Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

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roter Dünnschiß (Allgemein)

DvB @, Monday, 06.01.2014, 19:02 (vor 3773 Tagen) @ Wima

Ich habe mich letztens mal daran gewagt, Hannah Arendts “Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft” zu lesen. Abgesehen davon, daß die Frau eine bestechende Logik hat, ist mir noch was anderes aufgefallen.

Hannah Arendt war Kulturbolschewistin, offene Befürworterin einer Räterepublik (Sowjetrepublik) und selbstverständlich eine Femastase.

Sehr viele der Elemente “totalitärer Bewegungen”, die sie im dritten Teil des Buches beschreibt (“Totalitarismus”; im ersten und zweiten Teil geht es um “Antisemitismus” und “Imperialismus”, aber insbesondere beim Antisemitismus keineswegs apologetisch ala Opferabothese),

Janeeisklar - bei einer Jüdin, die von Antisemitismus faselt, machen immer höchstens alle anderen einen auf Opferabo.

Arendt sagt übrigens, daß es einen tatsächlichen totalitären Staat noch nie in Vollendung gab, weil das erst erreicht wäre, wenn ein solcher Staat die ganze Erde beherrschte.

Nochmal langsam: Sie stufte ausschließlich Deutschland unter Hitler und die SU unter Stalin als totalitaristisch ein. Beim Stalinismus ist das insofern witzig, als gerade Stalin die Weltrevolution (zugunsten des "Sozialismus in einem Land") aufgegeben hatte. Bei Deutschland ist es ebenfalls Unsinn, weil diese angeblchen Weltherrschaftsambitionen von den Aliierten (nach dem haltet-den-Dieb-Muster) frei erfunden sind.

 Ein weiteres Merkmal ist die Kategorie des “objektiven Feindes”. D.h. totalitäre Bewegungen kämpfen nicht nur gegen tatsächliche Feinde ihres “Systems” bzw. ihrer Weltanschauung, sondern sie erklären jeden zum Gegner und “rehabilitieren” sozusagen diejenigen wieder von diesem Gegnerstatus, die sich ihrer Anschauung gemäß zeigen.

Was für ein hirnrissiger Blödsinn.

Denn totalitäre Bewegungen brauchen nicht eigentlich “den” Systemfeind, sondern sie brauchen ein permanentes Feindbild, damit die Bewegung auch wirklich in Bewegung bleibt und nicht etwa – weiteres Merkmal totalitärer Bewegungen – irgendwann sich sowas wie politische Stabilität einstellen kann.

Jeder Staat - wahrscheinlich sogar überhaupt jegliche Gruppierung - braucht einen Feind. Dieser ist nämlich konstituierend für den Zusammenhalt. Nix Feind - nix Zusammenhalt.

Was Arendts Buch aber für manche schwer machen könnte ist der Umstand, daß sie auch sagt, die Unterscheidung von links/rechts ist seit den Sovejts und dem 3. Reich bzw. seit der “Geburt” des Totalitarismus, völlig fehl am Platze bzw. sekundär (u.a. weil es aus der Zeit der Nationalstaaten stammt).

Was den Unfug "schwer" macht, ist der konsequent an der Realität vorbeigeschriebene Dünnschiß, der dann halt notgedrungen auch nicht auf die Realität paßt.

In ihrem marxistischen Wahn hat sie wohl gar nicht mitgekriegt, daß die Weltrevolution vorerst nicht geklappt hat und daß wir darum immernoch die Zeit der Nationalstaaten haben. (Auch die EUdSSR wird daran erstmal nichts ändern. - Vielvölkerstaaten kommen und gehen. Es gibt sie schon weit länger als Nationalstaaten. Schon das Heilige Römische Reich war ein Vielvölkerstaat - und das liegt gewiß nicht daran, daß ich die verschiedenen deutschen Stämme als verschiedene Völker ansähe.)

Viel schlimmer als jeder Links/Rechtsextremismus ist nämlich der Totalitarismus. Dies auch deswegen, weil totalitäre Bewegungen sich in ihrem Kern überhaupt nicht darum scheren, ob sie nun “linke” oder “rechte” Politik machen, denn es gilt ihnen grundsätzlich nur das Opportunitätsprinzip.

Soso. Welchem Staat gilt denn was anderes? Gewiß ist Luftatmung auch ein "Merkmal des Totalitarismus".

Von links/rechts müße man sich daher verabschieden, da man andernfalls permanent über die wahre Natur politischer Strömungen sich täuschen lassen müße, inbesondere aber totalitäre Strömungen gar nicht erkennen kann (da die weder links noch rechts sind, sondern eben totalitär). Zudem sind links/rechts sozusagen fixe politische Standpunkte – insofern auch immer noch irgendwie an Fakten der Wirklichkeit rückgebunden, sein diese auch noch so marginal – Totalitarismus aber eine wirkliche Bewegung, die ganz strikt in “unsere Wirklichkeit” und “die falsche Außenwelt” trennt. Totalitarismus, wie gesasgt, überzeugt nicht, er exerziert sich selbst.

Nur Hannah Arendt ist nicht an Fakten oder Wirklichkeit gebunden, geschweige an ihre eigenen Definitionen. "Laut Hannah Arendt ist die Rolle des Terrors das entscheidende Merkmal für ein totalitäres System."

Weil die Masse auch erst durch den Zerfall der Nationalstaaten überhaupt erst entstanden ist (vorher waren es Klassen, davor Stände), gab es totalitäre Bewegungen in der Geschichte auch vorher niemals.

Blödsinnige implizite Redefinition des Begriffs 'Masse'. Eine Masse gibt es selbstverständlich schon immer, seit sich zumindest was zusammenrotten kann. Und das, was man gemeinhin 'das Zeitalter der Massn' nennt, beginnt mit der 1789er Abschaumrevolution. Genau mit der beginnen auch (nicht zerfallen) die sogenannten Nationalstaaten.

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