Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Kristina Schröder: "Frauen sind nicht die besseren Menschen"

Goofos @, Wednesday, 21.07.2010, 05:56 (vor 5038 Tagen) @ Müller

"Deshalb setze ich mich für eine Politik der Gleichberechtigung ein, in der Jungen und Männer ebenso eine Rolle spielen wie Mädchen und Frauen."

Wenn man das so liest, muss mich fragen was eine Politik der Gleichberechtigung sonst sein soll? In einer Politik der Gleichberechtigung müssen Jungen, Männer, Mädchen, Frauen eine Rolle spielen. Daran führt kein Weg vorbei. Anonsten kann man das keine Politik der Gleichberechtigung nennen. Im Grunde genommen lese ich in diesem Satz das Eingeständnis, dass in der Politik der Gleichberechtigung immer nur die Mädchen und Frauen eine Rolle gespielt haben (was für uns ja nichts neues ist). Die nächste Frage ist warum?

"Stimmt, aber ich möchte schon vorwegschicken, dass niemand Erzieherinnen oder Lehrerinnen bösen Willen unterstellen darf. Sie bemühen sich, Jungen auch jungengerecht zu behandeln."

Inzwischen sollte jeder wissen was es bedeutet wenn in seinem Arbeitszeugnis steht "Er hat sich bemüht ...". Ob dahinter ein böser Wille steckt, ist mir eigentlich völlig egal. Was mir nicht egal ist ob die Bemühungen zu nichts führen. Darüber wird geschwiegen ob die Erzieherinnen und Lehrerinnen auch tatsächlich Jungs jungengerecht behandeln oder es nur bei gutgemeinten Bemühungen bleibt. Nun fragt sich wie das Urteil dafür aussehen würde wenn man das anhand der Bildungsverlierer Jungs bewerten würde?

Ja, denn die Jungs brauchen männliche Vorbilder. Gerade Kinder von Alleinerziehenden treffen oft erst mit zehn oder elf Jahren in der weiterführenden Schule auf eine männliche Bezugsperson.

Zum einen ist es natürlich interessant, dass man dann auf Männer setzt. Das ist bestimmt schon mal der richtige Weg dem Problem entgegen zu wirken. Jedoch sollte man dabei die Erzieherinnen und Lehrerinnen nicht aus der Verantwortung nehmen.

Deswegen zum anderen interessant, dass von männlichen Vorbildern und Bezugspersonen die Rede ist. Die Grünen und kritisch Männerbewegten (Lila Pudel) würden aus dem männlichen Vorbild kurzerhand ein feministisch neues Männlichkeitsbild machen. Mit dem vom BMFSFJ geförderten Bundesforum Männer stehen die Zeichen gut, dass ein "männliches Vorbild" Einzug erhält, das nichts mehr mit männlichem Vorbild zu tun hat, sondern nur eine "alternative Perspektive für Männlichkeit" zusammengeschustert von ein paar Männlichkeitshassern darstellt. Damit ist den Jungs und Kindern nicht geholfen wenn auf sie Erzieher und Lehrer los gelassen werden, die sich genau so gut wie die Erzieherinnen und Lehrerinnen bemühen Jungs jungengerecht zu behandeln.

Es dürfte interessant werden von welchen "männlichen Vorbildern" die Rede ist.


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