Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauen werden immer unverschämter!

Maesi, Tuesday, 22.10.2002, 21:30 (vor 8452 Tagen) @ pit b.

Als Antwort auf: Re: Frauen werden immer unverschämter! von pit b. am 22. Oktober 2002 01:08:16:

Hallo pit

Ich denke dass man, also nicht nur Frauen, die Gesellschaft in meheren Klassen unterteilt. Wohl eher unbewusst. Zum Beispiel:
1. Klasse: Männer, die Herrscher der Welt, jahundertelange Unterdrücker der Frauen, Schaffer von Recht, Ordnung, Politik und Gesetz.
2. Klasse: Frauen, die Unterdrückten, die Benachteiligten, die, denen "Mann" das Leben schwer macht, die, die nur nach dem Aussehen beurteilt werden.
3. Klasse: Ausländer, Immigranten, Senjioren, Behinderte oder so.
Mit diesen Informationen, die natürlich keiner in Frage stellt, da ja jeder weiß, dass es so ist, damit fängt man an zu überlegen:
Wenn die Männer die erste Klasse sind und alles bestimmen, dann haben sie die Verantwortung für die Zweite und die Dritte. [...]
Damit ist klar, dass eine Benachteiligung und Diskriminierung von Personen der zweiten Klasse ein Kapitalverbrechen ist auf dem die Todesstrafe stehen sollte.
Eine Diskriminierung von Personen der ersten Klasse hingegen kann hingenommen werden, da sie ja sowieso die überall Macht haben und bevorteilt werden.
Eine kleine Benachteiligung können sie ja vertragen.

Die von Dir erwaehnte Einteilung wird tatsaechlich oft gemacht. Um die angebliche Privilegierung der Maenner auszugleichen, wird ja oft als Kompensation eine Bevorteilung von Frauen auf einem anderen Gebiet gefordert; dies nennt feministin dann euphemistisch 'positive Diskriminierung'. Die maennlich dominierte Politik soll dann diese Diskriminierungsmassnahmen absegnen.
Das Fatale daran ist: Ungleichheiten werden damit keineswegs beseitigt sondern zementiert oder sogar ausgebaut. Das Einfordern von Sonderrechten und Privilegien fuer Frauen wird gerade von feministisch angehauchten Politikerinnen (und auch Politikern) exzessiv betrieben. Als Gruende vorgeschoben werden normalerweise Schutzbeduerfnis (z.B. bei Gewaltschutzgesetz, Frauenhaeusern, Frauentaxis, Frauenparkplaetzen, etc.), eine angeblich existierende Benachteiligung von Frauen (z.B. bei Quotenregelungen, frauenspezifischen Kursen und Ausbildungen, etc.) oder die Schaffung von Freiraeumen fuer Frauen (z.B. bei Frauencafes, Frauenbibliotheken, etc.). Mit solchen moralischen Noetigungen an die Adresse der (vermeintlich) Starken und Maechtigen werden Gesetze und Regelungen durchgebracht, die mehr oder weniger deutlich maennerfeindlich sind. Eigentlich ist damit der Beweis erbracht, dass Maenner gar nicht so maechtig sind, und dass diese immer wieder bejammerten patriarchalischen Strukturen gar nicht so frauenfeindlich sind; ansonsten wuerde ja keine dieser Regelungen eingefuehrt. Aber mit grossem rhetorischen und propagandistischen Aufwand wird hernach jeweils immer noch verkuendet, dass die Gleichstellung noch laengst nicht erreicht sei, und dass Frauen noch immer systematisch von Maennern unterdrueckt wuerden.

Gruss

Maesi


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