Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ist Gleichberechtigung überhaupt erstrebenswert....

Manifoldunplugged, Friday, 19.08.2011, 17:23 (vor 4653 Tagen) @ Kritiker

Es geht dem Maskulismus nach Savvakis primär darum, dass der Staat die Menschen rechtlich gleichbehandelt, nicht eine darüber hinaus gehende Gleichheit oder Gleichheit im Endergebnis ("Gleichstellung") anstrebt (was momentan unter feministischer Ägide geschieht und einem Widerspruch und Missbrauch des Wortes Gleichberechtigung entspricht).

Wenn sich nun erwachsene Menschen leistungsmässig unterscheiden, so können diese nachwievor die gleiche Menschenwürde und somit rechtlich gleichwertig sein, da die Leistungsfähigkeit einer Person nichts über ihren moralischen Wert als Individuum aussagt.

Wer dies ablehnt (und somit den moralischen Wert an der Leistungsfähigkeit oder Gruppenzugehörigkeit des Individuums knüpft), der öffnet der Euthanasie und der Vergasung von Behinderten, der Abtreibung und Vernichtung von "unwertem" Leben und einem frei drehenden Sozialdarwinismus Tür und Tor. Nicht selten geraten gerade jene, die sich gegen die Gleichwertigkeit der Menschen aussprechen, irgendwann selber unter die Räder jener Geister, die sie gerufen haben.

Denn es ist illusionär zu glauben, dass eine ideologisch festgelegte Ungleichwertigkeit sich lediglich auf die Geschlechterverhältnisse beschränken würde - davon würden zwangsläufig alle Bereiche der Gesellschaft erfasst werden; sprich auch Arbeitslose, Rentner, Behinderte, Kranke und Leistungsschwache beiderlei Geschlechts würden als unwert betrachtet werden.

Die Gleichwertigkeit der Menschen abzulehnen ist somit eine Einladung für den Zusammenbruch unserer Gesellschaft.

... Gleichberechtigung impliziert auch Gleichverpflichtung, doch diese kann
nie erbracht werden.

Sie kann sehr wohl erbracht werden, doch sie ist bei den Frauen, weissen Rittern und Pudeln nicht populär, da sie aufgrund ihrer konsequenten Natur Mühsal für die Frauen mit sich bringen würde.

Es ist dennoch notwendig, Gleichverpflichtung anzustreben, da die momentane, einseitige Interpretation des Begriffs "Gleichberechtigung" im rechtlichen Bereich für Männer ungerecht ist.

Einen Frauenbonus und einen allg. Benachteiligtenbonus wird es immer
geben, der Stärkere wir stets anders behandelt und handeln müssen als der
Schwächere.
Totale Gleichberechtigung ist nicht erstrebenswert und auch nicht
realisierbar.

Wenn dies im Privaten geschieht, ist dies auch nicht von Belang ob ein Individuum besondere Rücksicht auf einen anderen Menschen nimmt, solange der Staat nicht bewusst Ungleichwertigkeit und Ungleichberechtigung propagiert (wie momentan durch den Staatsfeminismus).

Ist z.B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit gerecht, wenn die Leistung
differenziert.

In der Privatwirtschaft wird man nach Leistung bezahlt - wenn diese unterschiedlich ist bei zwei Personen, dann erhalten diese auch verschiedene Gehälter. Der Begriff "Arbeit" ist hier deplatziert, da er zu unspezifisch ist. Schliesslich erhalten nicht alle Jobs innerhalb eines Berufs (und somit die gleiche Art "Arbeit") den gleichen Lohn - sondern es wird nach Tüchtigkeit und Ergebnis, sprich nach Leistung bezahlt.

Ist Gleichbehandlung von Menschen unterschiedlicher Leistungsfähigkeit in
geistiger und körperlicher Hinsicht gerecht.

Die rechtliche und moralische Gleichbehandlung ja, es sei denn, man möchte wieder die Euthanasie der Nazis einführen.

Ist die Benachteiligung von Stärkeren zu Gunsten der Schwächeren gercht
oder auch nur der Gesellschaft förderlich.

Die moralische Gleichwertigkeit der Menschen auf rechtlicher Ebene stellt ein zivilisatorischer Fortschritt gegenüber dem anarchistischen Faustrecht dar und ist gerechter, da in ihr nicht nur eine physisch stärkere Minderheit rechtlich berücksichtigt wird, sondern die Gesamtheit aller Individuen innerhalb eines Staatsgebietes.

Wer damit ein Problem hat, der darf gerne mal Ferien in rechtsfreien Gegenden buchen, in denen tatsächlich noch uneingeschränkt das Recht des Stärkeren gilt. Dazu anbieten würden sich zum Beispiel Somalien oder der kolumbianische Urwald.

Können biologisch bedingte Unterschiede je sozial gerecht ausgeglichen
werden, ist der Versuch das zu tun gerecht gegenüber den Stärkeren und
gegenüber den Schwächeren.

Der soziale Ausgleich hängt nicht mit der rechtlichen Gleichwertigkeit der Individuen zusammen, sondern ist ein separates politisches Programm linker Färbung. Nur weil zwei Menschen moralisch gleichwertig sind, haben sie nicht plötzlich Anspruch auf den gleichen materiellen Status (Ausnahme: Sozialhilfe).

Ist es nicht eher so, das sich die Individuen in einer Gruppe gemäß
ihren Talenten und Schwächen zu Gunsten des Ganzen ergänzen sollten,
anstatt unnatürlcihe Gleichheit anzustereben.

"Unnatürliche Gleichheit" strebt ausser den Genderisten niemand an - sondern der Maskulismus strebt lediglich auf der rechtlichen Ebene Gleichberechtigung an.

Ist nicht jede Ideologie wider der natürlichen Ordung abzulehnen.

Es gibt beim Menschen keine "natürliche Ordnung". Die Biologie schreibt uns kein Gesellschaftssystem vor, denn aus natürlicher Komplementarität kann man keine Hierarchie ableiten ohne selbst mit Ideologien zu operieren.

Schafft nicht der christliche Gedanke der Nächstenliebe genügend
Ausgleich.

Offensichtlich nicht, sonst hätte der christlich konservative Bismarck nicht die Grundlagen des modernen Sozialstaates im 19. Jahrhundert gelegt. Ausserdem besitzt das Christentum in Europa nicht mehr jene allumfassende gesellschaftliche Machtposition, um sich um alle Armen und Kranken zu kümmern.

Und erneut: Es geht bei der Gleichberechtigung nicht um (sozialen) Ausgleich, sondern um die Berücksichtigung der moralischen Gleichwertigkeit der Menschen.

Wer damit ein Problem hat, der hätte vor 70 Jahren auch gut in die NSDAP gepasst.


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