Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was mit der 'Feminisierung' der Sprache so alles möglich ist...

Gast316, Monday, 20.12.2004, 11:08 (vor 7069 Tagen) @ Thomas Kaeder

Als Antwort auf: Verbalfeminismus von Thomas Kaeder am 19. Dezember 2004 23:05:53:

Na dann, ein altes Thema eigentlich, aber mir scheint, es kommt immer wieder und hört nie auf.
Fakt ist, die männliche Sprachform ist für beide Geschlechter offen, die weibliche ist es nicht. Die männliche Form integriert, die webliche separiert.
Beispiel: Eine Befähigung zum Richteramt befähigt auch Frauen - eine Befähigung zum Richterinnenamt bliebe Männern verschlossen - für immer.
Und das ist die Situation, die sich in dieser Sprache ausdrückt:
Gleiche Rechte erfordern keine sprachliche Separation, eine Auskoppelung der weiblichen Sprachform führt nicht zur Gleichberchtigung sondern einzig zur Schaffung von Privilegien für Frauen.
Ist das mit etwa Gleichberechtigung gemeint ?
Scheinbar lässt sich das auf alles Separierende übertragen. Frauenquoten, Gleichstellungsbeauftragte, Mädchenzentren...
Männer haben das mitgemacht, haben ihre eigenen Mehrheiten dazu benutzt, den Frauen Privilegien einzuräumen, die letzlich sinnlos sind, weil wahre Gleichberechtigung nur gleiche Rechte beinhalten kann.
Männer haben ihre männliche Form, auch in der Sprache immer mit Frauen geteilt, haben sie immer zugelassen - Frauen tun das nicht.
Das ist der kleine Unterschied.
Der Mensch ist männlich, aber in der Mehrheit weiblich - welches Geschlecht hat deshalb die Menschlichkeit ?
Gruß
Thomas Kaeder

Was mit der 'feminisierung' der sprache so alles möglich ist
Ein herren- und frauenloses pferd
5-jährige frauen und 6-jährige männer
Ein herren- und frauenloses pferd
In der Neuen Luzerner Zeitung vom 10. juni 1996 stand ein bericht (von der Schweizerischen Depenschenagentur übernommen) über ein entlaufenes pferd. Der titel veranlasste mich, einen leserbrief zu schreiben, da ja noch ganz andere konstruktionen möglich sind im lichte der feministischen oder gleichgestellten (gleichgeschalteten ?) schreiberei:

10. Juni 1996

Jetzt schlägt's 13!

Ein "herren- und frauenloses pferd" - wie sich die Schweizerische Depeschenagentur gleichstellungskonform ausdrückt ....

Das riss mich fast vom sessel in der frausarde meines frauschaftlichen hauses! Wenn das so weitergeht, kann frau ja nicht 'mal mehr nach Frauchester, Frauhattan oder der insel Frau reisen, um sich einen guten frautel zu kaufen. Und erst recht wird es mir unmöglich sein, zur Samichlauszeit die kinder mit frauderinen zu beschenken. Mir fraugelt es an worten, diese frauie zu beschreiben! Dummheit scheint frauifest geworden zu sein!

In deutsch brachten offenbar viele schreiber nur ein fraugelhaft mit nach hause – sonst könnten sie doch gar nicht solches zeug in die welt setzen! Am liebsten würde ich sie durch die frauge drehen! Dann könnten sie fraugold und radieschen von unten anschauen und sich an den untermeerischen frauganknollen die zähne ausbeissen. Ein fraudat bekommen die auf keinen fall mehr von mir. Sollen sie ihren fraudelkuchen doch alleine essen oder mit den fraudrill affen teilen. Sie wissen schon, die mit dem schillernden hinterteil.

Im zeichen der gleichberechtigung machen ja selbst frauequins frauiküre, und zwar erst noch frauuell, bevor sie nach Frauila reisen, frauiok essen und sich dem frauirismus hingeben. Es ist ein grosses frauko zu glauben, dieser unfug sei schon durchgestanden. Nein, eine renitente frauschaft wird solche unmöglichen wörter fleissig verbreiten. Da kann selbst die Dudenredaktion in Frauheim nichts mehr ausrichten – auch der Grosse Frauitu hat nichts mehr zu melden...

Klaus Daube

5-jährige frauen und 6-jährige männer
In den statistischen nachrichten eines kantonalen amtes – ich sage jetzt absichtlich nicht, welches – stand im oktober 2004 zu lesen:

Die Vorschule besuchten 5'656 Kindergärtner/innen – das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr...

Schon 'mal der unfug, ein bewährtes wort – kindergarten – abzuschaffen. Un dann dieses! Ich musste mir die augen reiben! So viele kindergärtner/innen gibt es vielleicht in der ganzen Schweiz, aber sicher nicht in einem einzigen kanton. Also was meinen die da?

Da haben wir 'mal ausnahmsweise ein wort, das beide geschlechter umfasst, nämlich kind, muss dennoch zu einer derart aufgeblasenen sprache 'zuflucht' genommen werden. An sowas hat der fuchs wohl auch nicht gedacht, als er zum Kleinen Prinzen sagte: Die sprache ist die quelle aller missverständnisse.

Ich begreife ja überhaupt nicht, dass die mehrzahlendung -er mit konstanter bosheit als maskuline form wahrgenommen wird. Dann erfindet doch bitte eine neue endung für geschlechtsneutrale mehrzahl (ap = androgyner plural): die bäckem backen brot, die lehrem lehren die schülem die neue feminine grammatik.

http://www.daube.ch/opinions/sprache05.html


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