Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das dämliche Geschlecht

Joachim, Monday, 18.11.2002, 23:46 (vor 8426 Tagen)

Das dämliche Geschlecht
Die männliche Sicht

Worüber Frauen sich nicht alles streiten! Und worüber sie sich Gedanken machen! Frauen sind dämlich, faul und unaufrichtig, sagt Barbara Bierach. Und damit ist ja eigentlich schon alles gesagt zu der Frage, warum Frauen, obwohl quantitativ nachweisbar in der Mehrheit und, zumindest sagt einem dieses das männliche Gefühl, auch qualitativ uns in nichts nachstehend, es einfach nicht schaffen, sich durchzusetzen gegen uns im Kampf um Macht und Positionen.

Denn würde je ein Mann über seinesgleichen sagen: Männer sind dämlich, faul und unaufrichtig? Niemals. Und wenn doch? Dann würden wir ihn halt milde belächeln und in die Softieecke stecken - damit wir dort über ihn schmunzeln können. Aber ein solcher Aufschrei der Empörung?

Als Mann sitzt man deshalb im Gemeindehaus am Blarerplatz unter vielen, vielen Frauen mit wenigen männlichen Begleitern und ist ziemlich schnell ziemlich beruhigt. Vollkommen entspannt hört man sich dann dieses merkwürdige Machwerk an, das doch angeblich dem anderen Geschlecht Mut machen soll. Es weglocken soll aus der Jammerposition. Und in Wirklichkeit doch nur eines tut - nämlich jammern.

Bierach jammert, dass es den Frauen an Selbstverantwortung mangelt, sie beklagt, dass sie die Macht nicht wirklich wollen und dass sie nicht bereit sind, ihre eigene Faulheit zu überwinden, um mit uns den Kampf um die Toppositionen der Gesellschaft aufzunehmen. Und sie stöhnt - werbewirksam mit kraftvollen Worten wie "Kriegsentscheidung" oder "Wesen mit Eierstöcken" um sich werfend - über ihre jammernden Geschlechtsgenossinnen, die gerne den Männern die Schuld an ihrem eigenen Scheitern geben. Wobei sie doch eigentlich selber schuld sind an ihrer Misere. Vielleicht ja auch nur deshalb, weil Frauen, so Barbara Bierach, "mehr als alles andere sich einen Mann wünschen" und fürchten, durch Erfolg ihre feminine Attraktivität einzubüßen.

Zugegeben, als Mann ist man da versucht, ein wenig selbstgefällig in sich hineinzuschmunzeln. Aber man kann auch schon verstehen, warum Frauen sich über dieses Buch so aufgeregt haben. Ob es Recht hat? Ach, Männer werden Frauen doch eh nie ganz verstehen.

Von Kai Holoch

Aktualisiert: 18.11.2002, 06:05 Uhr

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