Kinder sterben zu sehen – noch dazu von eigener Hand!?). Und diese „Zerstörung“ haben sie sich schließlich nicht selbst zugefügt. Eine überforderte Säuglingsmörderin hat immer noch diverse Möglichkeiten, sich des „Problems“ zu entledigen – Babyklappe, Adoption, bei Verwandten unterbringen. Und? Welche Optionen, außer die absolute Resignation haben Väter? So ganz und gar ohne Einfluss auf die Entwicklung der Situation?
Ich hoffe du verstehst mich recht. Sie kann immer noch hingehen und sagen: Ich packs nicht, bitte nehmt das Kind. Und jeder wird dafür (mehr oder weniger) Verständnis aufbringen und ihr ihre „Sorgen“ abnehmen. Er hingegen kann nicht einfach hingehen und sagen: Ich halt das nicht aus, bitte gebt mir wenigstens meine Kinder wieder.
Nein – diese Väter, mit den Mördermüttern zu vergleichen, halte ich für unmöglich.

Noch einmal (zur Sicherheit): Dies ist KEIN Plädoyer für Mörder! Sie müssen bestraft werden – und zwar gerecht ihrem Verbrechen!
Und weil ich so denke, kann ich mich Nachfolgendem (von dir) nur anschließen!
„Diese Väter sollten Mahnmal sein für uns, uns aufzeigen, wie weit es bereits gekommen ist, aber entschuldigen sollte man so eine Tat trotzdem nicht. Denn egal wie schwer die Situation war, es steht keinem Vater und keiner Mutter zu, zu entscheiden, ob ihre Kinder noch leben sollten oder nicht. Verdammt noch mal, ist doch wahr. Man kann doch nicht, nur weil man selber mit dem Leben nicht mehr klar kommt, einfach entscheiden, dass es für die Kinder auch besser ist, wenn man sie umbringt.“

Gruß, Halunke


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