Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Kinderbuchklassiker blütenweißrein (Allgemein)

Sven ⌂ @, Wolfsburg, Sunday, 06.01.2013, 20:57 (vor 4128 Tagen) @ Detektor

Man muss hier zwei Dinge unterscheiden:

- Verwendung von Begriffen mit etymologisch neutralem Hintergrund, die zum Zeitpunkt des literarischen Werkes keine negative Interpretation erfahren haben
- Gezielte Einstreuung ideologischer Botschaften in Kinderliteratur, um diese für das entsprechende Gedankengut empfänglicher zu machen

Handelt es sich wirklich um Literatur, die gezielt ideologisch aufgeladen wurde, ist die Sache im Grunde ganz einfach: Belässt man sie im Original, werden sie irgendwann nur noch als ideologische Propaganda wahrgenommen werden und entwertet sich selbst. Enfernt man durch eine Korrektur die ideologische Aufladung, bleibt das Machwerk jedoch noch als wertfreie Kinderliteratur zur reinen Unterhaltung erhalten.

Handelt es sich wiederum aber lediglich um Literatur, deren Begriffsverwendung der damaligen Zeit entsprach, sieht das anders aus. Durch eine Änderung negiert man die Möglichkeit, sich mit dem zeitlichen Kontext auseinanderzusetzen und bügelt die Tiefe der Literatur bis zur Oberfläche ab. In vielen Fällen ist ein Bezug zur Historie überhaupt nicht mehr vermittelbar. Weit schwerwiegender ist aber, dass die negative Interpretation (die eigentliche "Diskriminierung") vom Zensor vorgenommen wird und eben NICHT vom ursprünglichen Autor. Es ist eben gerade jener politisch korrekte Zeitgeist, der solche Literatur dann überhaupt erst mit Ideologie auflädt - das ist das Fatale.

Mal ganz davon abgesehen, dass selbst der Begriff Diskriminierung freilich bereits verfälscht ist. Denn es ist überhaupt nichts erkennbar Falsches daran, in seinem Wortsinne zwischen unterschiedlichen Ethnien zu unterscheiden. Zum Rassismus wird das erst durch eine verächtlichmachende oder abwertende Interpretation.

Gruß,

Sven


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